Kreative Standorteffekte

Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein hat 2009 insgesamt rund 11,7 Mio. Euro für die Entwicklung, Herstellung und Auswertung von 163 Filmprojekten vergeben. Der Regionaleffekt für die im vergangenen Jahr mit 9,5 Mio. Euro geförderten Kino- und Fernsehfilme liegt bei rund 20 Mio. Euro (210 Prozent), die in Hamburg und Schleswig-Holstein u.a. für Kreative und Fachkräfte, für Dienstleister vor Ort sowie für Motivmieten, Hotel-, Reise- und Finanzierungskosten ausgegeben. An über 450 Drehtagen wurden in Hamburg und Schleswig-Holstein geförderte Filme realisiert. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Dreharbeiten in der Region um knapp zehn Prozent gesteigert werden. SOUL KITCHEN von Fatih Akin war nicht nur auf Festivals erfolgreich – der „Heimatfilm“ erhielt in Venedig den Spezialpreis der Jury, den Art Cinema Award beim Filmfest Hamburg und den Norddeutschen Filmpreis in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ – sondern lockte bis jetzt über eine Million Besucher in die Kinos.

Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein hat 2009 insgesamt rund 11,7 Mio. Euro für die Entwicklung, Herstellung und Auswertung von 163 Filmprojekten vergeben. Hinzu kommen noch rund 695.000 Euro für diverse Sondermittel für Marketingmaßnahmen in der Region und Nachwuchsförderung (Realisierung der Studentenfilme, MEDIA Desk Deutschland, Filmwerkstatt Kiel etc.). Zwölf Drehbücher sind mit 147.000 Euro gefördert worden. Projektentwicklung in Höhe von 607.000 Euro für die Überarbeitung des Drehbuchs und zur Finanzierung aller produktionsvorbereitenden Schritte haben 19 Projekte erhalten. Darunter sind auch drei Projektentwicklungen für Animationsfilme aus den zusätzlich bereitgestellten Mitteln der Behörde für Wirtschaft und Arbeit im Rahmen des Programms für Innovation, Wachstum und Beschäftigung.

Insgesamt gab die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein 2009 9,5 Mio. Euro für die Produktionsförderung von 64 Filmen aus. Der größte Anteil mit rund 7,2 Mio. Euro entfiel auf die Förderung von 45 Kinofilmen (Fiktion, Dokumentationen, Kurzfilme), darunter JERRY COTTON, WERNER – EISKALT, HOCHZEITSPOLKA, HIER KOMMT LOLA!, ART GIRLS, das Animationsprojekt MARNIES WELT sowie die internationalen Koproduktionen DIE SCHLAFKRANKHEIT, 3, LORE, EASY MONEY, UFO IN HER EYES und DER GHOSTWRITER. Vier junge Talente aus den Bereichen Produktion und Regie wurden im vergangenen Jahr bei ihren ersten abendfüllenden Spielfilmen unterstützt: DUNKEL von Alex Schmidt, FRIEDENAU von Ziska Riemann und DIE RÄUBERIN von Markus Busch sowie das erste Projekt von Produzent Raoul Reinert, DER GANZ GROSSE TRAUM DES KONRAD KOCH. Mit 2,3 Mio. Euro sind 2009 19 Fernsehprojekte gefördert worden, darunter das Doku-Drama DIE KINDER VON BLANKENESE, die Kinderserie PRINZ & BOTTELKNABE und NEUE VAHR SÜD nach dem gleichnamigen Roman von Sven Regener. Sechs Fernsehprojekte wie z.B. der Kieler TATORT sind aus den Mitteln für TV-Produktionen des NDR nach den Richtlinien der MSH finanziert worden.

