59. Int. Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2009

Gläserne Bären bei Generation 14plus und Kplus

Die Mitglieder der Generation 14plus Jury, Leo Bruckmann, Lulu Grimm, Frida Grubba, Moritz Kleine, Isabelle Moog, Maurits Schön und Joëlle Weber, vergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den besten Spielfilm:
My Suicide von David Lee Miller
Begründung der Jury: „Uns überzeugte ein Film, der sich mit einem selten angesprochenen, aber für die Jugend dennoch präsenten und sehr tragischen Thema auseinandersetzt. Doch nicht nur der fesselnde Inhalt, sondern auch die originelle Machart hat uns fasziniert. Die Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe des Protagonisten erscheint uns authentisch und beängstigend.“
Lobende Erwähnung:
Mary and Max von Adam Elliot
Begründung der Jury: „Sich einsam, unverstanden und ausgeschlossen fühlen – das waren die Hauptthemen der diesjährigen Wettbewerbsbeiträge bei Generation. Ein Film hat sich für uns daraus besonders hervorgehoben. Selbstironisch, liebenswert und einzigartig in seiner Ästhetik geht dieser Film auf entscheidende Fragen des Lebens ein. Wer bin ich und wieso, was bedeutet Freundschaft, wie finde ich meinen eigenen Weg und meine Liebe zu mir selbst? Fünf Jahre für fünf Sekunden Filmmaterial pro Tag haben sich ausgezahlt!“
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm:
Aphrodite’s Farm von Adam Strange
Begründung der Jury: „Eine sagenhafte Anekdote um das Festhalten und das Loslassen können, eingebettet in einen märchenhaften Look und mit konsequenter Komik erzählt. Diese Vorzüge haben uns überrascht und unser Bauchgefühl beherrscht. Wir sahen eine eingängliche Geschichte, die doch voller Überraschungen klarstellt, dass man etwas gehen lassen muss, um etwas Neues zu erreichen. These things happen – und sie sind unaufhaltbar!“
Lobende Erwähnung:
Slavar von David Aronowitsch und Hanna Heilborn
Begründung der Jury: „Ein Film hat uns das politisch brisante Thema des Krieges nahegebracht, welches in den Medien meist durch Mitleid erregende und grausame Opferbilder dargestellt wird. Dieser Film verzichtet auf eine derartige Bildersprache und setzt eher auf kontrastreiche Farbeffekte und die Ausdruckskraft der Stimmen von Kindern, die vermutlich mehr überlebt als erlebt haben.“
Die Mitglieder der Kinderjury Generation Kplus, Aaron Altaras, Merve Avdiç, Cara Beume, Karoline Gugisch, Jan Hensel, Luca-Els Mauritz, Judith Rinklebe, Tilli Ripp, Jannik Szwaczka, Lara Torp und Daniel Zimmermann, vergeben die folgenden Preise:
Gläserner Bär für den besten Spielfilm:
C’est pas moi, je le jure! / Ich schwörs, ich wars nicht! von Philippe Falardeau
Begründung der Jury: „Wir haben uns für diesen Film entschieden, da er Komödie und Tragödie gut zusammen bringt. Es geht um einen Jungen, der mit vielen Tricks und originellen Ideen um die Liebe seiner Eltern und die eines Mädchens kämpft. Der junge Hauptdarsteller hat eine starke Ausstrahlung, so dass uns der Film von der ersten bis zur letzten Minute in seinen Bann zog.“
Lobende Erwähnung:
Max Peinlich von Lotte Svendsen
Begründung der Jury: „Sehr gute Schauspieler entführten uns in eine lustige Welt. Wegen der guten Witze haben wir viel gelacht. Manchmal können sogar Erwachsene ganz schön peinlich sein!“
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm:
Buddhas Lächeln von Bair Dyshenov
Begründung der Jury: „Dieser Film überzeugte uns durch seinen wortlosen Witz. In kurzer Zeit lernte man eine andere Kultur näher kennen, und die Ehrfurcht eines Jungen vor seiner Gottheit wurde sichtbar. Aber genauso wurde deutlich, dass Kinder in einem Punkt immer gleich sind – bei der Vorliebe für Süßigkeiten.“
Lobende Erwähnung:
Oh, My God! von Anne Sewitsky
Begründung der Jury: „Wir haben uns für einen Film entschieden, der uns mit viel Humor ein Tabuthema nahebringt. Eine mutige Regisseurin, drei tolle Schauspielerinnen und super passende Musik versetzen uns in absolute Extase!“
Die Mitglieder der Internationalen Jury Generation Kplus, Greg Childs, Petr Koliha, Stephan Lance, Dana Nechustan und Roshanak Behest Nedjad, vergeben die folgenden Preise:
Großer Preis des Deutschen Kinderhilfswerkes, dotiert mit 7.500 Euro:
C’est pas moi, je le jure! / Ich schwörs, ich wars nicht! von Philippe Falardeau
Begründung der Jury: „Der Große Preis des Deutschen Kinderhilfswerkes geht an einen Film, bei dem die Jury einstimmig der Meinung war, dass er originell, komisch, provokativ und sehr anrührend ist. Die Geschichte eines düsteren, jedoch komischen Kindes, das sich auf atemberaubende Art und Weise mit einem Familientrauma beschäftigt.“
Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes , dotiert mit 2.500 Euro:
Oh, My God! von Anne Sewitsky
Begründung der Jury: „Der Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerkes geht an den Kurzfilm, bei dem wir einstimmig feststellten, dass er provokativ ist und dennoch einen ehrlichen Blick auf die aufkeimende Sexualität von Jugendlichen wirft. Die darstellerischen Leistungen, die Kamera und das Szenenbild sind fantastisch. Aber insbesondere schaffte es dieser Film, dass wir vor Lachen nur noch heulten.“
Lobende Erwähnung für den besten Spielfilm:
Flickan von Fredrik Edfeldt
Begründung der Jury: „Die Lobende Erwähnung geht an einen Spielfilm, von dem wir glauben, dass es ein atemberaubendes Portrait kindlicher Einsamkeit ist. Wir liebten diesen Film für seine feine und poetische Beschreibung des Erwachsenwerdens eines jungen Mädchens. Er ist mutig, stilistisch besonders und wunderschön erzählt.“
Lobende Erwähnung für den besten Kurzfilm:
Jerrycan von Julius Avery
Begründung der Jury: „Die Lobende Erwähnung für den Kurzfilm geht an eine Geschichte, die aufwühlend und ehrlich zeigt, was Zwang in Gruppen bedeutet. Die Spannung in diesem Film war wahrlich explosiv.“

(nach Pressemitteilungen der Berlinale)
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