Straßenbahn-Film im Koki Kiel
Am Samstag, dem 10. Mai 2014, um 13.30 und 16 Uhr, zeigt das Kommunale Kino Kiel in der Pumpe den „Evergreen“-Film „Ich träum’ noch immer von der Straßenbahn“ von Peter Bartelt und Helmut Schulzeck (gedreht auf 16 mm, 1981-1986, 45 Min.).
Der Film entwirft ein Portrait der Kieler Straßenbahn, die nach über 100 Jahren erfolgreicher Verkehrsgeschichte im Mai 1985 eingestellt wurde, und würdigt zugleich Karl Reepen, der sich an sein 40-jähriges Berufsleben als Straßenbahnfahrer (1914-1954) zurückerinnert.
In der Premierenkritik von Christoph Munk aus den „Kieler Nachrichten“ hieß es dazu: „Am 4. Mai 1985 kurvte sie zum letzten Mal durch Kiels Straßen. Die Straßenbahn, von vielen geliebt und zum Schluss zäh, aber vergeblich verteidigt … Ihr haben Peter Bartelt und Helmut Schulzeck ein filmisches Denkmal gewidmet … Was das Auge der Kamera damals sah, wirkt heute wie ein wehmütiger Blick zurück: Auf der Fahrt durch die romantisch fotografierte Stadtlandschaft, durch Sonne und Schnee, mutet die gute alte Bahn an wie ein Vehikel aus jenen Tagen, in denen Beschaulichkeit und Komfort mehr galten als Geschwindigkeit und Rationalisierung. Den gleichen Kontrast nehmen auch die Interviews auf. So stehen die anekdotenreichen Erzählungen des fast 100-jährigen Karl Reepen aus 40 Jahren Berufsleben als Straßenbahnfahrer im krassen Gegensatz zur illusionslosen Nüchternheit, mit der SPD-Kommunalpolitiker Holger Ipsen jene wirtschaftlichen Zahlen und planerischen Fakten vorlegt, denen die Straßenbahn geopfert werden musste.“ (18.09.1986)
Und Thomas Lütt meinte in der „Kieler Rundschau“: „Peter Bartelt und Helmut Schulzeck machen aus ihrer Parteilichkeit für die Straßenbahn keinen Hehl. Trotzdem ist zum Glück keine Aneinanderreihung schöner Bilder daraus geworden, sondern ein unterhaltender, witziger, kritischer, melancholischer Film, der vom Premierenpublikum mit reichlich Beifall bedacht wurde.“ (11.09.1986)
(nach einer Pressemitteilung von Helmut Schulzeck)