Dreharbeiten zu „Optimismus“ von Jörn Staeger

Drei junge Menschen und ein Tag am Meer: Während zwei sich tändelnd ihrer Verliebtheit hingeben, kämpft der dritte in der Nordsee-Brandung um sein Leben. Ein filmischer Versuch über das subjektive Erleben von Liebe und Tod und die Gnadenlosigkeit des Schicksals.

Die Produktion des Kurzfilms „Optimismus“ von Jörn Staeger, Jg. 1965, Filmemacher und Kameramann aus Hamburg, wurde in der 2. Vergabesitzung 2002 von der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein aus Mitteln der ULR in Höhe von 20.000 Euro gefördert. Gedreht wurde auf Digitalvideo zum Blowup auf 35mm. Die Dreharbeiten wurden Ende September abgeschlossen. Hier ein kleiner Zwischenbericht des Autors und Regisseurs Jörn Staeger:

Die Dreharbeiten fanden an 9 Tagen verteilt über Juli August und September statt. Gefilmt wurde im Nordseewasser und am Strand von Sylt. Das Team bestand aus folgenden Leuten: In den Hauptrollen, die Nordsee und Jess Koch, in den Nebenrollen: Birgit Lange und Nils Prelle. Ton und Kameraassistent: Tim Kaiser. Aufnahmeleitung: Bertram Rotermund und Mark Böhm, Rettungsschwimmer: Freddy aus Tinnum. Für Regie, Kamera, Produktion, Austattung war ich verantwortlich. Die Technik bestand aus vier DV-Kameras, diversen Unterwassergehäusen, Fahrradlenker mit selbstgebastelten Ball und Kamerakonstruktionen sowie zwei Booten, die sich als völlig nutzlos herausstellten.

Optimismus, den brauchten wir tatsächlich täglich bei der Wetterprognose. Denn als endlich alles zusammen war für den Dreh, eine billige Unterkunft, ein neuer Hauptdarsteller (der alte war kurz vorher mysteriös verschwunden) usw., war der Supersommer auch schon vorbei.

Der Wind pfiff scharf und kalt, riss unsere mitgebrachten Zelte weg und die Wassertemperatur fiel auf 16 Grad. Auf die Vorhersagen von Wetterdiensten oder Küstenprofis war leider kein Verlass. Als wir gerade mitten in der Aufnahme einer sonnigen Ballszene waren, raste eine pechschwarze Gewitterwolke heran und regnete uns für mehre Stunden voll. Aus der Wolke hing unten eine dunkle Fahne herab, ein faszinierendes Phänomen, das wir alle so noch nicht gesehen hatten. Völlig unberechenbar war natürlich auch der eigentliche Hauptdarsteller, die Nordsee. Mal begegnete uns das Wasser spiegelglatt wie ein See, dann türmten sich die Wellen dreimeterhoch. Der Wind drehte sich z.T. stündlich und die oberen Wolkenschichten zogen kreuz und quer zu den unteren. Das Team sprang mit Flüchen ins kalte Wasser und versuchte sich warmzurudern. Beruhigend war auf alle Fälle, dass Freddy, unser Rettungsschwimmer, am Strand stand und aufpasste und uns bei gefährlichen Strömungen und Buhnen wieder rauspfiff. Alle haben prima gearbeitet und trotz der Unbill erstaunlich gut durchgehalten. Alles in allem ein aufregend intensiver Dreh. Jetzt folgt noch ein Drehtag im Studio für den Mittelteil des Films.

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