Insgesamt 44 Projekte sind 2009 mit rund 1,3 Mio. Euro im Bereich Verleih und Vertrieb gefördert worden. Bei der Verleihförderung von 25 Projekten hat sich die FFHSH auf Filme konzentriert, die bereits in der Produktion gefördert wurden wie z.B. SOUL KITCHEN, DORFPUNKS, GANZ NAH BEI DIR, LIPPELS TRAUM und ZWÖLF METER OHNE KOPF, die ihren Kinostart bereits im vergangenen Jahr hatten, sowie die Filme SAME SAME BUT DIFFERENT, der am 21. Januar gestartet ist, und DIE EWIGEN MOMENTE DER MARIA LARSSON, der am 8. April in die Kinos kommt.

Für die Kinoförderung hat die FFHSH 116.400 Euro ausgegeben. Davon entfallen 60.000 Euro auf die Kinopreise 2009 für Hamburger Programm- und Stadtteilkinos für das beste Jahresprogramm 2008 sowie 56.400 Euro auf die Förderung von Filmreihen und Marketingmaßnahmen.

Die nächtliche Speicherstadt war u.a. Kulisse für den Kinofilm JERRY COTTON, auf Sylt hat Roman Polanski das nordfriesische Martha’s Vineyard für seinen Film DER GHOSTWRITER gefunden, und der Kinofilm HIER KOMMT LOLA! nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Isabel Abedi wurde komplett in der Hansestadt gedreht: An über 450 Tagen sind 2009 in Hamburg und Schleswig-Holstein geförderte Filme realisiert worden. Im Vergleich zum Vorjahr konnten die Dreharbeiten in der Region um knapp zehn Prozent gesteigert werden. Das ist ein Erfolg für die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und die Film Commission mit Büros in Hamburg und Kiel, die die Produzenten vor Ort umfassend informiert und kontinuierlich für den vielseitigen Filmstandort im Norden wirbt.

32 Projekte hatten im vergangenen Jahr ihren Kinostart, 16 Filme ihre TV-Erstausstrahlung. 76 Filme liefen auf 120 Festivals (19 nationale, 101 internationale), elf Filme liefen in internationalen, sechs in nationalen Wettbewerben. 29 Filme wurden mit 36 Preisen bedacht.

Neben dem Goldenen Leoparden (Locarno) und den Montblanc-Drehbuchpreis (Filmfest Hamburg) für SHE, A CHINESE von Xiaolu Guo konnte sich u.a. Almut Getto über den Publikumspreis für ihren Film GANZ NAH BEI DIR beim Festival Max Ophüls Preis in Saarbrücken freuen. Als „Bester Film“ sind ALLES FÜR MEINEN VATER von Dror Zahavi beim Internationalen Filmfestival in Sofia sowie EYES WIDE OPEN von Haim Tabakman beim Internationalen Filmfestival in Ghent ausgezeichnet worden. SOUL KITCHEN von Fatih Akin erhielt in Venedig den Spezialpreis der Jury, den Art Cinema Award beim Filmfest Hamburg und den Norddeutschen Filmpreis in der Kategorie „Bestes Drehbuch“. ROBERT ZIMMERMANN WUNDERT SICH ÜBER DIE LIEBE von Leander Haussmann wurde u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis („Bestes Drehbuch“) geehrt, SAME SAME BUT DIFFERENT von Detlev Buck mit dem Kritikerpreis beim Festival in Locarno und BUDDENBROOKS von Heinrich Breloer mit dem Norddeutschen Filmpreis 2009 in der Kategorie „Bester Kinofilm“.

Geförderte Filme kamen auch beim Publikum sehr gut an: Jeweils weit über eine halbe Million Kinobesucher sahen LAURAS STERN UND DER GEHEIMNISVOLLE DRACHE NIAN, NIKO – EIN RENTIER HEBT AB, DIE DREI ??? UND DAS VERFLUCHTE SCHLOSS sowie SOUL KITCHEN.

