47. Nordische Filmtage Lübeck

Preisträger der 47. Nordischen Filmtage 2005

Bei den 47. Nordischen Filmtagen Lübeck wurden folgende Preise vergeben:

NDR-Filmpreis, dotiert mit 12.500 EUR für einen nordischen oder baltischen Spielfilm geht an:
„Drabet / Der Totschlag“ von Per Fly
Begründung der Jury: „Ein großes Thema, Schuld und Gewissen, wird mit Hartnäckigkeit und nah an den Figuren hinterfragt. Die Dichte des Drehbuchs und überragende Schauspieler führen den Zuschauer in einen ausweglosen Sog, auch der Selbstbefragung.“

Publikumspreis der Lübecker Nachrichten für einen Spielfilm aus dem Hauptprogramm der Nordischen Filmtage geht an
„Äideistä parhain / Beste Mutter von Klaus Härö

Baltischer Filmpreis für einen nordischen Spielfilm geht an:
„Äideistä parhain / Beste Mutter“ von Klaus Härö
Begründung der Jury: „Ein Film, der die Schicksalsentscheidungen eines Kindes mitten im Krieg auf einfühlsame und gedankenvolle Weise beobachtet. Der Film verbindet historische, ethische, individuelle und künstlerische Dimensionen der nordischen Kultur.“

Kinderfilmpreis der Nordischen Filminstitute für einen Kinder- oder Jugendfilm geht an:
„Röövlirahnu Martin / Der magische Kater“ von René Vilbre
Begründung der Jury: „Jeder hat sicher schon einmal das Gefühl kennen gelernt, wie es ist, einsam zu sein. Und was man sich dann wohl am allermeisten wünscht, ist ein großer starker Freund, der einem hilft. Der zehnjährige Martin ist Außenseiter in einer estnischen Kleinstadt. Eines Tages begegnet ihm in einem einsamen Feld ein Kater. Das Tier verwandelt sich in einen punkigen Jungen mit Schweif, Nietenarmband und Katzenaugen.“

Kirchlicher Filmpreis Interfilm, dotiert mit 2.500 EUR geht an:
„Koti-ikävä / Homesick von Petri Kotwica
Begründung der Jury: „Dem Debütfilm von Petri Kotwica gelingt es, durch seine eindrückliche Ästhetik und Dramaturgie mehr als ein individuelles Schicksal und eine Momentaufnahme von Gesellschaft darzustellen. „Homesick“ ist ein Plädoyer voll von Hoffnung für eine menschliche Gesellschaft, die nach denen sieht, die oft übersehen werden – die Jugend.

Dokumentarfilmpreis der Lübecker Gewerkschaften, dotiert mit 2.500 EUR geht an:
„Wenn lang die Bilder schon verblassen … KZ Theresienstadt – Propagandafilm und Wirklichkeit“ von Thilo Pohle & Filmgruppe
Begründung der Jury: „Mit diesem Preis soll nicht nur die ausgezeichnete Gemeinschaftsarbeit der Filmemacher unter der Leitung von Thilo Pohle prämiert werden, sondern auch die künstlerische Auseinandersetzung mit einem Thema deutscher Geschichte, das immer noch nicht aufgearbeitet zu sein scheint. Die Filmemacher entwickeln dabei eine Professionalität, die weit über viele bekannte Beiträge im deutschen Fernsehen hinausgeht.“

Preis der Kinderjury, dotiert mit 2.500 EUR für einen Kinderfilm (bis 12 Jahren) geht an:
„Af banen / We are the Champions“ von Martin Hagbjer
Begründung der Jury: „Wir, die Kinderjury, haben dieses Jahr 7 auserwählte Kinderfilme gesehen. Die letzten 3 Tage waren äußerst anstrengend für uns, aber trotz allem hatten wir sehr viel Spaß. Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen, da wir zwei Favoriten hatten, wobei wir den Film „Oskar und Josefine“ von Carsten Myllerup lobend erwähnen möchten. Dieser Film gefiel uns besonders gut, da er spannend und aufregend war. Der Film, der gewonnen hat, war auch sehr spannend, amüsant und fesselnd, ein Film für die ganze Familie. Er wird mit einem Preis von 2.500 Euro dotiert. Unser Champion, im wahrsten Sinne des Wortes, ist von Martin Hagbjer: „We are the Champions“.

ComLine-Preis für den besten Kurzfilm im Filmforum Schleswig-Holstein geht an:
Tauchen / Diving“ von Angelika Waniek
Begründung der Jury: „Der Film „Tauchen“ überrascht schon in den ersten Sekunden. Eine junge Frau versucht die Luft anzuhalten, 40 Sekunden lang, und scheitert. Und dann erzählt sie von den Erinnerungen an das Tauchen; das wirkliche Tauchen in der Schule, und das Tauchen in der kindlichen Fluchtfantasie à la James Bond. In diesem absichtslosen Erzählen lockt sie die Zuschauer sekundenschnell in eigene Erinnerungsräume. Authentisch, einfach und direkt führt die Autorin damit das Medium Film zurück auf seine größte Stärke: Das Erzählen.“

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