Dänische Kulturwoche mit Filmprogrammen

Vom 27.9. bis zum 5.10.2008 veranstaltet die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein eine hochkarätige Kulturwoche mit Schwerpunkt in Schleswig.

Den Anlass für die Dänische Kulturwoche Schleswig gibt ein Geschenk der ganz besonderen Art: Pünktlich zum 1. September soll die A. P. Møller Skolen ihrer Bestimmung übergeben werden und der dänischen Minderheit in Südschleswig als Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Aufbaustufe dienen.

Das vielfältige Programm für alle Altersgruppen und Segmente wendet sich insbesondere an das deutsche Publikum, um es so in die Freude über den Schulbau mit einzubeziehen. Viele deutsch-dänische Kooperationen sind in der Vorbereitung entstanden, die dieses Anliegen inhaltlich, ideell und kommunikativ unterstützen.

Dabei steht die Stadt Schleswig im Mittelpunkt. Wenige Wochen nach Schulbeginn debütiert die A. P. Møller Skolen als faszinierender Rahmen für kulturelle Veranstaltungen. Gleichzeitig entstehen Synergien mit der Landesgartenschau, die ebenfalls wie die Kulturwoche am 5. Oktober endet. Überregional wie diese ist auch die Dänische Kulturwoche: Durch Veranstaltungen in Flensburg, Rendsburg, Kiel, Plön, Lübeck und Friedrichstadt reicht sie über das nahe Umland hinaus und möchte ganz Schleswig-Holstein einladen.

Geboten wird dabei hochkarätige Kultur nicht nur aus Dänemark. Schon immer hat sich die dänische Minderheit als wichtige Brücke zur Kunst, Kultur und Sprache unserer nordischen Nachbarländer verstanden. Eine besondere Rolle spielen dabei die zum Königreich Dänemark gehörenden teil-autonomen Gebiete Grönland und die Färöer.

Innerhalb des Programms gibt es im Schleswiger Capitol Filmpalast auch eine Filmwoche, eine Kurzfilmwoche für Kinder sowie eine Vorführung mit Gespräch des dänischen Spielfilms „Tage des Zorns“.

Filmwoche: 22.-26.9.

In den 90ern begann für den dänischen Film eine Erfolgsperiode, die bis heute anhält. Vor allem die seit 1995 gedrehten Dogmafilme erregten Aufsehen, setzten kreative Energien frei und bahnten einer ganzen Generation von Regisseuren den Weg zu nationaler wie internationaler Anerkennung. Die Weichen für den Erfolg wurden jedoch bereits in den siebziger Jahren gestellt: Durch die Gründung des Dänischen Filminstituts und durch zielstrebige öffentliche Förderung konnte sich ein vielfältiges und produktives Milieu von begabten Regisseuren, Schauspielern und Autoren entwickeln.

Als Einstimmung zur Dänischen Kulturwoche zeigt der Capitol Filmpalast eine Auswahl der schönsten – und in Genre, Stil und Thema ganz unterschiedlichen – Spielfilme dieser Periode.

Kurzfilmwoche für Kinder: 29.9.-2.10.

Der Capitol Filmpalast zeigt eine Auswahl dänischer Kurzfilme für Kinder im Vorschulalter. Die Vorführungen finden von Montag, dem 29.9. bis Donnerstag, dem 2.10. jeweils vormittags statt und sind kostenlos. Deutsche und dänische Kindergärten sind herzlich eingeladen. Anmeldung unter Tel. 04621-20500.

„Tage des Zorns“: 29.10., 19 Uhr

In Anwesenheit des dänischen Kronprinzen Frederik und zahlreicher Widerstandskämpfer feierte „Flammen og Citronen“, so der dänische Originaltitel, Ende März 2008 seine Premiere in Kopenhagen. Als aufwendigster dänischer Film überhaupt ist „Tage des Zorns“ zugleich die bisher größte deutsch-dänische Gemeinschaftsproduktion. Der nachfolgende Ansturm des Publikums zeugte von dem hohen Interesse der Dänen an ihrer jüngeren Geschichte. Besonders während der letzten Jahre wurden die schwierigen moralischen Fragen der Besatzungszeit von 1940 bis 1945 intensiv und oft kontrovers diskutiert. Fragen, die auch das Geschehen um Hauptpersonen des Films, die bekannten Widerstandskämpfer Faurschou-Hviid („Flamme“) und Jørgen Haagen Schmith („Citron“), entscheidend bestimmen.

Im Gespräch mit dem Rundfunkjournalisten Erhard Bultze, u.a. aus dem „Ostsee-Magazin“ als Skandinavien-Experte bekannt, erläutert der Historiker René Rasmussen die geschichtliche Situation Dänemarks während des Zweiten Weltkrieges und die nachfolgende innerdänische Auseinandersetzung mit der Rolle Dänemarks zwischen notgedrungener Kooperation und offenem Widerstand.

Kopenhagen 1944: Die Widerstandskämpfer Flamme (Thure Lindhardt) und Citron (Mads Mikkelsen) gehören zu den meistgesuchten Männern Dänemarks. Die kaltblütige Beseitigung von Kollaborateuren hat sie bei den deutschen Besatzern und deren Oberbefehlshaber, Gestapo-Chef Hoffmann (Christian Berkel), zu Staatsfeinden Nr. 1 gemacht. In der eigenen Bevölkerung hingegen werden sie als Helden verehrt. Als jedoch die Ermordung des vermeintlichen Chefs der deutschen Abwehr, Gilbert (Hanns Zischler), nicht so verläuft, wie sie es geplant hatten, beginnen sich bei Flamme und Citron Zweifel an ihrer Mission einzuschleichen. Rechtfertigt ihr Kampf gegen das Böse tatsächlich ihre tödlichen Mittel? Oder sind sie gar nur die Ausführungsgehilfen in einem doppelbödigen Spiel, das ihr Auftraggeber Winther (Peter Mygind) mit rein egoistischen Interessen verfolgt? Genährt werden ihre Zweifel durch Flammes mysteriöse Geliebte, Geheimagentin Ketty (Stine Stengade), die mit ihrer eigenen Version der Ereignisse eine völlig andere Wahrheit vor Flammes und Citrons Augen auftauchen lässt. Doch können sie ihr glauben, ist Ketty wirklich die, die sie zu sein vorgibt? Als immer undurchschaubarer wird, wer auf der richtigen Seite steht, beschließen Flamme und Citron, ihren eigenen Krieg gegen die Besatzer zu führen. Und bringen sich damit in höchste Gefahr … Die Veranstaltung wird in deutscher Sprache durchgeführt.

Programm und weitere Infos: www.kulturfest.nu.

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