FilmTrain stellte sich der Öffentlichkeit vor

Auf einer Landespressekonferenz am 26. Februar 2004 stellte sich das Fortbildungsprojekt FilmTrain, eine Kollaboration von Kultureller Filmförderung S.-H., der CAU Kiel, der FH Kiel sowie der Syddansk Universitet in Odense, der Öffentlichkeit vor. Wir dokumentieren hier die Redebeiträge von Prof. Dr. Dispert, FH Kiel, Prof. Dr. Bähr, CAU zu Kiel und Bernd-Günther Nahm, Geschäftsführer der Kulturellen Filmförderung S.-H. e.V.

Prof. Dr. Dispert, FH Kiel

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich freue mich, Ihnen heute das Projekt FilmTrain vorstellen zu können. Dieses zweijährige Projekt soll Existenzgründer im Bereich Film-, TV- und Multimedia-Produktion fortbilden. Dazu werden 12 Filmschaffende und Medienproduzenten in praxisorientierten Seminaren geschult und erhalten zusätzlich die Möglichkeit eine professionelle Film- oder Multimedia-Produktion zu erstellen. Dieses Projekt ist eine Kooperation der Fachhochschule Kiel mit der Christian-Albrecht-Universität Kiel, der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein und der Syddansk Universitet in Odense.

Ziel des Projektes ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Medienwirtschaft in den Partnerregionen K.E.R.N und Fyns Amt in Dänemark. Außerdem soll die Produktionstätigkeit vor Ort erhöht werden. Es soll im Rahmen des Projektes ein deutsch-dänisches Netzwerk zwischen Medienfirmen und Fortbildungsinstitutionen der Medienwirtschaft geschaffen werden. Dieses Professionalisierungsangebot ist einmalig in Dänemark und Schleswig-Holstein und als anwendungsorientiertes und wirtschaftsnahes Projektstudium in einem internationalen Kontext gedacht.

Für die Fachhochschule Kiel als verantwortlichem Projektpartner auf deutscher Seite ist das Projekt FilmTrain ein weiterer Baustein in dem 1998 durch die Gründung des Studienganges Multimedia Production begonnenen Engagement im Medienbereich. Dieser Studiengang ist inzwischen ein fester Bestandteil in der schleswig-holsteinischen Hochschul- und Medienlandschaft. Wir freuen uns besonders, dass durch die Kooperation der drei deutschen Projektteilnehmer eine Zusammenführung zukunftsweisender medialer Kompetenz in der K.E.R.N.-Region gelungen ist.

Das innovative Potential, das sich aus unserer Kooperation im Medienbereich ergibt, wird Ihnen nun mein Kollege Prof. Dr. Bähr von der Christian-Albrechts-Universität näher erläutern.

Prof. Dr. Bähr, CAU Kiel

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich über Ihr Interesse am Projekt FilmTrain, das die Christian-Albrechts-Universität als zukunftsweisend für die Entwicklung der K.E.R.N.-Region als Hochschul- und Medienstandort betrachtet.

Sie alle wissen, wie knapp die öffentlichen Finanzen hier im Lande sind. Als Standort der Medienwirtschaft steht die K.E.R.N.-Region vor der Herausforderung, sich dem Wettbewerb mit anderen Regionen sowohl national als auch international zu stellen. Dies kann nur gelingen, wenn die Region ihre Kräfte bündelt. Mit dieser Intention haben sich die Christian-Albrechts-Universität, die Fachhochschule Kiel und die Kulturelle Filmförderung S.-H. zu einem Kompetenznetz Medien zusammengeschlossen. Als erstes gemeinsames Projekt führen die beteiligten Institutionen jetzt das Projekt FilmTrain durch. Dieses Fortbildungsprojekt ist dezidiert auf die spezifischen Bedürfnisse und Potentiale der Film- und Medienwirtschaft der Partnerregionen zugeschnitten.

Als Universität betrachten wir die Verankerung in der Region und die Kooperation mit regionalen Partnern als einen wichtigen Baustein unserer zukünftigen Entwicklung. Als ebenso wichtig erachten wir darüber hinaus die Kooperation mit Schleswig-Holsteins Partnern im Ostseeraum. Deshalb führen wir das Projekt FilmTrain in enger Zusammenarbeit mit der Syddansk Universitet in Odense durch.

Als Journalisten erzähle ich Ihnen sicher nichts Neues, wenn ich daran erinnere, wie sehr die K.E.R.N.-Region im Windschatten der Medienmetropole Hamburg liegt. Jahr für Jahr verlassen viele begabte junge Menschen Schleswig-Holstein, nachdem sie an den hiesigen Hochschulen Kenntnisse in der Film- und Medienproduktion erlangt haben. FilmTrain will diesem „Brain Drain“ entgegenwirken, indem es aus unserer Lage als Grenzregion und Brücke nach Skandinavien Vorteile im Wettbewerb der Regionen entwickelt. Der Aufbau eines lebendigen Netzwerkes an Kontakten zwischen Medienwirtschaft und Forschungsinstitutionen der Regionen K.E.R.N. und Fyns Amt ist deshalb ein zentraler Bestandteil dieses Projektes.

