Christoph Corves legt Fotoband „Land am Rand“ vor

Die Probstei, östlich der Kieler Außenförde und nördlich vom Preetzer Kloster gelegen, das die Gegend einst beherrschte, ist ein Randgebiet zwischen Ostsee im Norden und Holsteiner Schweiz im Süden, dem sich der Lutterbeker Filmemacher, Fotograf und studierte Geograph Christoph Corves in seinem im Selbstverlag (www.dokufaktur.com) erschienenen Fotoband „Land am Rand“ widmet.

Schon seit dem 6. Jahrhundert war die von slawischen Wenden und Wagriern, später holländischen Siedlern bewohnte Gegend in gewisser Weise abständig: kaum von Interesse für potentielle Eroberer. Ein Randgebiet, das im 13. Jahrhundert an das Preetzer Benediktinerkloster fiel und somit frei von Leibeigenschaft der den sehr fruchtbaren Boden beackernden Bauern blieb.

1817 bereiste ein gewisser J. Taillefas die Landschaft zwischen Kieler Förde und Schönberg in Holstein und schrieb darüber einen Reisebericht. Christoph Corves tastet sich anhand dessen durch eine Heimat, die seither Im Wandel ist. Er ist einer der Meister der Werkstatt für visuelle Geographie (www.visuellegeographie.de). „Die visuelle Geographie“, schreibt Corves im Nachwort, „ist Kunst und Wissenschaft zugleich. Die Kunst strebt nach Ausdruck, die Wissenschaft nach Erkenntnis. In ihrer Verbindung können Inspiration, Verständnis und Schönheit entstehen.“

Zwischen gestern und morgen: Laboeer Strand (Foto: Christoph Corves)

Genau in diesen Zwischen- und Grenzbereich begibt sich sein Fotoband, der den vor gut 200 Jahren reisenden Taillefas mit dem heutig beobachtenden und dokumentierenden Fotografen verbindet. In Corves’ Fotos sind Dokument und (nostalgische) Poesie verbunden zu einer Gegenwart, die sich an das Vergangene erinnert und ohne diese Erinnerung nichts wäre. Poetisch schöne Snapshots aus solchem „Land am Rand“. (jm)

Christoph Corves: „Land am Rand“, 224 S., ISBN: 978-3-00-075654-2. Gefördert durch den Landkreis Plön und die Sparkassenstiftung SH. Bestellbar über www.dokufaktur.com.

 

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