Norddeutsche Effekte

Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: Förderentscheidungen Gremium 1

“Werner” tourt demnächst wieder durch Norddeutschland und “Lola” kommt nach Hamburg: Gremium 1 der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), zuständig für Projekte mit Herstellungskosten über 800.000 Euro, förderte in der Sitzung vom 17. Juni 2009 22 Projekte mit 3,625 Millionen Euro.
Freundschaft, Freiheit und Versöhnung: Produktionsförderung Kino
Mit HIER KOMMT LOLA (750.000 Euro, Bavaria Film, München) wird bereits im Sommer 2009 eines der erfolgreichen Kinderbücher von Isabel Abedi von Regisseurin Franziska Buch in Hamburg realisiert. Und auch Werner-Fans dürfen sich freuen: Mit 700.000 Euro hat die FFHSH die Fortsetzung der erfolgreichen Kinokomödien aus den 90er-Jahren unterstützt: WERNER – EISKALT (Constantin Film, München) wird in guter alter Tradition als Mischung aus Real- und Zeichentrickfilm hergestellt. Neben Drehtagen in Kiel erfolgt die Animation hauptsächlich in Hamburg. Till Endemann, gebürtiger Hamburger und Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, erzählt in der Komödie VATER MORGANA (250.000 Euro, Movie Company, Hamburg) eine große Vater-Sohn-Geschichte über das Leben, die Liebe und das Vergessen mit Christian Ulmen und Michael Gwisdek in den Hauptrollen. Vergessen haben sie sich nie: In DIE VERLORENE ZEIT (150.000 Euro, Media Park Film und Fernsehproduktion, Berlin) von Pamela Katz (Buch) und Anna Justice (Regie) findet ein deutsch-polnisches Liebespaar nach KZ und Kriegswirren in den späten 70er Jahren wieder zu einander. Über die Liebe, das Vergessen und über das Erinnern geht es auch in ODEM (LIPSTIKKA) von Jonathan Sagall über zwei befreundete Palästinenserinnen und den Umgang mit ihrem jeweiligen Schicksal. Der Film wurde mit 150.000 Euro unterstützt und ist nach den sehr erfolgreichen Arthouse-Produktionen DIE SYRISCHE BRAUT, LEMON TREE und EYES WIDE OPEN bereits die vierte israelisch-deutsche Koproduktion der Hamburger Firma Riva Film. In BLACKYS MONDFAHRT (350.000 Euro/Beschäftigungsmittel der BWA für Animation, Ulysses Film, Hamburg) begeben sich ein Hütehund und ein schwarzes Schaf auf eine abenteuerliche Reise zum Mond.
Ausbruch, Aufbruch und viel Liebe: Produktionsförderung Fernsehen
In dem Dokudrama DIE KINDER VON BLANKENESE (300.000 Euro, Cinecentrum, Hamburg) nähert sich Autor und Regisseur Reymond Ley einem unbekannten Kapitel hamburgischer Geschichte: Eine Villa in Blankenese war nach dem Krieg Zufluchtsort für überlebende Kinder des Holocaust. Hier konnten sie erstmals Kraft schöpfen, Normalität erfahren und wurden u.a. auf ihre Ausreise nach Israel vorbereitet. Mit PRINZ & BOTTLEKNABE (300.000 Euro, Kinderfilm GmbH, Erfurt) wird ein weiteres Kinderbuch als sechsteilige Fernsehserie in Hamburg verfilmt: Kirsten Boie lieferte die Vorlage für die Geschichte zweier Jungs und eines folgenreichen Rollentauschs. In BURNOUT – ABGEBRANNT (100.000 Euro, Jost Hering Filme, Berlin) beschreibt Regisseurin Sülbiye Günar in ihrem dritten Spielfilmprojekt die schwierige Situation einer alleinerziehenden Mutter zwischen der Bewältigung ihres Alltags und dem Wunsch, sich zu erholen und ihr Leben zu ändern. Sibel Kekilli konnte bereits als Hauptdarstellerin für das Drama gewonnen werden, das zum größten Teil in Schleswig-Holstein gedreht wird. Die Berliner Künstlerinnen Ziska Riemann und Luci van Org erzählen in ihrem Fernsehspielfilm FRIEDENAU (100.000 Euro, Network Movie, Köln) über das Leben zweier Teenager zwischen Ausbruch, Suche nach Nähe und der Sehnsucht nach Selbstbestimmung. Stilistisch ist das “Teenage-Pop-Drama” ein Mix aus Realfilm, animierten Sequenzen, Musikvideos und Zeichnungen. Mit jeweils 100.000 Euro sind der Eventfilm WESTFLUG – EINE ENTFÜHRUNG AUS LIEBE von Thomas Jauch (Monaco Film, Hamburg) über eine deutsch-deutsche Liebesgeschichte in den 70er Jahren und das Drama VERGISS NIE, DASS ICH DICH LIEBE (Moovie – the Art of Entertainment, München) von Carlo Rola über das gefährliche Doppelleben eines angeblich liebenden Menschen gefördert worden.
Sehnsucht, Erotik und Visionen: Drehbuchförderung und Projektentwickung
Insgesamt fünf Drehbücher erhielten eine Förderung, darunter HAMBURG TYCOON (20.000 Euro) von Christoph Silber und Thorsten Wettcke über den Aufstieg und Fall des Paten Felix Samir und VOR UND NACH PAULINA (15.000 Euro, Babelsberg Production Service, Potsdam) von der Hamburg Media School-Absolventin Agnieszka Piwowarska über eine junge Polin, die mit ihrer Lebensfreude und Kraft einem Pflegebedürftigen und deren Angehörigen Mut macht. In FAMILIENURLAUB (15.000 Euro) erzählen Kilian Riedhof und Marc Blöbaum, ebenfalls Absolventen der HMS, von einer Sommeraffäre mit ungewissem Ausgang, und in DER LEISETRETER (10.000 Euro, Beleza Film, Hamburg) von Olav F. Wehling stellt sich der asexuelle Protagonist über eine neue chancenreiche Liebe seinem Trauma. Mit DER SCHIMMELREITER (15.000 Euro, Wüste Film, Hamburg) adaptiert Autor und Regisseur Jan-Hinrik Drevs Theodor Storms Novelle für die große Leinwand. Auf dem Weg zur Produktionsreife ist mit 30.000 Euro der erste Spielfilm des erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Hamburger Editors Andrew Bird als Regisseur gefördert worden. LUCK (Intervista Digital Media, Hamburg), erzählt die Liebesgeschichte zwischen einem Norddeutschen und einer Afrikanerin.
Abenteuer, Konkurrenz und Nähe: Verleihförderung
Verleihförderung erhalten vier Spielfilme: JASPER UND DAS LIMONADENKOMPLOTT von Eckart Fingberg (80.000 Euro, Twentieth Century Fox, Starttermin: 13. August 2009), BERLIN 36 von Kaspar Heidelbach (40.000 Euro, X-Verleih, Starttermin: 27. August 2009), MITTE ENDE AUGUST von Sebsatian Schipper (30.000 Euro, Senator Film Verleih, Starttermin: 30. Juli 2009) und GANZ NAH BEI DIR von Almut Getto (20.000 Euro, Timebandits Film, Starttermin: Herbst 2009).
Ausführliche Informationen zu allen geförderten Projekten finden Sie im Internet unter www.ffhsh.de (Aktuell/Pressemitteilungen). Die Förderentscheidung haben getroffen: Doris J. Heinze, Eva Hubert, Alf Mayer, Ruth Toma, Caroline von Senden und Michael Weber.
(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)
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