Filmgeschichtliche Doku „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ im Hansafilmpalast
Im Februar 2016 feierte auf der Berlinale ein Dokumentarfilm mit dem reißerischen Titel „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ Premiere. Mit dem Spielfilm- und Fernsehregisseur Dominik Graf sowie Produzent und Dokumentarfilmer Johannes F. Sievert haben sich zwei leidenschaftlich involvierte Profis dem deutschen Film der 60er und 70er Jahre und seinen Protagonisten gewidmet. Endlich gibt es eine fundierte Dokumentation, die sich allen Strömungen des damaligen Filmschaffens widmet und einen unterhaltsamen Bogen von „Papas Nachkriegskino“ über den in Oberhausen manifestierten Neuen Deutschen Film und seine nicht manifestierte Gegenströmung, bis hin zu den Reißern des Bahnhofskinos und den italienischen Gangsterballaden mit deutscher Beteiligung. Graf und Sievert werfen Schlaglichter auf die Hauptakteure, lassen Gegensätze aufeinanderprallen, ohne zu werten. Es entsteht das Bild einer vielseitigen, in ihren Ansprüchen äußerst widersprüchlichen, aber lebendigen Filmlandschaft, die (wieder-) zu entdecken sich nicht nur lohnt, sondern geradezu zwingend ist.
(Fotos: Augustinfilm)
Am Dienstag 13.12.2016, 20.30 Uhr wird „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ in der Festival-Langfassung (90 Min.) im Hansafilmpalast (Kiel, Hansastr. 48) gezeigt. Einführung: Sven Sonne und Daniel Krönke. Eine Veranstaltung der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein e.V.
Synopsis
Mit dem abendfüllenden Dokumentarfilm „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ begeben wir uns gemeinsam mit dem Regisseur Dominik Graf auf eine Reise zu den Nachtschattengewächsen der deutschen Filmgeschichte. Die Dokumentation beleuchtet einen vergessenen Teil unserer Filmkultur – Filme, die neben dem offiziellen, seriösen, exportfähigen Output einen ungewohnten Ton anschlagen und einen seltsam anderen Blick auf unser Land, in unsere Seele und unser Unbewusstes werfen.
Wie konnte es dazu kommen, dass eine Seite der deutschen Filmtradition so schnell verloren gegeben wurde? Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau, Max Ophüls … „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ handelt von der Suche nach Heimat: im filmischen, philosophischen, gesellschaftlich-soziologischen Sinn. Heimat ist das unterliegende Thema, das all die Filme durchdringt, das Verhandeln von Vergangenheit und Gegenwart, das grundlegende menschliche Bedürfnis nach Erdung.
Anhand von Filmausschnitten verfolgen wir die Spuren zurück: von den Anfängen in der Stummfilmzeit über die Filme des „Dritten Reichs“, den Heimatfilmen der 50er Jahre bis zu zeitgenössischen Interpretationen von Heimat. Eine Reise durch die Subkultur des deutschen Films, in der wahre Schätze verborgen liegen. Leidenschaftlich, poetisch und besessen von Entdeckerfreude lässt uns Graf teilhaben an seiner Begeisterung, Faszination und Liebe für diese Filme.
Und eröffnet den Zuschauern einen kenntnisreichen Blick in die unterirdischen Mahlströme des deutschen Films – wie ihn nur ein Film-Süchtiger haben kann. Kurz gesagt eine umfassende Dokumentation über einige der fruchtbarsten und gleichzeitig unbekanntesten Filme unseres Landes. „Verfluchte Liebe Deutscher Film“ ist die Geschichte einer Liebe, der Liebe zum deutschen Film.
(nach dem Pressetext der Augustinfilm)
Weitere Infos zum Film unter www.augustinfilm.de/verfluchte-liebe-deutscher-film/.