Kurzfilmpremiere bei der Arbeiterwohlfahrt: „Leben in Deutschland“

„Leben in Deutschland“: Ein großer Titel für einen kleinen Film. Doch das 13-minütige Video ist weniger ein Dokumentarfilm als ein Dokument für den Einsatz audiovisueller Medien bei der Integrationsarbeit mit Spätaussiedlern und Migranten.

Produziert vom Landesverband Schleswig-Holstein der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und gefördert vom Bundesamt für die Anerkennung von Flüchtlingen zeigt der kurze Film Menschen aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, die von ihren ersten Erfahrungen in Deutschland berichten. Dabei geht es nicht um große philosophische Einsichten, sondern um die kleinen, ganz alltäglichen Dinge des Lebens.

„Leben in Deutschland“: Irina Petrushyna vor dem russischen Spezialitätengeschäft im Kieler Jungfernstieg

Mit dem Einsatz von technischen Medien wird so das Spektrum erweitert, wie Migranten sich mit ihrer neuen sozialen und kulturellen Situation in Deutschland auseinandersetzen können und dabei gleichzeitig die Sprache einüben.

Parallel zu dem Videoprojekt wurde auch ein Hörspiel realisiert, das mit verteilten Sprech- und Gesangsrollen eine russische Variante des Märchens vom „Fischer und seiner Frau“ erzählte. Am Freitag, den 10. September fand dann in den Räumen der AWO in der Dahlmannstraße in Kiel bei Kaffee und russischen Piroggen die Premiere statt.

Kurzfilmpremiere bei Kaffee und Piroggen

Schwungvolles Mitsingen und selbstkritisches Stirnrunzeln begleiteten das Hörspiel, doch am Ende stand reichlich Applaus. Auch mit dem Video waren alle zufrieden und fanden sich thematisch oder persönlich im Film wieder. So kann das Projekt vielleicht dazu dienen, zukünftigen Teilnehmern Skepsis und Kamerascheu zu nehmen, denn ob auf Video oder im Alltag: das „Leben in Deutschland“ geht weiter. (Lorenz Müller)

„Leben in Deutschland“, D 2004; Buch und Regie: Siegfried Jacobs; Kamera, Ton, Schitt: Lorenz Müller; Ein Videoprojekt im Rahmen des sozialen Kompetenztrainings „Sprechen und Handeln“ der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig-Holstein e.V. Referat Migration, Projekt KISS – Kieler Integrationsvereinbarungen für Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler. Gefördert aus Mitteln des Bundesamtes für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, unterstützt von der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein.

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