Mediatage Nord 2005

Bilanz der Mediatage Nord 2005: Klare Rechte an digitalen Inhalten sind das grüne Licht für den Datenverkehr!

Die Mediatage Nord 2005 (21. bis 25. November) haben die Leistungsstärke der Mediabranche Schleswig-Holstein eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Eine Woche lang präsentierten Rundfunksender, Verbände, Institutionen und Medienunternehmen Aktuelles rund um den PC, aus der digitalen Multimediawelt und über den Umgang mit Radio, Fernsehen und Internet. In den politischen Diskussionen ging es um die Zukunft des Medienstandorts Nord. Das Haus der Wirtschaft, in dem die Mediatage Nord zum zweiten Mal stattfanden, erwies sich mit seinen modernen Tagungsräumen erneut als ideales Kongresszentrum für die Branche.

„Schleswig-Holstein soll weiter überdurchschnittlich von der Wachstumsdynamik in der IT-Branche profitieren. Wir wollen in einigen Bereichen die Schnellsten, die Innovativsten und die Erfolgreichsten bleiben“, hatte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen gleich zum Auftakt der Mediatage das Ziel vorgegeben.

Der Schwerpunkt der Mediatage waren in diesem Jahr die Rechte von digitalen Inhalten. Softwareanbieter, Urheber oder Drucker beispielsweise boten Veranstaltungen zum diesem Thema an und machten dadurch deutlich, dass ein eindeutiger und praktikabler Rechtsrahmen als „Schlüssel für Innovation und Wachstum“ gesehen wird, wie auf der Eröffnung der Mediatage formuliert wurde. Und der Andrang zu den Veranstaltungen bestätigte diese Einschätzung: Über 500 Fachleute informierten sich allein über Rechte an digitalen Inhalten und das „Digital Rights Management“, das eben diese Rechte zwischen Anbietern und Verbrauchern regeln soll. Der Präsident der IHK zu Kiel und Hausherr, Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, sprach sich dafür aus, dass die Rechte an digitalen Inhalten und Programmen hinreichend geschützt werden. „Nur wenn geistiges Eigentum hinreichend geschützt ist und dem Urheber die Möglichkeit bietet, es finanziell zu verwerten, ist der Anreiz zur Innovation gegeben.“ Aber auch digitale Medien können – völlig unabhängig von Innovationsgrad – nicht ohne Inhalte daher kommen. „Nutzungsrechte an Bild und Grafik“ interessierten Gestalter von Bild- und Printmedien.

Eine bedeutende Rolle auf den Mediatagen spielte die Medienpolitik. Auf einem Workshop des Ministerpräsidenten plädierte Staatssekretär Heinz Maurus für eine engere Zusammenarbeit der Medienstandorte Hamburg und Schleswig-Holstein. Mit Interesse wurden seine Aussagen zur Zukunft der Medienaufsicht im Norden und des Offenen Kanals in Schleswig-Holstein von der Medienöffentlichkeit aufgenommen. Eine gemeinsame Medienanstalt für Schleswig-Holstein und Hamburg könnte bereits am 1. Januar 2007 ihre Arbeit aufnehmen und der Offene Kanal seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen.

Natürlich spielten die Mediennutzer, zumeist Fernsehzuschauer und Internetuser auf den Mediatagen eine besonders wichtige Rolle. So diskutierten Fachleute auf der ULR-Medienwerft „Werbung ohne Grenzen oder Grenzen für die Werbung?“ über Schleichwerbung und Produktplatzierung und damit über den möglichen Einfluss von Werbung auf TV-Inhalte. Erörtert wurde auch der jüngste Vorschlag der EU-Kommission zur Änderung der EG-Fernsehrichtlinie, die eine Liberalisierung der Werbebestimmungen vorsieht. Der neue Vorsitzende des ULR-Medienrats, Jörg Howe, machte deutlich, dass sich die Landesmedienanstalten dabei für einen Erhalt des Grundsatzes von klarer und eindeutiger Trennung von Werbung und Programm als dem Grundpfeiler der Werberegulierung in Deutschland einsetzen. Viel Beachtung bei Eltern, Erziehern und Lehrern fand auch die von der ULR durchgeführte Medienkompetenz-Veranstaltung „Kinder im Netz – Chatten ohne Risiko?“, die wertvolle Hilfen und Handlungsempfehlungen für das richtige Verhalten von Kindern und Jugendlichen beim Chatten im Internet bot.

Die WTSH präsentierte sich mit ihren Experten für technische Umsetzungen. Datensicherheit, arbeiten unterwegs, Einsatz von Funketiketten und Anwendungen von Internettelefonie „Voice over IP“ bildeten den Schwerpunkt des rege in Anspruch genommenen Angebots. Franz Gelbke, Geschäftsführer der WTSH: „Chancen und Risiken der Digitalisierung, der notwendige Schutz und die wirtschaftliche Bedeutung von Urheberrechten an digitalen Informationsgütern wurden mit dem diesjährigen Veranstaltungsschwerpunkt Digital Rights Management (DRM) umfassend thematisiert.“

Augenfällig wurde die Breite der Kompetenzen, die in Schleswig-Holstein im Bereich der digitalen Medien vorhanden sind, auch auf der KielBIT. Über 40 Stände verschafften einen Einblick in das Angebot hiesiger Firmen von Projektmanagement bis digitaler Archivierung, aber auch innovative Hardwarelösungen der Server- und integrierten Kommunikationstechnik, waren zu sehen.

Erstmals gab es auf den Mediatagen Nord auch Medien zum Anfassen. „Wofür ist eigentlich dieser Knopf gut?“ wurde an dem Beispiel digitaler Foto- oder Videokameras ebenso erklärt, wie einfache Grundsätze des Bildschnitts auf einem modernen HD-Schnittplatz. Wie die private oder Firmen-Homepages auf einfache Art um bewegte Bilder bereichert werden können, wurde bei „Video im Netz“ demonstriert.

Die Mediatage Nord 2005 – eine gemeinsame Veranstaltung der IHK zu Kiel, der ULR und der WTSH – meldeten eine Rekordbeteiligung. Über 30 Organisationen führten über 50 Veranstaltungen durch. 2.150 Besucher (Vorjahr: 2.000) wurden auf den Veranstaltungen für Fachleute und Medieninteressierte gezählt. In neun Räumen wurde gleichzeitig getagt und 1,3 km Kabel waren extra verlegt worden, um diese Räume im Haus der Wirtschaft und der benachbarten Bürgschaftsbank zu einem großen online-Netzwerk zu machen. „Die Mediatage Nord sind ein Magnet für Medienschaffende und Mediennutzer. Das passt gut zum Haus der Wirtschaft!“, fasste Konsul Wolf-Rüdiger Janzen, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Kiel, seine Eindrücke während der Mediatage zusammen. „Der Medienstandort Schleswig-Holstein lebt!“

Die Mediatage Nord 2005 wurden organisiert und koordiniert von der Industrie- und Handelskammer zu Kiel (IHK), der Unabhängigen Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien (ULR) und der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH).

(nach einer Pressemitteilung der ARGE Mediatage Nord)

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