Die Filmwerkstatt Kiel, die im vergangenen Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feierte, hat 2009 unter dem Dach der FFHSH für die Förderung von insgesamt 30 Projekten aus Schleswig-Holstein insgesamt rund 203.000 Euro ausgegeben, darunter produktionsvorbereitende Maßnahmen, Produktionsförderung und Präsentation von Kurz- und Nachwuchsfilmen. Hinzu kommen 53.617 Euro für die Förderung von Festivals in der Region wie z. B. das Internationale Naturfilmfestival Green Screen, die Flensburger Kurzfilmtage und das Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide, das vom 25. bis 28. März 2010 stattfindet. Mit ihren Netzwerken und Kooperationen sowie der Bereitstellung von technischem Equipment ist die Filmwerkstatt Kiel Ansprechpartner für Filmschaffende im nördlichsten Bundesland. Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr erstmals wieder den mit 27.500 Euro dotierten Kinopreis verliehen, um die vielseitige Kinolandschaft vor Ort zu stärken.

Auch 2009 war die Drehregion Hamburg und Schleswig-Holstein sehr gefragt. Rund 100 Produktionen nutzten die umfangreichen Serviceangebote der Film Commission wie die Beratung und Unterstützung bei der Motivsuche und die Kontaktvermittlung zu öffentlichen Motiv- und Genehmigungsgebern sowie zu filmtechnischen Betrieben. Diese betreuten Produktionen drehten insgesamt an 2193 Tagen in Hamburg (1395) und Schleswig-Holstein (798) Kino- und Dokumentarfilme, TV-Mehrteiler und -Serien. An über 450 Drehtagen wurden in Hamburg (304) und Schleswig-Holstein (154) geförderte Filme realisiert. In Schleswig-Holstein wurden u.a. DER GHOSTWRITER, WOMB, WERNER – EISKALT!, VATER MORGANA und der Kieler TATORT – MORD IM HOTEL gedreht, in Hamburg fanden die Produzenten von HIER KOMMT LOLA!, JERRY COTTON, LUKS GLÜCK, EASY MONEY und VERGISS NIE, DASS ICH DICH LIEBE die passenden Motive. Zur weiteren Steigerung der Attraktivität Schleswig-Holsteins als Motivgeber ist unter Federführung der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein in Kooperation mit der bundeslandweit agierenden Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (TASH) und mit fünf regionalen Tourismusmarketingorganisationen das Location-Netzwerk Schleswig-Holstein entstanden.

Insgesamt sechs geförderte Filme stehen auf dem Programm der diesjährigen Berlinale vom 11. bis 21. Februar 2010: Im Wettbewerb läuft DER GHOSTWRITER von Roman Polanski, das „Forum“ zeigt den experimentellen Dokumentarfilm DER TAG DES SPATZEN von Philip Scheffner und Christian Hornungs Abschlussprojekt an der HfbK, GLEBS FILM, wird in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ gezeigt. Die drei aktuellen Produktionen DIE TÜR von Anno Saul, SAME SAME BUT DIFFERENT von Detlev Buck und SOUL KITCHEN von Fatih Akin sind in der Reihe „German Cinema“ zu sehen.

Die FFHSH präsentiert sich während der Berlinale am Focus Germany Stand, dem Zusammenschluss aller großen Länderförderungen, auf dem European Film Market im Martin Gropius Bau. Der traditionelle Film Brunch ist am 14. Februar in Berlin, am Abend zuvor findet das Coproduction Dinner statt. Am 16. Februar ist der Startschuss für das neue EU-geförderte New Media Projekt „First Motion“, das von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein mit zehn weiteren Partnern aus sechs Ländern initiiert wurde. Zu einem ersten Kickoff-Meeting laden die leitenden Projektpartner in die Landesvertretung Schleswig-Holstein ein.

• 15. bis 19. Februar/arte jeweils 19.30 Uhr: VOM PIONIER ZUM MILLIONÄR
• 4. März: HIER KOMMT LOLA!
• 11. März: JERRY COTTON
• 31. März im ERSTEN : BIS NICHTS MEHR GEHT
• 8. April: DIE EWIGEN AUGENBLICKE DER MARIA LARSSON

Weitere aktuelle Informationen unter: www.ffhsh.de.

Bilanz 2009 im Überblick: PDF

(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)