60. Internationale Filmfestspiele Berlin (11. – 21. Februar 2010)

Gläserne Bären bei Generation 14plus

Die Mitglieder der Generation 14plus Jury (Mara Erlenmaier, Lea Huber, David Köller, Imke Mayer, Lukas Monath, Lorenz Nolting, Lara Passfall) vergaben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den besten Spielfilm: „Neukölln Unlimited“ von Agostino Imondi und Dietmar Ratsch, Deutschland 2010
Der Sieger 2010 ist ein mitreißender Film, der jeden einzelnen seiner Zuschauer auf eine magische Weise in seinen Bann zieht. Es ist ein Film zum Lachen, Weinen, Jubeln und Protestieren. Es ist ein Kunstwerk, das das Medium Film absolut zu nutzen weiß. Dieser Film ist eine einzige wunderbare Choreografie, die uns die Worte raubt und uns doch nicht schweigen lässt. Wir danken den Regisseuren für dieses großartige Meisterwerk über das unvorstellbare Leben einer Familie.
Lobende Erwähnung Spielfilm: „Dooman River“ von Zhang Lu, Republik Korea / Frankreich 2009
Zum Schluss des Films herrschte Schweigen. Wir waren perplex von der Wucht der Bilder, von der eindringlichen Botschaft und der Stille, die dieser Film beschreibt. Jeder Aspekt des Films will uns wachrütteln, uns auf etwas aufmerksam machen, das in unserer Gesellschaft kaum jemand kennt. Ohne starke Charaktere und Musik schafft es der Film, in der Stille eine Sprache zu entwickeln, die mehr aussagt als jeder verzweifelte Schrei.
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm: „Az Bad Beporsid“ von Batin Ghobadi, Iran 2009
Der diesjährige Preisträger schaffte es, uns ohne viele Worte sprachlos zu machen. Mit Bildern, deren Intensität und Härte beispiellos sind, mit einer Geräuschkulisse, die ohne viel Lärm den Rahmen gibt, öffnet uns dieser Film die Tür zu einer Welt, in der das für uns Unvorstellbare zur Normalität gehört. Wir bedanken uns beim Filmteam für ein Kunstwerk, das sowohl im Detail als auch als Ganzes überzeugt.
Lobende Erwähnung Kurzfilm: „Ønskebørn“ von Birgitte Stærmose, Dänemark 2009
Die Lobende Erwähnung geht an einen Film, der das Publikum zwingt, einen Blick in das gealterte Gesicht einer jungen Generation zu werfen, die noch immer unter den Folgen eines längst verdrängten Krieges zu leiden hat. Der Film schafft es durch besondere Inszenierung, seinem Genre die Sachlichkeit zu nehmen und durch seine schonungslose Konfrontation mit den Protagonisten zu fesseln.
(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)
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