Pilgern auf Japanisch – jetzt auch im Buch

Soeben ist in der Edition Korrespondenzen, Wien der literarische Reisebericht „henro boke – Pilgern auf Japanisch“ des Kieler Filmemachers Gerald Koll erschienen. Das Buch entstand im Zusammenhang mit seinem Dokumentarfilm „88 – pilgern auf japanisch“ (2008).
Die Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein ist somit erstmals ziemlich direkt an einem Buch beteiligt, das kein Drehbuch ist. Das Buch „henro boke – Pilgern auf Japanisch“ gäbe es nicht ohne den Film „88 – pilgern auf japanisch“. Denn es war der Film, der den Verleger auf die Idee zum Buch brachte. Den Film wiederum gäbe es nicht ohne die Filmförderung Hamburg-Schleswig-Holstein. Ohne diese Förderung wäre der Autor nicht nach und in Japan gepilgert.
Gerald Koll, „henro boke – Pilgern auf Japanisch“
198 Seiten, Flexcover, fadengeheftet
ISBN 978-3-902113-76-4
Edition Korrespondenzen, Wien 2011
Klappentext:
„Dem Pilger ist der Weg das Ziel. Was aber, wenn er sich dabei ständig verläuft? Weil er als deutscher Dilettant ausgerechnet in Japan auf Wallfahrt geht? Der Weg heißt „hachijhakkasho“ (die 88 Heiligen Stätten) und schlängelt sich rund um die Insel Shikoku. Dort pilgern Menschen seit zwölfhundert Jahren, und zwar im Kreis, entlang einer Route von 1.300 Kilometern, markiert durch 88 Tempel.
Gerald Koll hat sich allein auf diese lange Wanderschaft begeben. Er ist weder Buddhist noch spricht er Japanisch. Beste Voraussetzung also für eine Pilgerreise. Denn pilgern (von latein. „peregrinus“: fremd) bedeutet, sich der Fremdheit auszusetzen. So fremd wie inmitten japanischer Sprache und Schrift, Sitten und Sutren kann sich ein Europäer auf dem Jakobsweg nie fühlen.
Das Herumirren hat jedoch Methode. Gerade Irrwege halten oft die wahren Entdeckungen bereit. Über Weg und Abwege hat Gerald Koll einen luziden Reisebericht verfasst: über Feuerrituale, nächtliche Schrecknisse, erwachende Schlangen, Gift und Glück wochenlanger Monotonie sowie Momente des Verstehens jenseits der geläufigen Mittel. Winkt hier das Nirwana?
Die Aufzeichnungen des Autors sind ein hintergründiger Versuch über „die Kunst, den Stock aufzusetzen“. Über das Pilgern auf der Spur von „henro boke“ – jenem eigentümlichen Gemütszustand, der den Pilger nach und nach erfassen soll.“
Vom 29.8. bis 11.9.2011 ist Gerald Koll mit einer Lesung aus „henro boke – Pilgern auf Japanisch“ am Kieler Literaturtelefon unter 0431-901-1156 und www.literaturtelefon-online.de zu hören.
(nach einer Produktionsnotiz von Gerald Koll)
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