Welturaufführung des Dokumentarfilms „James Krüss  oder Die Suche nach den glücklichen Inseln“

Bei der Filmpremiere des Dokumentarfilms „James Krüss oder Die Suche nach den glücklichen Inseln“ von Martina Fluck am 1. September 2007 erwies sich die Nordseehalle auf Helgoland als zu klein. Auch das Heranholen immer weiterer Stühle hatte seine Grenzen. Zwei Schulklassen hockten sich kurz entschlossen vorne auf den Boden. Schließlich musste der Saal geschlossen werden und eine zweite Vorführung wurde im Anschluss angesetzt.

Die Regisseurin und Produzentin Martina Fluck (YUCCA Filmproduktion) dankte in ihrer Eingangsrede neben den Förderern MSH und Kulturelle Filmförderung S.-H. besonders den James Krüss Erben, die die Dreharbeiten tatkräftig unterstützt hatten.

Dario Francesco Perez, James Krüss’ langjähriger Lebensgefährte, war aus Gran Canaria angereist. Neben ihm saßen bei der Uraufführung des Dokumentarfilms die Schwester Erni Rickmers, viele Freunde, Wegbegleiter und entferntere Verwandte des vor 10 Jahren verstorbenen Schriftstellers. Mit Spannung erwartete die Regisseurin deren Reaktion auf ihr Filmporträt.

In 44 Minuten schildert der Dokumentarfilm, wie aus dem  Jungen von Helgoland ein weltberühmter, preisgekrönter Autor wird. Geboren 1926 auf der rauen Nordseeinsel Helgoland, bleibt er ein Leben lang von seiner Kindheit auf der kleinen, überschaubaren Insel geprägt. Nach dem 2. Weltkrieg führt ihn die Freundschaft mit Erich Kästner zunächst in die Großstadt München. Schnell gelangt er Anfang der 60er Jahre durch seine preisgekrönten Bücher und Fernsehsendungen zu einem hohen Bekanntheitsgrad. In Film- und Tondokumenten erleben wir einen den Medien gegenüber ungewöhnlich aufgeschlossenen Autor. Doch seine mediale Berühmtheit macht den homosexuellen Schriftsteller angreifbar. So flieht er vor der engstirnigen Moral. Er zieht nach Gran Canaria und findet dort an der Seite seines Lebensgefährten Dario sein privates Glück.

Für die Familie und engen Freunde von James Krüss war das Filmerlebnis sehr bewegend. Viele dankten der Regisseurin für das einfühlsame Porträt. In den Augen seiner Schwester Erni Rickmers trifft der Film ganz genau James Krüss’ Persönlichkeit und Lebenseinstellung. Für eine Dokumentarfilmerin gibt es kein schöneres Kompliment.

Die Husumer Filmtage präsentieren den Dokumentarfilm am Montag, den 1. Oktober 2007, um 18 Uhr im Kinocenter Husum, Neustadt 114, 25813 Husum.

„James Krüss oder Die Suche nach den glücklichen Inseln“, Regie und Produktion: Martina Fluck, Kamera: Jürgen Hoffmann, Ton: Tim Kuhlmann, Schnitt: Stephan Lübke, Sprecher: Rufus Beck, Musik: Wibke v. Grone-Lübke, Redaktion: Armin Kratzert. Idee, Recherche und Buch: Tatjana Maas. Kontakt: YUCCA Filmproduktion, Martina Fluck, Österweide 21, 25746 Heide, Tel.: 0160-4392130

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