Zum 60. Filmemacherjubiläum: Bernd Fiedler Concrete
Wir laden herzlich ein zu einem Filmabend mit dem Filmemacher Bernd Fiedler. Es begann alles im Jahre 1957 mit dem 8mm-Amateurfilm „Mein 16. Geburtstag“. Später studierte Bernd Fiedler an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Die dffb war in der Gründungszeit Ende der 60er Jahre sehr stark von den politischen Turbulenzen der damaligen Zeit beeinflusst. Studentenschaft und Direktion gerieten zunehmend aneinander – mit der Konsequenz für Bernd Fiedler, dass er die Hochschule verlassen musste.
Er studierte das kommerzielle Mediengeschäft, in dem er bis heute noch als freiberuflicher Kameramann, Drehbuchautor, Regisseur und Hersteller von Kino- und Fernsehproduktionen arbeitet. Insbesondere interessieren ihn die erstaunlichen Wirkungsmöglichkeiten des Genres Spielfilm, der für das breite Publikum die wichtigste Form dieses Mediums darstellt. Parallel hierzu fasziniert ihn der selbstständige Film, im bürgerlichen Sprachgebrauch meist „Experimentalfilm“ genannt. Entscheidend animiert hat ihn hier schon sehr früh die „Musique Concrete“, deren akustisches Grundkonzept er auf seine kinematografischen Visionen überträgt: Film-Poesie ohne narrative Drama-Strukturen. „Film wie Musik“ war deshalb schon vor gut 50 Jahren das Motto seiner Arbeit mit bedeutungsfreien ästhetischen Film-Montagen, für die er schon von Beginn an ein umfangreiches Archiv aus Film- und Tonaufnahmen angelegt hat. Diese meist kürzeren Filme gestaltet er in einer gelungenen Kombination aus Archivmaterial und beinahe täglich neu entstehenden Alltagsszenen. Sein Camcorder, ein Gerät, dass ihn stets begleitet, macht den spontanen Dreh überall und immer möglich. Grundlage für sein gesamtes Filmschaffen ist eine ergonomische Bildgestaltung.
Bernd Fiedler zeigt aus seinem vielseitigen Filmschaffen kurze Filmsequenzen, deren Entstehung im Zusammenhang mit seinem eigenen Lebensverlauf zu interpretieren ist. Es ist ihm wichtig, seinen Beruf oder gar seine Berufung mit Emotionen zu verbinden. Nie wollte er entfremdete Arbeit leisten. Lohn für kreative Tätigkeit ist ihm zwar wichtig, eine ausgewogene Balance der Gefühle jedoch sein höchstes Ziel.
Bernd Fiedler hat sich auch der Fotografie angenähert – mit besonderem Interesse für seltsam anmutende Landschaftsbilder und ausdrucksstarke Frauenportraits. Aus einer Verbindung von analogem und digitalem Handwerk entwickelt er eine besondere Ästhetik der gedruckten Bilder, die er teilweise auch auf gebrauchten Materialien präsentiert.
Wir möchten den interessanten und unterhaltsamen Abend mit legendären Fiedler-Torten der besonderen Art ausklingen lassen und laden herzlich ein, das 60-jährige Filmschaffen von Bernd Fiedler zu würdigen.
Freitag, 10.11.2017, 19.30 Uhr, Kultursalon, Dahlmannstr. 7, 20103 Kiel
Wir bitten um einen Unkostenbeitrag von 8 € und zur besseren Planung um eine kurze An-/Rückmeldung per E-Mail an wysswortmann@gmx.de. Wir weisen darauf hin, dass dies eine private Veranstaltung ist. Wir bitten unsere Gäste, Parkplätze im Lorentzendamm, in der Brunswik und ggf. in der Parkgarage des Steigenberger Hotels zu nutzen.
(nach einer Pressemitteilung der Veranstalter)