Wie alle Projekte ist auch FilmTrain auf eine zeitlich begrenzte Lebensdauer hin konzipiert. Standortentwicklung verlangt jedoch nach Kontinuität. Die Christian-Albrechts-Universität ist deshalb bestrebt, den Bereich Medien zu stärken und die Medienkompetenz innerhalb ihres Forschungssektors zu erhöhen. Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits eingeleitet.

Am Geografischen Institut wurde eine in Deutschland einzigartige Juniorprofessur für Geografie und Medien eingerichtet und besetzt. Ein Zertifikatstudium Medienproduktion befindet sich in Vorbereitung. Darüber hinaus plant die Christian-Albrechts-Universität zusammen mit ihren Partnern im Kompetenznetz Medien, das Projekt FilmTrain zu einem deutsch-dänischen Masterstudiengang Media Production fortzuentwickeln. Die Inhalte dieses Studienganges werden sich an denen des Projektes FilmTrain orientieren.

Dazu wird Ihnen nun mein Kollege Bernd-Günther Nahm, der Geschäftsführer der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein, weitere Informationen geben.

Bernd-Günther Nahm, Kulturelle Filmförderung S.-H.

Sehr geehrte Damen und Herren,

bevor ich noch einmal auf die Aktivitäten und die Inhalte von FilmTrain eingehe, möchte ich Ihnen gern noch Herrn Lars Wrage von Interreg K.E.R.N. aus Rendsburg vorstellen, der Ihnen auch für Fragen zur Verfügung steht.

Dass mit FilmTrain eine gute Idee, eine gute Konzeption mit den richtigen Partnern zur Umsetzung gebracht werden konnte, lag ganz wesentlich an der positiven Bewertung und finanziellen Unterstützung durch Interreg IIIa K.E.R.N. und Fynsamt.

FilmTrain ist ein zweijähriges, berufsbegleitendes Fortbildungsprogramm für Teilnehmer, die in den Regionen Schleswig-Holstein und Fünen leben und arbeiten, die wir mit Kompetenzen ausstatten werden, die ihnen später die Realisierung anspruchsvoller, überregional verwertbarer Inhalte aus der jeweiligen Region ermöglichen.

Die Teilnehmer werden zehn praxisorientierte Seminarmodule (je vier bis fünf Tage) im Laufe der zwei Jahre absolvieren und parallel dazu ein eigenes Film- und Multimediaprojekt mit Hilfe von Tutoren entwickeln und als Autoren realisieren sowie ein weiteres Projekt aus der Teilnehmergruppe als Produzenten verantworten.

Einige Stichworte aus dem Seminarprogramm sind: Stoffentwicklung, Visuelle Konzeption, Storyline, Produktion – Aufnahme und Schnittdramaturgie, Konzeption von Multimediaprodukten (in der Zweitauswertung), Kostenkalkulation, Finanzierung und Abrechnung, Vertrieb und Marketing, Medienrecht, Struktur der Medienwirtschaft in den Partnerregionen, Existenzgründungen im Mediensektor, Bildung von Netzwerken (Akquise, Produktion und Vertrieb).

Erreicht werden soll mit FilmTrain eine Vergrößerung des Produktionsvolumens in Schleswig-Holstein durch die Erweiterung der traditionell regionalen Märkte für Dokumentarfilm, Reportage und Multimedia. Gelingen kann dies im Wettbewerb mit anderen Standorten nur durch die Steigerung der inhaltlichen und thematischen Qualität der Medienprodukte auch in Hinblick auf weitere Verwertungsmöglichkeiten. Anspruchsvolle Inhalte, spannende Geschichten sind die unverzichtbare Basis dieser Bemühungen; eine qualitativ überzeugende Realisierung der Weg zum Erfolg.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich kann Ihnen mit FilmTrain ein für die Region angepasstes Projekt vorstellen, das den Notwendigkeiten und Möglichkeiten in Schleswig-Holstein gerecht wird, auf eine solide Entwicklung setzt und zu den krisengeschüttelten Großprojekten eine Alternative darstellt. „Small is beautiful“ heißt die Devise! Netzwerke innerhalb des Landes sowie Kooperationen gezielt in den Ostseeraum hinein sorgen dabei für eine wirtschaftlich belastbare und kreativ erfolgreiche breite Basis.

Unsere dänischen Kollegen haben zur Beschreibung der in diesen Produktionszusammenhängen erforderlichen Flexibilität das Wortpaar gebildet: „expert – flexpert“. Wir sehen in der Flexibilität, in der breit gelagerten Kompetenz, die wir durch das Seminarprogramm und die betreuten Produktionen vermitteln, einen der Schlüssel zum Erfolg in und aus der Region.

Wir stehen Ihnen jetzt gern für Nachfragen zur Verfügung, der vorliegende Flyer geht auch noch mal auf Ziele und Aktivitäten der Maßnahme ein.

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