Mit der Retrospektive am 23. und 24. März im Kino in der Pumpe startet das Rahmenprogramm des Filmfests SH 2024. Sie zeigt drei Kameraarbeiten des aus Kiel stammenden Kameramanns und Filmemachers Bernd Fiedler aus den frühen 1970er Jahren sowie sieben poetische Kurzfilme aus fast 60 Jahren seines freien Filmschaffens. Die Retrospektive wurde kuratiert von dem Kieler Filmemacher Peter Ahlers.
Samstag, 23. März, 18:30 Uhr:
In Rote Sonne (BRD 1970, Regie: Rudolf Thome, Kamera: Bernd Fiedler) setzen sich Peggy (Uschi Obermaier) und drei weitere Frauen eine Frist: Paarungswillige Männer dürfen nicht länger als fünf Tage in ihrer Wohnung verbleiben. Danach werden sie „ausgemustert“ … Ein Kultfilm der „Sexuellen Revolution“, der zum ersten Mal seit 1972 wieder in Schleswig-Holstein zu sehen ist – in der jüngst restaurierten Fassung.
Samstag, 23. März, 21 Uhr:
Ähnlich revolutionär war seinerzeit Rocker (BRD 1972, Regie: Klaus Lemke, Kamera: Bernd Fiedler), in dem der Regisseur ausschließlich mit Laiendarstellern und weitestgehend ohne Drehbuch durchs wilde Leben auf St. Pauli pilgerte. Bernd Fiedler begleitete sie mit der damals neuartigen Handkamera.
Sonntag, 24. März, 16:30 Uhr:
Wonnekloß (BRD 1972, Regie: Marran Gosov, Kamera: Bernd Fiedler) ist eine echte Entdeckung deutscher „Nouvelle Vague“ in München: Zwei Männer sehnen sich nach Sex, wollen einen Porno drehen, alles geht drunter und drüber. Doch im Grunde geht es in dieser anarchischen Komödie um den Abgesang auf ein Lebensgefühl. Und das Angebot einer anderen Form von Kino. Der Film ist eine absolute Rarität ist, die digital nicht verfügbar ist und in der Retrospektive beim Filmfest SH als 2K-Scan vom Kamerapositiv gezeigt wird. Bernhard Marsch, Filmemacher aus der Kölner Gruppe, Mitgründer des legendären Filmclub 813 (filmclub-813.de) und Leiter des Marran-Gosov-Archivs ist für eine Einführung und anschließendes Gespräch mit Bernd Fiedler zu Gast.
Sonntag, 24. März, 14 Uhr:
Stichwort „anderes Kino“: Das lotet Bernd Fiedler auch immer wieder in seinen Kurzfilmen aus, die er als „Film wie Musik“ oder auch „poetisches Kino“ bezeichnet. Sieben davon von damals bis heute sind in seinem Kurzfilmprogramm zu sehen:
- Spontango (5 Min.)
- Hansi (10 Min.)
- Volvo Penta (4 Min.)
- Vive L’Amour (6 Min.)
- Rapid (4 Min.)
- Opakustisch (4 Min.)
- Morgenstimme (12 Min.)
Weitere Hintergrundinfos zu Bernd Fiedler und seinem Filmschaffen finden Sie im Artikel von Helmut Schulzeck.
(nach einer Pressemitteilung von Filmfest SH)