Doku “Der Elefantenmann” läuft beim Filmfestival auf Maui
“Der Elefantenmann”, eine Co-Produktion von ocean mind mit nonfictionplanet für den NDR Studio Hamburg Fernseh-Allianz (Abt. Naturfilm) ist aus mehr als 1.000 Einsendungen für das diesjährige Maui Film Festival (16.-20.06.04) ausgewählt worden. Sowohl der Kieler Autor und Regisseur Daniel Opitz als auch der Elefantenmann selbst, Chris Gallucci, werden zugegen sein.
Des weiteren wird nun eine internationale Version der Dokumentation produziert, für Discovery Channel und in Kooperation mit dem NDR und Parthenon (UK).
Momentan befindet sich Daniel Opitz auf Maui, um seine letzten Recherchen für sein neues Projekt “Whales in Mind” abzuschließen und das Drehbuch zum Film zu schreiben.
Nähere Infos unter: www.ocean-mind.com
Der Elefantenmann – Die faszinierende Geschichte zweier liebenswerter Dickhäuter
“Ich kann Dich lieben” und “Ich kann Dich auf der Stelle umbringen” – “Der Elefantenmann” – Ein modernes Märchen mit entlarvend realistischem Hintergrund, weit ab der Zivilisation entstanden aus der Unkontrollierbarkeit zweier Individuen namens Chris und Timbo, die einzig durch ihr miteinander einen Platz im Leben fanden. Der aktuelle Film des Kieler Produzenten und Regisseurs Daniel Opitz erzählt eine einzigartige Mensch-Tier-Story und besticht durch klare Aussagen und fantastische Bilder.
Seit 28 Jahren leben der Rocker und der größte und gefährlichste Afrikanische Elefantenbulle Nordamerikas im “Shambala Preserve”, dem Privat-Zoo der Hollywood Diva Tippi Hedren. Die Welt, in der Chris Galucci (49) aufwuchs, war brutal und gnadenlos. Eine Jugend ohne Elternhaus und Schulausbildung. Der Elefantenmann war ein junger wilder Mann auf dem direkten Weg ins Abseits. Am Ende seiner kriminellen Karriere standen zwei verlorene Jahre im Hochsicherheitsgefängnis, viele Tätowierungen und tiefe Narben, nicht nur von wilden Schießereien.
“Shambala” war für Chris Gallucci die Rettung. Unter den bis zu 100 Wildkatzen der Hitchcock-Diva eröffnete sich für den Ex-Knacki und Höllen-Engel eine neue Welt, in der er alles finden sollte, was er in seinem Vorleben vermisst hatte: Verantwortung, Liebe und eine wahrhaft große Aufgabe.
Timbo (44), Sorgenkind des Parks, wiegt satte fünf Tonnen und frisst 250 Kilo Heu am Tag. Der graue Gigant ist furchtlos, angriffslustig und äußerst unberechenbar. Bis zu jenem Tag, an dem die beiden Dickschädel das erste mal aufeinandertreffen. Der damals 21-Jährige versteht Timbo sofort – denn dieses Tier, das so wild ist, spiegelt die Tiefen seiner eigenen Seele wieder. Der bärtige, tätowierte Rocker, dessen ganzes Leben von Gewalt bestimmt war, findet in dem Bullen einen Halt, den er nie gekannt hat. Seine erste Nacht verbringt Chris neben Timbo im Stall, und weil das Tier angekettet ist, kettet er auch sich selbst an.
Es ist der Beginn einer Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, die nie zuvor Freundschaft erfahren haben. Um Timbos Willen lernt Chris, seinen eigenen Jähzorn zu zügeln. “Es ist so”, erklärt er, “je länger ich mich ruhig und mit mir selbst beschäftige, desto freier ist Timbo”. Denn Chris muss in der Nähe sein, wenn Timbo umherstreift – nur er kann ihn bändigen. Und so hat sich Chris legale Beschäftigungen gesucht: Er hat angefangen zu schnitzen. Er hat an Autos und Harleys geschraubt und Messer gefertigt.
Fast 30 Jahre sind seitdem vergangen. Timbo ist nie mehr auffällig geworden. Chris auch nicht. “Wenn du mit einem Elefanten klarkommen willst”, sagt er, “musst du eins mit ihm werden”. Er lächelt und dann, mit einem Schulterzucken, wendet er sich wieder der Klinge zu, die er gerade bearbeitet. Gallucci-Messer haben inzwischen einen hohen Marktwert. Die Klingen werden länger geschliffen als andere. Eben lange genug, um einem Freund die Freiheit zu schenken.
“Der Elefantenmann” ist eine Co-Produktion von ocean mind und nonfictionplanet – Auftraggeber ist der NDR Studio Hamburg Fernseh-Allianz. Der Film wurde mit Mitteln der Gesellschaft zur Förderung audiovisueller Werke Schleswig Holstein (MSH) mitfinanziert und am 29.10.2003 im Norddeutschen Fernsehen auf dem Sendeplatz “Tierwelten” ausgestahlt.
(nach einer Produktionsnotiz von ocean mind)