Januar-Highlights im Kieler KoKi

Zum Gedenken an die Befreiung des KZ Auschwitz am 27. 1. 1945 – zu Gast: Wilhelm Rösing und Marita Barthel-Rösing

Überleben im Terror – Ernst Federns Geschichte
Wilhelm Rösing. D 1992. 95 Min.
Sieben Jahre war Ernst Federn im KZ, erst in Dachau, dann in Buchenwald. Nach der Befreiung emigrierte der Sohn eines engen Mitarbeiters von Freud und spätere Psychoanalytiker in die USA. In den 70er Jahren kehrte er nach Wien zurück, um als psychoanalytischer Berater an der Strafrechtsreform in Österreich mitzuwirken. In diesem Dokumentarfilm erzählt Federn davon, wie den Häftlingen im KZ systematisch die Menschlichkeit genommen wurde, berichtet aber auch davon, dass er als Trotzkist zu jenen Gefangenen gehörte, die unter der stalinistisch ausgerichteten Mehrheitsfraktion der politischen Gefangenen zu leiden hatte. Über diesen Terror im Lager zu sprechen bedeutete einen mutigen Tabubruch: Federn verdeutlicht, wie in einem so teuflischen System, wie es das von der SS geschaffene KZ war, der Terror sich nach innen fortsetzt. „Durch die behutsame Gesprächsführung von Wilhem Rösing und Marita Barthel-Rösing, die ihren Gesprächspartner über einen Zeitraum von fünf Jahren befragten, ist ein überzeugender Film der ‚oral history‘ entstanden. Die filmische Gestaltung lässt sich auf die ironische, scheinbar sachlich-distanzierte, gerade so aber faszinierende Erzählweise Federns ein, die nur an wenigen Stellen durch das Einblenden von Archivmaterial und privaten Fotodokumenten ergänzt wird.“ (Jury der Evangelischen Filmarbeit)
26.1., 20.00

Kiel in Sicht! Unsere Stadt im Film

Aufgrund der überwältigenden Resonanz wiederholen wir, bevor wir die Filmreihe (in Zusammenarbeit mit dem Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum) fortsetzen, noch einmal die beiden ersten Veranstaltungen. Sie können Karten vorbestellen unter 0431-96303.
Ich träum noch immer von der Straßenbahn. Peter Bartelt, Helmut Schulzeck. D 1985 – 91. 45 Min. Sehr persönliche Reminiszenzen an eine 1985 ausrangierte Ära des Personennahverkehrs.
Kieler Erinnerungstage. Originalaufnahmen der Nordmark-Film aus Kiel von 1921 bis 1938. Rundblicke über Stadt und Förde, der Hafen mit seinen Schiffen, Volksfeste, Empfang des Grafen Luckner, Flugtage mit Fliegerstar Ernst Udet. Die chronikartige Zusammenstellung von Kieler Ereignissen erweckt Impressionen von der Stadt und ihrer Bevölkerung zum Leben. Die Stummfilmbilder werden von Kerstin Dronske vom Stadt- und Schifffahrtsmuseum kommentiert.
9.1., 18.30

Kiel in Sicht! Rund ums Ostufer

Ergänzend zur Ausstellung „Alt-Ellerbek. Geschichte und Legende eines Fischerdorfes“ im Kieler Stadtmuseum zeigen wir einzigartige historische Filme aus dem Bestand des Landesarchives Schleswig-Holstein über Fischerei, Werften und feierliche Stapelläufe. Filme, in denen sich das Wachsen Kiels zur bedeutenden Werftstadt manifestiert. Filme über die überwiegend dörfliche Szenerie, die ehedem das Ostufer prägte, gibt es nicht: Dieser ländliche Alltag erschien den Dienern des hochmodernen Kinematographen damals nicht dokumentationswürdig. Die Filme aus dem Fundus der Nordmark-Film werden wieder kommentiert von Kerstin Dronske.
30.1., 18.30

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