Das fünfjährige Kieler Frequenz__ Festival steht kurz bevor. Für eine Woche wird die Stadt Kiel vom 24. bis zum 31. Mai 2024 mit zeitgenössischer hybrider Klang- und Performancekunst bereichert. Dazu werden acht Orte der Stadt mit verschiedenen Sparten der Frequenz__-Arbeit bespielt.

Über Frequenz__

Frequenz__ macht es sich zur Aufgabe, experimentelle Musik und audiovisuelle Kunst nach Kiel zu bringen, in Form von Konzerten, Installationen im Raum und Workshops. Seit dem ersten Festival fokussiert sich Frequenz__ auf die nordische Musikszene, mit ihren Künstler*innen und Komponist*innen. Kiel als das Tor zum Norden, soll mit seiner Städtepartnerschaft zu Stralsund oder Kooperationen wie mit der Stadt Aarhus musikalisch gefeiert und der nordischen zeitgenössischen Musik eine Bühne geboten werden. Neben den Konzerten gibt es auch etwas für das Auge: Performances und Videoinstallationen, die ein klangliches Bild erschaffen und den Klang untermalen. Über das Festival hinaus konzentriert sich Frequenz__ auf nachhaltige Konzepte, wie Eco-Mobilty, und inklusive Musikprojekte, die Künstler*innen und Zuschauer*innen durch spannende Kompositionen in Austausch miteinander treten lassen.

Das Festival

Eingeläutet wird das Festival am 24. Mai um 18 Uhr durch die junge Generation, wie Preisträger*innen der Kategorie „Neue Musik Werke“ des „Jugend musiziert“-Wettbewerbes und Masterabsolvent*innen der Hochschule der Künste Bern, die ihre interdisziplinären Praktiken und Produktionen präsentieren werden.

Highlights des diesjährigen Festivals bilden die Deutsche Premiere Night Lives der norwegischen Komponistin Kristine Tjøgersen am 25. Mai im Saal des Kulturforums. Tjøgersen gewährt uns Einblicke in das Leben nachtaktiver Insekten, untermalt von musikalischer Mischung aus Pop und elektronischer Musik, gespielt vom CIKADA-Ensembles aus Oslo. Ein Blick, der uns sonst verwehrt bleibt. Anlässlich des 100. Jahrestages des Romanes Ulysses von James Joyce lässt die atemberaubende Produktion RUDY die gleichnamige Figur als Hologramm über Gitarrensaiten tanzen – am 30. und 31. Mai im Theater Die Komödianten. Mit neuen Werken für die Geige sucht die schwedische Solistin Karin Hellqvist mit einer Gruppe von Komponist*innen nach neuen Musikkreationen. Diese Suche wird von visuellen und klanglichen Medien begleitet und erstmalig in Plön am
26. Mai und am 27. Mai in Kiel aufgeführt. Insgesamt werden mehr als 50 Künstler*innen in 20 Veranstaltungen zu erleben sein, darunter mehrere Uraufführungen und Deutsche Erstaufführungen.

Neben den bekannten Spielorten und etablierten Kooperationspartner, wie die Pumpe, Hansa48 und das KulturForum in der Stadtgalerie, ist dieses Mal in erweiterter Form die Muthesius Kunsthochschule dabei, die außergewöhnliche Produktionen, wie The Time Difference of Arrival präsentiert, bei der 50 Lautsprechern des französischen Physikers und Klanglüfters Frabrice Moinet ein akustisches Experiment im Raum kreieren. Mit dem vierteiligen Projekt Why Frets? von Marko Ciciliani – ein audiovisuelles Solokonzert aus analoger Elektronik – wird das Publikum durch eine fiktive Klanggeschichte der E-Gitarre in das Jahr 2083 entführt. Ciciliani behandelt in seiner komplexen Symbolik insbesondere die Umdeutung von Gender und Männlichkeit. Die Hochschule kreiert ein kulturelles Dreieck aus Kesselhaus und Glasfoyer, Kunstraum B und dem Theater der Komödianten, in dem Sp_ce I muthesius mit Ultrasocial Pop von Filip Markewicz am 25. Mai eine Performance und am 26. Mai eine interaktive Version nach unserem Auftrag vorstellt, um die Distanz zwischen Spielenden und Zuschauenden zu brechen. Only birds know how to call the sun and they do it every morning ist ein Auftragswerk von Frequenz__ sowie dem Ensemble SCENATET, in Kooperation mit dem SPOR-Festival in Aarhus und wird uns am 28. Mai im KulturForum mit Gitarre, Klarinette und Percussion einen Einblick in Sprach- und Gesangentwicklung geben. Das dreiteilige Konzert GAHLMM des gleichnamigen Ensembles, beschäftigt sich am 29. Mai ebenfalls im KulturForum mit der Frage, was wenn alte Meister der Klassik und Barock, wie Beethoven oder Vivaldi, heutzutage komponieren würden? Wie würde diese Musik klingen?

Den Abschluss bildet das dreiteilige Abendprogramm am 31. Mai in der Pumpe, bestehend aus der Produktion RUDY im Theater der Komödianten, einem Konzert von Mattias Petersen und Georges Kenton im Roten Saal und dem Hauptakt, die Gewinnerin des dänischen Jazz Preises Johanna Sulkunen im großen Saal. Das fünfjährige Bestehen des Festivals soll hier in seiner gänzlichen musikalischen Fülle und kooperativen Bandbreite gefeiert werden. Anschließend an das Konzert gibt es die Möglichkeit, mit der Künstlerin und dem Frequenz__ Team anzustoßen.

Die diesjährigen Darbietungen sollen ganz im Sinne von Frequenz__ mit musikalischen und künstlerischen Konventionen brechen und neue Formate durch neue Kunstformen ermöglichen. Frequenz__ behandelt Fragen über Wie lässt sich Musik (um)denken? Wie können untypische Stadtorte bespielt werden? Wie lassen sich musikalische Produktionen nachhaltig gestalten? Ein enger Austausch zwischen Bühne und Publikum ist dabei zentral. Nach fast drei Jahren Pandemie soll der Stillstand der Musikszene wiederbelebt und akustische Neuheiten zugänglich gemacht werden. Das Festival bietet eine große Bandbreite an instrumentalen Darbietungen, die klassische Instrumente im modernen Musikstil umdenken und ihre Potentiale mit elektronischer Performance Kunst herausfordern und in visuelle Klangerlebnisse einbetten.

Tickets und Preise

Tickets und Programm sind online unter www.frequenz-kiel.de/tickets, eventim-light.com sowie an der Abendkasse der jeweiligen Spielorte erhältlich. Die Ticketpreise sind wie folgt:

  • Regulär: 15 EUR
  • Student*innen 5 EUR
  • Schüler*innen: kostenlos
  • Paar-Ticket: 25 EUR
  • Festivalpass: 70 EUR (nur online unter www.frequenz-kiel.de/festival erhältlich)

Ausführliche Programminfos unter www.frequenz-kiel.de.

Siehe auch: Artikel von Christian Strehk in den „Kieler Nachrichten“

(nach einer Pressemitteilung von Frequenz__)

 

Titelfoto: PERFORMANCE – Ultrasocial Pop von Filip Markiewicz
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