FilmFörde #7 zeigt: „Meine ferne Familie“, Dokumentarfilm von Helmut Schulzeck
Am Donnerstag, den 8. September 2016, 19 Uhr läuft im KulturForum in der Reihe FilmFörde Helmut Schulzecks Dokumentarfilm „Meine ferne Familie“ (D 2011, 87 Min.)
„Unser Schwiegersohn ist ein Mzungu (ein Weißer, Europäer) und deshalb a millionaire“ – also zumindest sehr wohlhabend. Mit diesem unverwüstlichen Vorurteil muss sich Filmemacher Helmut Schulzeck in dem autobiografischen Dokumentarfilm „Meine ferne Familie“ unter anderem auseinandersetzen. Es geht insbesondere um Helmuts Verhältnis zu seinem kenianischen Schwiegervater, Papa Wangechi, und dessen Familie. Diese leben im kenianischen Hochland. Helmut und seine Frau Wangechi besuchen sie jedes Jahr für ein paar Wochen. In „Meine ferne Familie“ geht es um das gegenseitiges Verstehen trotz aller Fremdheit der Kulturen und Schwierigkeiten miteinander. Papa und seine Familie haben Wünsche und Ansprüche an Helmut. Er möchte dazu gehören. Der Film ist ein Dokument gegenseitiger Fremdheit, die trotz aller Sympathie und Neugierde nur begrenzt überwindbar scheint.
Filmplakat zu „Meine ferne Familie“
Helmut hat seine Frau Wangechi vor einigen Jahren mit samt ihrer vier Kinder aus erster Ehe und ihrer großen kenianischen Familie geheiratet. Er hat das getan, ohne ihre Familie vorher zu fragen, was er nach Stammessitte eigentlich nicht durfte. Wangechi und Helmut haben ihre Familie einfach vor vollendete Tatsache gestellt. Doch dass hat ein langes, Jahre dauerndes Nachspiel. Alles was Helmut als Bedingung für eine nicht eingeholte Heiratserlaubnis hätte leisten müssen, soll nun von ihm allmählich nachgeholt werden. Ihm wird das erst allmählich bewusst.
Papa ist pensionierter Lehrer und wie viele Kikuyus auch noch Landwirt. Zwei seiner Söhne leben noch auf seiner Farm. Es sind die Zwillingsbrüder Paul und John. Auch sie spielen eine Rolle im Film. Paul hat Wünsche, auch an Helmut. John ist eher bescheiden und zufrieden mit seiner Existenz.
Zu Helmuts Schwiegervater hat sich dabei ein besonderes Verhältnis entwickelt, das von gegenseitigem Anspruch und Humor geprägt ist. Dabei macht Helmut immer wieder die Erfahrung, dass zwischen ihren Kulturen Welten liegen.
Der Film dokumentiert auf seiner Entdeckungsreise in den ländlichen Kikuyu-Alltag das „soziale“ Ping-Pong-Spiel zwischen Helmut und seiner afrikanischen Familie.
Eintritt: 5 € (ermäßigt: 3 €, Geflüchtete: frei)
„Meine ferne Familie“
Ein Film von Helmut Schulzeck
Location: District Laikipia West, Kenia
Kamera: Hans Albrecht Lusznat, Helmut Schulzeck
Schnitt: Caesar Nyumba Lovejoy
Übersetzungen: Wangechi Schulzeck, Helmut Schulzeck, Reinhard Widera
Erzähler-Stimme: Tom Keller
Buch, Regie und Produktion: Helmut Schulzeck
Eine Helmut Schulzeck Filmproduktion, Copyright 2011
87 Min., Pal, 16:9, mono
deutsch-englische-kikuyu Originalfassung mit dt. Untertiteln
Gefördert von der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein
(nach einer Pressemitteilung von FilmFörde)