Von Superheldinnen, Heinzelmädchen und Familiendramen

Neue Förderrunde 2017 der FFHSH

Mit 2.875.000 Euro hat die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) 18 Filme im und aus dem Norden gefördert. Die Entscheidung traf das Gremium 1 der FFHSH, zuständig für Projekte mit Herstellungskosten über 800.000 Euro. Im Fokus der geförderten Filme stehen Familiengeschichten in Zeiten großer Krisen.
Sieben Dramen und ein Animationsfilm haben Produktionsförderung erhalten. Im Drama von Mohammad Rasulof muss sich Mahan (540.000 Euro, Detailfilm, Hamburg) 33 Jahre nach der Iranischen Revolution den Dämonen seiner Vergangenheit stellen – auch wenn diese aus der eigenen Familie kommen. Rasulofs Filme liefen bereits mehrfach erfolgreich in Cannes, bei seinem neuen Projekt finden 27 Drehtage in Hamburg statt.
In Der Rebell (430.000 Euro, Neue Impuls Film, Hamburg) von Randa Chahoud geht es um einen der größten Konflikte unserer Zeit: Der junge Syrer Karim muss sein geliebtes Hamburg und seine schwangere Freundin Lilly zurücklassen, um seinen Bruder aus dem syrischen Kriegsgebiet zu retten.
Lucy van Org und Ziska Riemann erzählen im Film Electric Girl (325.000 Euro, Wüste Film, Hamburg) die Geschichte der jungen Hamburger Slam-Poetin Mia, die der Anime-Superheldin Kimiko ihre Stimme verleiht. Unverhofft verschmilzt dabei das Leben der jungen Frau mit dem der Zeichentrickfigur.
In Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen (500.000 Euro, Akkord Film Produktion, Hamburg), dem neuen Film des Erfolgsteams von Die Häschenschule, begibt sich das quirlige Heinzelmädchen an die Erdoberfläche und freundet sich mit dem stinkstiefeligen Konditor Theo an.
Projektentwicklung erhält der Kinder-Animationsfilm Minus Drei (75.000 Euro, TRIKK 17, Hamburg). Seit er denken kann, wünscht sich der Dino-Junge Minus Drei ein Haustier, am liebsten einen Tyrannosaurus. Geschenkt bekommt er aber ein kleines Steinzeitmädchen namens Lucy. Damit ist die Teilnahme an der Haustierolympiade in Gefahr. Die laute Lucy und der erfinderische Minus Drei werden zum unschlagbaren Team und nehmen am Ende doch teil.
Das Drama Kobanê von Önder Cakar und Fatih Akin erhält eine Drehbuchförderung in Höhe von 40.000 Euro. Die erfolgreiche Drehbuchautorin Jale findet ihre Erfüllung als Widerstandskämpferin im Konflikt um Kobanê. Produziert wird der Streifen von Bombero International. Ebenso gefördert wird das Drehbuch zum Spielfilm Ich, Felix (30.000 Euro, Hamburg). Darin arbeitet Georg Lippert zusammen mit der Riva Filmproduktion den Aufstieg und Untergang eines Mannes auf, dem es über Jahrzehnte gelungen ist, alle in seinem Umfeld zu täuschen – bis er schließlich von seinen eigenen Lügen eingeholt wird. In Power of Love (20.000 Euro, Hamburg) von Jonas Rothlaender wagen Robert und Saara den Selbstversuch: Ist eine gleichberechtigte Beziehung überhaupt möglich?
Im Verleih und Vertrieb wurde gefördert: Happy Burnout von André Erkau (60.000 Euro, NFP Marketing & Distribution; Kinostart: 27. April 2017), Überflieger – Kleine Vögel, großes Geklapper von Toby Genkel und Reza Memari (60.000 Euro, Senator Film Verleih; Kinostart: 11. Mai 2017), Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei von Ute von Münchow-Pohl (40.000 Euro, Universum Film; Kinostart: 16. März 2017), Der traumhafte Weg von Angela Schanelec (15.000 Euro, Piffl Medien; Kinostart: 27. April 2017), Es war einmal in Deutschland von Sam Gabarski (15.000 Euro, X Verleih; Kinostart: 6. April 2017) und Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch von Anna van der Heide (20.000 Euro, Little Dream Entertainment; Kinostart: 15. Juni 2017).
Eine vollständige Liste aller 18 Förderungen finden Sie hier. Zusätzlich zu den in der Projektliste aufgeführten Förderungen werden insgesamt 321.947 Euro aus dem TV-Sonderprogramm für Schleswig-Holstein vergeben an Tatort Kiel – Borowski und das Land zwischen den Meeren (270.000 Euro, NordFilm, Kiel), die Joker Pictures-Produktion Der Seegrasmann (21.748 Euro) und die clipart-Reportagen Der Vogelzeichner – Unterwegs an der Ostseeküste (5.801 Euro) sowie Kohlanbau der Superlative – der Dithmarscher Rekordacker (24.398 Euro).
Die Förderentscheidungen haben getroffen: Steen Bille, Maria Köpf, Sophie Molitoris, Daniela Mussgiller, Peter Preisser und Caroline von Senden.
(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)
Cookie Consent mit Real Cookie Banner