Stolz und Fantasie

Elina – Som Om Jag Inte Fanns (Klaus Härö, Schw./Finn. 2002)

Trauer, Einsamkeit, Ausgrenzung, Isolation und Zivilcourage – das sind die Themen von Klaus Härös Debütfilm „Elina“. Nordschweden in den 50er Jahren: Die neunjährige Elina (Natalie Minnevik) wächst unter ärmlichen Bedingungen als Teil der verachteten finnischen Minderheit auf. Vor kurzem ist ihr Vater an Schwindsucht gestorben und Elina darf nach langer Krankheit wieder in die Schule. Doch die Freude ist von kurzer Dauer. Das schüchterne aber stolze Mädchen kommt in die Klasse der strengen Schulleiterin (Bibi Andersson), die wenig von den Bedürfnissen der Kinder, viel aber von der strikten Einhaltung von Regeln und der bedingungslosen Anerkennung ihrer Autorität hält. Konflikte sind vorprogrammiert, denn Elina zeigt Zivilcourage. Warum soll man sich entschuldigen, wenn man doch nichts Falsches gemacht hat? Trost findet das Mädchen nur im Moor, wo sie an eine einsame Birke gelehnt Zwiesprache mit ihrem Vater halten kann. Auch der neue Lehrer vermag die Situation nicht zu entschärfen, so dass es schließlich zur Eskalation kommt …

Rückzugsraum Natur – Natalie Minnevik

„Elina“ wurde von der Kinderjury mit dem „Gläsernen Bären“ für den besten Kinderfilm ausgezeichnet, sicher auch nicht zuletzt, weil es Härö gelingt den Ernst des Themas immer wieder humoristisch aufzulockern. Verdient scheint die Auszeichnung auch wegen der faszinierenden Landschaftsaufnahmen (Kamera: Jarkko T. Laine) und wegen der hervorragenden Hauptdarsteller Natalie Minnevik, Bibi Andersson, Marjaana Maijala und Henrik Rafaelsen. (Gudrun Lübker-Suhre)

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