Mediatage Nord 2005

ULR-Medienwerft: „Werbung ohne Grenzen oder Grenzen für die Werbung?“

Über Themen wie Schleichwerbung und Produktplatzierung und darüber, wie diese sensiblen Felder zukünftig reguliert werden sollen, diskutierten am 23.11. auf der ULR-Medienwerft „Werbung ohne Grenzen oder Grenzen für die Werbung?“ in Kiel Dr. Volker Lilienthal, Ressortleiter epd medien, Frankfurt, Prof. Wolfgang Thaenert, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Jürgen Doetz, Präsident des Verbands privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT), Berlin, und Andreas Waldner, Managing Partner Waldner TV, Nürtingen, unter der Moderation von Annette Hillebrand, Geschäftsführerin der Akademie für Publizistik, Hamburg, mit rund 100 Gästen aus Medien, Politik, Wirtschaft und Verwaltung.

In seinem Bericht über die Tätigkeit des Medienrats anlässlich der ULR-Medienwerft hatte zuvor der Vorsitzende des ULR-Medienrats, Jörg Howe, die positive Haltung des ULR-Medienrats zu einer stärkeren Zusammenarbeit von Schleswig-Holstein und Hamburg im Medienbereich und der Fusion der Hamburgischen Anstalt für neue Medien (HAM) und der ULR bekräftigt und angekündigt, dass der Medienrat den Weg dorthin konstruktiv mitgestalten wolle. Kooperation, das zeige nicht zuletzt die Einführung von DVB-T und „Handy-TV“, sei im Rundfunkbereich, der nicht an Ländergrenzen endet, längst unverzichtbar geworden. „Allerdings halten wir eine Fusion um jeden Preis nicht für zielführend. In der jetzt zu führenden Diskussion wird es entscheidend darauf ankommen, dafür zu sorgen, dass Schleswig-Holstein auch in einer „Medienanstalt Nord“ nicht nur stattfindet, sondern die landesspezifischen Interessen angemessen berücksichtigt werden. Die Aufbau- und Unterstützungsleistung, die die ULR in den 20 Jahren Ihres Bestehens für den audiovisuellen Bereich im Land geleistet hat, muss auch in einer fusionierten Landesmedienanstalt fortgeführt werden“, so Howe.

Hierzu habe der ULR-Medienrat Eckpunkte formuliert und dabei den Schwerpunkt auf die schleswig-holsteinischen Interessen gelegt, wobei er in dem eindeutigen Eintreten für schleswig-holsteinische Interessen im Medienbereich eine ganz wesentliche Aufgabe der schleswig-holsteinischen Landesmedienanstalt sehe, die zu erfüllen er verpflichtet sei. „Und da man schleswig-holsteinische Interessen am besten in Schleswig-Holstein wahren kann, muss die Landeshauptstadt Kiel Sitz der Medienanstalt Nord sein. Daneben kommt es uns u.a. auf die Stärkung der Kulturellen Filmförderung und den Erhalt von Regionalprogrammen, in denen Schleswig-Holstein angemessen Berücksichtigung findet, an“, so Howe weiter. Damit der Norden auch deutschlandweit nicht ins politische Abseits gerät, halte es der Medienrat zudem für erforderlich, dass bei der aktuellen Reform der deutschlandweiten Struktur der Medienaufsicht, die zu Recht darauf hinaus laufe, Entscheidungen in größeren Einheiten und für alle Landesmedienanstalten verbindlich zu treffen, mindestens eine der vorgesehenen Kommissionen, gern auch eine zusätzliche, die für Programmaufsicht, Medienwirtschaft und Europa zuständig sein könnte, ihren Sitz in Norddeutschland hat, damit nicht alle wesentlichen Entscheidungen im Medienbereich in Berlin, Düsseldorf und München getroffen werden.

(nach einer Pressemitteilung der ULR)

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