Preise bei den 14. Flensburger Kurzfilmtagen

Nach vier Festivaltagen der 14. Flensburger Kurzfilmtage mit insgesamt 83 Kurzfilmen in 14 Progammblöcken wurden am Samstagabend, 15.11.2014 im ausverkauften Kino 51 Stufen in Flensburg die Preise verliehen. Die Jury hatte die Aufgabe, aus insgesamt 47 Wettbewerbsfilmen Preisträger auszuwählen. Die Jurymitglieder Bernd-Günther Nahm, ehemaliger Leiter der Filmwerkstatt Kiel, Katrine Hoop, Flensburger Kulturschaffende, und Insa Wiese, Festivalleiterin der internationalen Kurzfilmwoche Regensburg, verkündeten folgende Preisträger:

Jurypreise
in der Kategorie Fiktion, dotiert mit 1.000 EUR:
Elena Brotschi für den Film „Von Faltbooten und Heringen“
in der Kategorie Animation (1.000 EUR):
Andreas Marterer für den Film „nebenan“
in der Kategorie Non-Fiktion (1.000 EUR):
Konrad Kästner für den Film „Kathedralen“
in der Kategorie Wagnis (1.000 EU,R gesponsert von ComLIne):
Rosa Hannah Ziegler für den Film „A Girl’s Day“
Die Publikumspreise (auch jeweils mit 1.000 EUR dotiert) gingen im Deutschsprachigen Wettbewerb an Annette Ortlieb für den Film „Marga und der Wal“, im Dänischen Wettbewerb an Jannik Dahl Pedersen für den Film „Trekanter af Lykke“.

Jurybegründungen

Fiktion
Ein feinfühliger und subtil humorvoller Blick auf menschliche Begegnungen an einen besonderen Ort. Der Film überzeugt aufgrund einer exzellent unaufdringlichen Schauspielleistung mit gelungenem Timing. Die Produktion besticht durch eine stimmige Ausstattung mit Liebe zum Detail und verleiht dem Film eine wunderbare Ästhetik. Der Preis für Fiktion geht an den Film Von Faltbooten und Heringen von Elena Brotschi.
Non-Fiktion
Imposante Bilder einer seelenlosen Geisterstadt, eine ausdrucksstarke Parabel über Geldgier – das wohlkomponierte Zusammenspiel von Bild und Ton verdeutlicht die absurde Logik der Finanzwelt. Die durchdachte Bildkomposition erzeugt ein fast mystische Erleben der übermächtigen und ungreifbaren Marktmechanismen. Der Produktion gelingt eine Abbildung der Wirklichkeit ohne die Wirklichkeit abzubilden. Der Preis für Non-Fiktion geht an den Film Kathedralen von Konrad Kästner.
Animation
Mechanische Alltagsroutinen rauben den Figuren die Handlungsspielräume. Gefangen in den sich wiederholenden Abläufen verliert ihr Dasein an Tiefe und Lebendigkeit. Das hohe handwerkliche und gestalterische Niveau vermittelt einen geschlossenen Gesamteindruck, der durch gutes Sounddesign abgerundet wird. Dem Film gelingt trotz kühler Distanz ein bewegender Einblick in Alltagsrealitäten. Der Preis für Animation geht an den Film Nebenan von Andreas Marterer.
Wagnis
Ein einfühlsames und intimes Porträt einer jungen Frau, die sich dem Leben trotz schwieriger Herausforderungen stellt. Gelungenes Handwerk und Mut zu Leerstellen gleichermaßen binden den Betrachter ein und erzeugen Empathie. Die Regisseurin macht die unsichtbaren Hindernisse im Leben der Protagonistin sichtbar, indem sie ihr mit viel Respekt begegnet und mutig eigene Gestaltungsspielräume eingesteht. Der Preis für Wagnis geht an den Film A Girl’s Day von Rosa Hannah Ziegler.
(nach einer Pressemitteilung der Flensburger Kurzfilmtage)
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