Ein neuer Film mit Charles Bronson
Ein sandiger Parkplatz auf Lanzarote, hier und da ein paar Kakteen, am Horizont eine Kette schlafender Vulkane. Die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel, sengende Hitze, weit und breit keine Wolke in Sicht. Der Platz ist menschenleer bis auf eine Gruppe 4 wartender junger Männer mit norddeutscher Blässe und einem Haufen Filmequipment. An einem Mast prangt ein großes Holzschild mit der Aufschrift: “Welcome to Rancho Texas”. Plötzlich: Staub wirbelt auf, eine Kutsche, gezogen von 2 schwarzen Pferden, stürmt auf den Platz, darauf Charles Bronson in einem Sheriffkostüm, die Zügel fest in den Händen: “Hey Chicos, que passa!? I’m in a hurry, the show is starting soon, follow me! Vamos!” So begannen die zweiwöchigen Dreharbeiten im Juli 2009 mit dem Charles Bronson Double Robert Kovac. Und so sollte es auch weitergehen.
Kovac mimt Bronson (Fotos: Friedrich Paravicini)
Das vierköpfige Team, bestehend aus Raoul Doré (Regie, Drehbuch, Kamera), Justus Pasternak (Regie, Kamera, Drehbuch, Produktion), Friedrich Paravicini (Sound, Filmmusik) und Kay Buchheim (Darsteller), stürtzte sich lustvoll in ihr halb inszeniertes, halb dokumentarisches Filmexperiment, berauscht von den täglich sich ereignenden Western- und Actionfilmklischees im Leben von Robert Kovac. Tagsüber arbeitet er als Pferdepfleger und am Abend verdient er sein Geld als Showman in einer Western-Night im Rancho-Texas-Freizeitpark auf Lanzarote. In seiner Freizeit spielt der ambitionierte Bodybuilder herzergreifend Akkordeon und kurvt mit seinem glänzenden schwarzen BMW durch die Lavafelder Lanzarotes. Nach 2 Wochen Dreh entlang eines bewusst skelettartig angelegten Konzepts mit viel Raum für dokumentarische Momente, sind 40 Stunden Videomaterial im Kasten: Staub und Sonne, Pferde- und Männermuskeln, aber auch überraschend sinnliche Momente und erschreckend abgründige Situationen, inklusive der erbarmungslosen Realität der Tourismusbranche auf den Kanaren.
Am Set auf den Kanaren
Zurück in Norddeutschland arbeiten Justus Pasternak und Raoul Doré am Rohschnitt, während Friedrich Paravicini bereits am Soundtrack a lá Ennio Morricone bastelt.
Der Film wird gefördert durch die Kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein e.V.
(nach einer Produktionsnotiz)