48. Nordische Filmtage Lübeck

Glanz und Glamour in Lübeck: Schleswig-Holstein Filmpreis 2006 verliehen

Im Rahmen der Verleihung des Schleswig-Holstein Filmpreises am 4. November 2006 im Theater Lübeck erhielt Armin Mueller-Stahl als international bekannter Schauspieler und Künstler für seine Verdienste um das Filmland Schleswig-Holstein den „Preis für besondere Leistungen“. Der NDR-Fernsehfilm „Brennendes Herz“ von Manfred Stelzer erhielt in der Kategorie „Bester Spiel-/TV-Film“ den Schleswig-Holstein Filmpreis 2006. Als „Beste Dokumentation“ wurde „Full Metal Village“ von der in Südkorea geborenen Dokumentarfilmerin Sung-Hyung Cho ausgezeichnet. Der Preis für das „Beste Drehbuch“ ging an Nicolette Krebitz für „Das Herz ist ein dunkler Wald“.

Mit 890 Gästen war der Saal des Theater Lübeck bis auf den letzten Platz gefüllt, als während der Filmpreisnacht erstmalig der Schleswig-Holstein Filmpreis von der MSH vergeben wurde. „Ich freue mich sehr, dass der heutige Abend das hohe Niveau des Filmlandes Schleswig-Holstein widerspiegelt“, sagte die Geschäftsführerin der MSH Christine Berg.

Der „Preis für besondere Leistungen“ ging an den sichtlich erfreuten Armin Mueller-Stahl. Der international gefeierte Charakterdarsteller, der einen Wohnsitz in Sierksdorf hat, wurde 1996 für seine Rolle in „Shine – der Weg ins Licht“ mit einer Oscar-Nominierung geehrt. Neben der Schauspielerei ist Armin Mueller-Stahl auch als Musiker, Maler und Schriftsteller erfolgreich. Zurzeit ist er in den deutschen Kinos in „Ich bin die Andere“ zu sehen.

Regisseur und Autor Manfred Stelzer nahm den Preis für den „Besten Spiel-/TV-Film“ für seinen Film „Brennendes Herz“ von Laudator Detlev Buck („Knallhart“) entgegen. Mit den Nachwuchsschauspielern Alexander Scheer, Christoph Franken und Ingeborg Westphal wurde der von Polyphon produzierte NDR Fernsehfilm sehr authentisch umgesetzt. Erzählt wird die Geschichte um einen geläuterten ehemaligen Neonazi, der sich mit seiner Liebe zu einer jungen Türkin zwischen alle Fronten begibt. Besondere Erwähnung in dieser Kategorie fand „Der Untergang der Pamir“. Der von NDR, Degeto und ARTE in Auftrag gegebene zweiteilige Fernsehfilm zeigt, dass in Schleswig-Holstein auch große Produktionen abgewickelt werden können.

In der Kategorie „Beste Dokumentation“ konnte sich Sung-Hyung Cho mit ihrem Film „Full Metal Village“ durchsetzen. Die Dokumentarfilmerin begleitete Dorfbewohner in dem Schleswig-Holsteinischen Ort Wacken während des „Ausnahmezustands“ bei einem jährlich stattfindenden Heavy Metal-Festival. An drei Tagen strömten zu dieser Zeit mehrere tausend Metal-Fans in das 2000-Einwohner-Dorf. Flying Moon produzierte den NDR Dokumentarfilm. Der Schauspieler Peter Heinrich Brix („Großstadtrevier“, „Am Tag als Bobby Ewing starb“) übergab die Auszeichnung.

Als Autorin erhielt Nicolette Krebitz den Preis für das „Beste Drehbuch“ zum Film „Das Herz ist ein dunkler Wald“. Die Schauspielerin Muriel Baumeister hielt die Laudatio. Nicolette Krebitz stand bereits als Schauspielerin in Produktionen wie „Der Tunnel“ und „Bandits“ vor der Kamera. Bei der NDR Kino-Koproduktion, die von der Berliner X Filme Creative Pool GmbH produziert wird und unter anderem in Quickborn und Grabow in Schleswig-Holstein gedreht wurde, führte sie auch die Regie. Erzählt wird die Geschichte eines familiären Doppellebens und der Identitätssuche der betrogenen Ehefrau.

Die Jury begründete ihre Entscheidungen mit dem hohen kreativen, inhaltlichen und qualitativen Anspruch, den die ausgezeichneten Produktionen aufzeigten. Am Freitag, den 3. November 2006, traf sich die sechsköpfige Jury, bestehend aus der Schauspielerin Muriel Baumeister, dem Regisseur Lars Büchel, der Leiterin der Redaktion Fernsehfilm, Spielfilm und Theater beim NDR, Doris J. Heinze, dem Blickpunkt:Film-Chefredakteur Ulrich Höcherl, der Gründerin der CineStar-Gruppe Marlis Kieft sowie der Produzentin und Leiterin des Filmstudiums an der Hamburg Media School Katharina Trebitsch, um die zwölf Nominierungen zu beraten und über die Preisträger zu entscheiden. Über den Preis für besondere Leistungen um das Filmland Schleswig-Holstein haben die Gesellschafter der MSH, die sich aus dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) und der Unabhängigen Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien (ULR) zusammensetzen, entschieden.

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Glanz und Glamour bei der Verleihung des Filmpreises Schleswig-Holstein (v.l.n.r.: Detlev Buck, Sung-Hyung Cho, Gernot Schumann (ULR), Gabriele Mueller-Stahl, Armin Mueller-Stahl, Christine Berg (MSH), Friedrich-Wilhelm Kramer (NDR) – Foto: MSH)

Der Schleswig-Holstein Filmpreis wurde in diesem Jahr erstmalig von der Filmförderung MSH vergeben und ist mit insgesamt 55.000 Euro dotiert, die sich in die Kategorien „Bester Spiel-/TV-Film“ mit 20.000 Euro, „Beste Dokumentation“ mit 15.000 Euro, „Bestes Drehbuch“ mit 10.000 Euro und „Preis für besondere Leistung“ mit 10.000 Euro aufteilen.

(nach einer Pressemitteilung der MSH)

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