55. Internationale Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2005

Wettbewerb der Berlinale 2005: Drei deutsche Filme im Programm. Starke europäische Festivalbeteiligung

Die ersten Filme für den Berlinale-Wettbewerb stehen fest. Mit dem Eröffnungsfilm „Man to Man“ von Régis Wargnier sind bereits elf Filme, darunter acht Weltpremieren, im Wettbewerb der 55. Internationalen Filmfestspiele Berlin.

In „Gespenster“, einer deutsch-französischen Ko-Produktion, erzählt Regisseur Christian Petzold („Die innere Sicherheit“) die Geschichte der Französin Françoise, deren Tochter als Kleinkind in Berlin entführt wurde. Nach jahrelanger Ungewissheit glaubt sie die Tocher in der Streunerin Nina (Julia Hummer) endlich wieder gefunden zu haben.

Marc Rothemunds „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ schildert die letzten sechs Tage im Leben der 1943 in Nazi-Deutschland hingerichteten Mitbegründerin der Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“. Julia Jentsch („Die fetten Jahre sind vorbei“) spielt die junge Studentin, die ihren Überzeugungen auch dann nicht abschwört, als ihr der Tod droht.

In Hannes Stöhrs episodischer Komödie „One Day in Europe“ werden vor dem Hintergrund eines Champions-League-Finales Touristen in Moskau, Istanbul, Santiago de Compostela und Berlin in Diebstähle verwickelt. Die Emotionen kochen an allen Orten. In der deutsch-spanischen Ko-Produktion spielen u.a. Erdal Yildiz, Florian Lukas, Miguel Lira und Boris Arquier.

Zu den französischen Wettbewerbsbeiträgen gehören „Le promeneur du Champ de Mars“ von Robert Guédiguian und „Les temps qui changent“ von André Téchiné.

Basierend auf der gleichnamigen Biografie von Georges-Marc Benamou erzählt der Regisseur in „Le Promeneur du Champ de Mars“ von den letzten Tagen François Mitterrands, in denen er seinem Vertrauten, einem jungen Journalisten, intimste Geheimnisse und persönliche Erinnerungen offenbart. Michel Bouquet („Toto, der Held“) verkörpert den ehemaligen französischen Staatspräsidenten.

In Téchinés Film spielen Catherine Deneuve und Gérard Depardieu ein Liebespaar, das sich nach dreißigjähriger Trennung in Tanger wieder begegnet. Ihre Gefühle füreinander sind längst noch nicht aufgearbeitet.

Der amerikanische Regisseur Wes Anderson, zuletzt mit der Familiengroteske „The Royal Tenenbaums“ im Berlinale-Wettbewerb zu Gast, präsentiert mit „The Life Aquatic“ eine irrwitzige Unterwasser-Komödie über eine exzentrische Familie auf der Jagd nach einem mörderischen Hai. Bill Murray, Willem Dafoe, Anjelica Huston und Owen Wilson spielen die Hauptrollen.

Einen Blick in die selbstzerstörerischen Abgründe einer obsessiven „amour fou“ im prüden Großbritannien der 50er Jahre eröffnet Regisseur David Mackenzie in „Asylum“ (USA/Irland): Natasha Richardson spielt die Frau eines Psychiaters, die eine leidenschaftliche Affäre mit einem Patienten ihres Mannes beginnt. In weiteren Rollen sind Sir Ian McKellen („Herr der Ringe“) und Hugh Bonneville („Iris“) zu sehen.

Mark Dornford-May siedelt seine Filmadaption der Bizet-Oper Carmen „U-Carmen e-Khayelitsha“ („Carmen in Khayelitsha“) in den südafrikanischen Townships an und inszeniert sie vollständig in der Landessprache Xhosa. Die Titelrolle in diesem Regiedebüt aus Südafrika spielt die auf internationalen Opernbühnen gefeierte Pauline Malefane, die selbst aus Khayelitsha stammt.

Einen weiteren Blick auf Afrika wirft die britisch-südafrikanisch-italienische Ko-Produktion „Hotel Rwanda“, die als europäische Premiere außer Konkurrenz im Wettbewerb läuft. Regisseur Terry George erzählt die wahre Geschichte des Hotelmanagers Paul Rusesabagina („Don Cheadle“, nominiert für den Golden Globe), der während des Bürgerkriegs über tausend Tutsi-Flüchtlingen Unterschlupf vor der Hutu-Miliz gewährte.

Gu Changwei, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Kameramänner des chinesischen Films („Lebewohl, meine Konkubine“), präsentiert bei der Berlinale sein Regiedebüt mit der Weltpremiere „Peacock“. Er schildert den Alltag einer Familie in einer kleinen Stadt in der Provinz Henan. Die Handlung beginnt nach dem Ende der Kulturrevolution in den 70er Jahren und endet 1984.

(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)

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