10 Jahre Offener Kanal in Schleswig-Holstein

Sein zehnjähriges Bestehen feierte der Offene Kanal in Schleswig-Holstein Ende Mai in Kiel. Vor über 100 Gästen aus Medien, Politik und Gesellschaft würdigte der Vorsitzende des ULR-Medienrats, Ekkehard Wienholtz, die Bedeutung der mittlerweile vier Sende-Selber-Sender für die Medienlandschaft des Landes. „Der Offene Kanal ist das Zentrum für Medienkompetenzvermittlung in Schleswig-Holstein. Nutzerinnen und Nutzer, aber auch Multiplikatoren wie zum Beispiel Lehrerinnen und Lehrer erlernen in zahlreichen Kursen und Seminaren das Handwerkzeug, das für den kompetenten Umgang mit den konvergenten Medien erforderlich ist“, so Wienholtz. „Wer selbst Medien macht, der weiß wie sie funktionieren, wie sie wirken, aber auch wie sie manipulieren können. Kompetente Mediennutzerinnen und -nutzer sind in der Lage, Inhalte gezielt auszuwählen, sich kritisch mit ihnen auseinander zu setzen und vernünftig mit dem Angebot umzugehen – und das ist angesichts der enormen Angebotsfülle in den elektronischen Medien heute so wichtig wie nie zuvor.“

Wienholtz zog für die Sende-Selber-Sender eine beeindruckende Bilanz:

  • Von 1991-1997 hat die ULR in Schleswig-Holstein vier Offene Kanäle aufgebaut.
  • In den Offenen Kanälen Flensburg und Kiel im Fernsehen sowie in Lübeck und an der Westküste (Heide/Husum) im Hörfunk sind mehr als 5000 Schleswig-Holsteiner, jung und alt, an den Programm- und Sendeaktivitäten beteiligt.
  • Über 500 Lehrerinnen und Lehrer haben im Offenen Kanal „Audio- und Videoführerscheine“ erworben und vermitteln die dort in Seminaren und Workshops erlangte Medienkompetenz an ihre Schülerinnen und Schüler weiter.
  • Die rollenden Mediencamps „Fischauge“ und „Floh im Ohr“ machen seit sieben Jahren praktische Medienarbeit mit Jugendlichen im ländlichen Raum.
  • Multimedia ist im Offenen Kanal schon lang kein Fremdwort mehr. Die Konvergenz der Medien lässt sich dort täglich erleben.
  • Mit Aktionen wie dem Radio zur Internationalen Funkausstellung in Berlin, Fernsehen zum Jugendhilfetag in Nürnberg und Leipzig oder dem Radio zur Berlinale hat sich der Offene Kanal in Schleswig-Holstein weit über die Landesgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf erobert.
  • Via Internet sind die lokalen Bürgerrundfunksender nicht nur zur Kieler Woche im internationalen Geschäft aktiv.

Für den Direktor der ULR, Gernot Schumann, liegt das Rezept für zehn Jahre erfolgreicher Offener Kanal in der richtigen Mischung aus Nahraumkommunikation, Medienkompetenzvermittlung und politischer Bildung. „Der Offene Kanal ist der Dokumentations- und Ereigniskanal für die Region, ein kleiner PHOENIX. Regelmäßige Übertragungen der Sitzungen des Schleswig-Holsteinischen Landtags, der Kieler Ratsversammlung, der Lübecker Bürgerschaft und die regelmäßige Kieler Runde mit Bundestagsabgeordneten aus Schleswig-Holstein ermöglichen Bürgerinnen und Bürgern eine mediale Teilhabe an den demokratischen Willensbildungsprozessen“, so Schumann. „Für die einen ist der Offene Kanal nur ein Bürgermedium, für die OK-Aktiven der beste Sender der Welt.“ Schumann dankte I dem Beauftragten für den Offenen Kanal, Peter Willers, und seinem Team „für ihr Engagement, ihre Kreativität und ihre Sensibilität im Umgang mit den Nutzerinnen und Nutzern – das war Kanalarbeit vom Feinsten“. (nach einer Pressemitteilung der ULR)

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