Filmfest HH 2023: „Forever Forever“ von Anna Buryachkova

„Forever Forever“ von Anna Buryachkova war der Auftakt des Molodist Kyiv International Film Festivals im Rahmen des Filmfests Hamburg. Zum zweiten Mal präsentiert Molodist seinen nationalen Wettbewerb in Hamburg.

Thema ist der im Februar 2022 beginnende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Zwei Monate später schlossen das Hamburger und Kiever Filmfest einen Städtepakt für „Solidarität und Zukunft“. Alle zwei Wochen tauschen diese sich aus, um zu schauen, wo und wie Kiev Unterstützung benötigt. Aktuell geht es dabei z.B. um die Trinkwasseraufbereitung, da beschädigte kritische Infrastrukturen die Trinkwasserversorgung gefährden.

Neben dieser essentiellen Unterstützung der Bevölkerung, geht es auch darum, dass die Filmemacher*innen weiterhin in ihren Projekten Unterstützung erfahren, um die Ideen ihrer Filme verwirklichen zu können. Ein besonderes Interesse der Filmemacher*innen besteht darin abzubilden, wie die Ukraine versucht nach jahrelanger Unterdrückung durch die Sowjetunion und Russlands eine eigene Identität aufzubauen und wiederzuerlangen. Das Molodist-Team überreicht in diesem Zusammenhang an das Hamburger Filmfest das Molodist-Diplom, welches für die besondere Unterstützung der Kinos Kievs steht.

„Forever Forever“, so die Regisseurin Anna Buryachkova, die damit auch ihr Langfilmdebüt feiert, sei eine dramatische Liebesgeschichte, welche zeigt, wie die ukrainische Bevölkerung in den 1990er Jahren stark gemacht wurde, um ihr Land im jetztigen Krieg gegen Russland verteidigen zu können.

Das Thema des Films wird repräsentiert durch die Hauptdarstellerin Tonia (Alina Cheban), die sich nach einem Schulwechsel einer Jugendgruppe anschließt und dort in eine Dreiecksbeziehung mit zwei Jungen verwickelt wird. Gleichzeitig lässt ihre dunkle Vergangenheit sie nicht los. Sie muss versuchen, einen Weg für sich zu finden, um eine Version von sich zu entwickeln, mit der sie leben kann.

Die Umsetzung des Themas ist Anna Buryachkova gut gelungen und zeigt die Stärke der Jugend auf, die sich trotz widriger Probleme nicht unterkriegen lässt. Die Aktualität des Themas richtet sich jedoch nicht nur an das ukrainische, sondern auch das internationale Publikum. Der Film zeigt auf, dass man sich in Zeiten von Krisen und unendlich scheinenden Möglichkeiten nicht entmutigen und unterkriegen lassen soll. Denn letztere bieten auch die Chance, den Mut zu fassen eine Identität zu bilden bzw. zu festigen und eine eigene Meinung hervorzubringen. (sahi)

 

Titelfoto: Still aus dem Film
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