28. Kasseler Dokumentarfilmfestival

Das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest möchte neugierig machen, auf das aktuelle dokumentarische und künstlerische Schaffen, auf einen Austausch über Gesehenes und Gehörtes sowie auf Gespräche mit Filmemacher/innen und Künstler/innen – über zeitpolitisches Geschehen, persönliche Schicksale und interessante Geschichten.
Vom 8. bis 13. November 2011 kommen 293 internationale Dokumentarfilm-Highlights sowie experimentelle Kurzfilme zur Aufführung, darunter mehr als 130 Premieren. Ausgewählt wurden diese aus der Rekordzahl von 2.864 Einreichungen.
Neben Beiträgen, die aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen wie die globale Finanzkrise oder den “arabischen Frühling” verhandeln, bietet das Programm auch Filme, die einen neugierigen Blick auf Vergangenes werfen und dabei Überraschendes entdecken. Die Zukunft der Stadt als historischer, architektonischer und sozialer Raum wird – als weiterer Themenschwerpunkt – in einer Reihe von Arbeiten zur Debatte gestellt. Im Fokus zahlreicher Programme stehen Fragen wie die nach dem Wert von Kunst in der heutigen Gesellschaft, nach künstlerischen Produktionsbedingungen, dem künstlerischen Selbstverständnis oder den Erwartungen an Künstler/innen.
Den Grenzbereich zwischen Kunst und Kino thematisiert das Kasseler Dokfest mit der Ausstellung Monitoring bereits seit 15 Jahren. Auch im Jubiläumsjahr haben die Kuratoren aus mehr als 300 internationalen Einreichungen eine Ausstellung mit 14 Installationen zusammengestellt, der es gelingt, aktuelle Themen der Medienkunst aufzugreifen und ein breites Spektrum an inhaltlichen Positionen abzubilden.
Die Schnittstelle zwischen Film und Kunst wird im DokfestForum in der Kunsthalle Fridericianum zur Diskussion gestellt. Künstler/innen-Gespräche sowie eine Podiumsdiskussion stehen hier auf dem Programm. Außerdem wird Fachbesucher/innen die Möglichkeit zur individuellen Sichtung des Festivalprogramms geboten.
Ein besonderer Fokus des Kasseler Dokfestes liegt auf der Förderung des hessischen Film- und Medienschaffens junger Regisseur/innen und Künstler/innen: Der 2. Hessische Hochschulfilmtag bietet Studierenden hessischer Filmhochschulen die Möglichkeit, ihre besten Arbeiten vor einem Fachpublikum zu präsentieren und darüber eine zukünftige Zusammenarbeit bei Diplom- und Debütfilmen zu initiieren. Die Vortragsreihe Profis Plaudern Praxis vermittelt praktisches Know-how zur alternativen Finanzierung von Filmen (Crowdfunding) und Weiterbildung. Unter dem Motto “Dokumentarfilm sehen und verstehen” bietet junges dokfest ausgewählte Filmprogramme und Workshops für Schüler/innen an und bietet ihnen Raum, sich intensiv mit Dokumentarfilmen junger Filmemacher auseinanderzusetzen.
Unter dem Titel instructable: So funktioniert das! befasst sich die Workshop-Tagung interfiction mit den Potentialen und Problemen gemeinschaftlicher Wissensgenerierung und lädt zu einem transdisziplinären Austausch zwischen Künstler/innen, Wissenschaftler/innen und Vermittler/innen ein. Die Festivalnächte gehören den audiovisuellen Performances und Partys in der DokfestLounge. Ob mit Phenakistiskop, Plattenspieler oder Laptop, Ziel ist die Interaktion von Musik, Bild, Raum und Publikum.
Die besondere Bedeutung des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes für das Filmland Hessen äußert sich darüber hinaus in der Vielzahl an hessischen Beiträgen, die im Rahmen des Festivals zur Aufführung kommen: Von den 293 internationalen Filmen und Videos sind insgesamt 47 Arbeiten vom Land Hessen gefördert oder stammen von hessischen Filmemacher/innen und Künstler/innen. Das entspricht einem Anteil von 16 Prozent aller Arbeiten. Sieben der 18 Installationen, die im Rahmen der Medienkunstausstellung Monitoring sowie der Ausstellung Ortsverbunden präsentiert werden, haben einen direkten Hessenbezug. Regionale Produktionen gleichberechtigt neben internationalen zu zeigen, gehört zum Selbstverständnis des Festivals. Damit bietet das Kasseler Dokfest die größte und wichtigste Plattform für das hessische Film- und Medienschaffen.
Über 200 (inter)nationale Filmemacher/innen und Künstler/innen werden zur Präsentation und Diskussion ihrer Werke nach Kassel kommen. Die Organisatoren erwarten 12.000 Besucher/innen in allen Programmsektionen.
Eine ausführliche Programmübersicht steht ab sofort auf der Website www.filmladen.de/dokfest als PDF zur Verfügung.
(nach einer Pressemitteilung des Doffest Kassel)
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