Große Resonanz

5. Hamburger Mediensymposium von MA HSH, Hans-Bredow-Institut und Handelskammer Hamburg zum Thema „Wie informiert sich die Gesellschaft?“

Das Medien- und Kommunikationsangebot verändert sich außerordentlich schnell, diese Umbrüche führen zu neuen Kommunikations- und Informationsverhalten. Sie werfen zudem drängende Fragen auf zur Informiertheit der Gesellschaft, zur öffentlichen Meinungsbildung, zum Stellenwert der verschiedenen Akteure sowie zu den Anforderungen an eine angemessene Medienpolitik. Diesem Thema widmete sich am 11.6.2014 das 5. Hamburger Mediensymposium unter dem Titel „Wie informiert sich die Gesellschaft? Aktuelle Befunde und Perspektiven“ von Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein (MA HSH), Hans-Bredow-Institut und Handelskammer Hamburg, zu dem rund 300 Experten aus ganz Deutschland in den Räumen der Handelskammer zusammengekommen waren.
Das 5. Hamburger Mediensymposium knüpft inhaltlich an den Hamburger Mediendialog 2014 „Freiheit, Verantwortung, Klarheit: Koordinaten einer digitalen Medienordnung“ an und bildet den Rahmen für die Diskussion von medialer Realität und einer angemessenen, zukünftigen Medienpolitik.
Dr. Robin Houcken, Vorsitzender des Ausschusses für Medien- und Kreativwirtschaft der Handelskammer Hamburg, stellte in seinem Grußwort fest: „Journalismus als Dritte Kraft verlagert sich vom Massenmedium zum Individualmedium. Hat uns früher die Meinungsmacht von Medienunternehmen bewegt, stehen heute Fragen der Transparenz, Medienkompetenz und der vertrauensvolle Umgang mit Daten im Vordergrund einer modernen Mediengesellschaft.“Thomas Fuchs, Direktor der MA HSH, betonte in seiner Begrüßung: „Nur unter Berücksichtigung der Einflüsse der neuen Medien auf das Informations- und Kommunikationsverhalten lässt sich die Frage beantworten, mit welchen Regeln oder Mechanismen Meinungsvielfalt auch in der konvergenten Medienwelt sicher gestellt werden kann.“
Anschließend stellten Prof. Dr. Uwe Hasebrink und Dr. Sascha Hölig die deutschen Ergebnisse des am Donnerstag erscheinenden „Reuters Digital News Survey 2014 zur Nachrichtennutzung im internationalen Vergleich“ vor, die das Hans-Bredow-Institut erarbeitet hat.
Laut der Studie werden Apps auf dem Smartphone stärker als in den Vorjahren als Zugang zu Nachrichten genutzt. 32 Prozent der deutschen Onlinenutzer verwenden Smartphones, 15 Prozent Tablets, um sich durch Schlagzeilen auf dem Laufenden zu halten. Die gründlichere Nachrichtennutzung erfolgt jedoch noch immer über die klassischen Nachrichtenmedien, wie der Tageszeitung und Fernsehnachrichten. Im internationalen Vergleich orientieren sich deutsche Onlinenutzer noch immer sehr stark an diesen klassischen Nachrichtenmedien. „Regionale Nachrichten sind in Deutschland wichtiger als in allen anderen Ländern – auch in den jungen Zielgruppen“, erläuterte Hasebrink. Soziale Netzwerke verzeichnen im Vergleich zu 2013 einen deutlichen Anstieg in allen Altersgruppen. Sie werden besonders von den jüngeren Altersgruppen als Quelle für Nachrichten genutzt (40 Prozent). Dennoch ist die Relevanz des Fernsehens für Nachrichten in allen Altersgruppen weiterhin sehr hoch. Die Bereitschaft, für Online-Nachrichten zu zahlen, bleibt stabil auf geringem Niveau.
Im Verlauf des Nachmittags wurden weitere aktuelle Befunde zur Veränderung der Beziehung zwischen Journalismus und Publikum sowie der MedienVielfaltsMonitor der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, der Aufschluss über das Meinungsbildungspotential der Medienanbieter in Deutschland gibt, präsentiert. Die Diskussion widmet sich abschließend den Konsequenzen der Veränderungen in der Informationslandschaft aus politischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Sicht.
(nach einer Pressemitteilung der MA HSH)
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