22. Internationales KurzFilmFestival: Die Preisträger
Wow. Das war spannend. Stundenlang wurden Stimmkarten ausgezählt und bis in die späte Nacht in den Jurys diskutiert. Nun stehen sie endlich fest: die Gewinner des 22. Internationalen KurzFilmFestivals Hamburg. Und wir sind rundum glücklich mit ihnen, gratulieren herzlich und freuen uns, ihnen Geld und Ehre zukommen zu lassen. Dank unseren Förderern konnten einige Preise erhöht werden und neue sind hinzu gekommen (Werkleitz-Award, ZDFdokukanal-Preis).
Viele Leute waren beim Festival. Wir wollen jetzt keine Namen nennen. Aber es waren viele. Die Auszählungen sind noch nicht endgültig abgeschlossen, aber wir gehen davon aus, dass die Zuschauerzahlen des letzten Jahres übertroffen worden sind. Ausverkaufte Eröffnung, ausverkaufte Wochendvorstellungen, hohe Publikumszufriedenheit und das komplette Ausbleiben von Nervenzusammenbrüchen seitens des Festivalteams sprechen eine deutliche Sprache. Dementsprechend bester Laune sind die beiden Festivalleiter Karsten Stempel und Jürgen Kittel. Now can come what want …
Internationaler Wettbewerb
Hamburger Kurzfilmpreis (Jurypreis 3.000 Euro)
O.T., Anna Berger, Deutschland 2005, Experimenteller Kurzspilefilm, 11:44 Min, Mini DV.
Begründung: „O.T.“ erkundet die Gefühle des Verlusts und der Trauer in einer starken Mischung aus Melancholie und Humor. Ein erfrischender, überraschender und durch und durch authentischer Film einer jungen Regisseurin, deren Werk große Hoffnungen macht und für Originalität und Integrität steht.
François-Ode-Preis (Spezialpreis der Jury, 1.500 Euro)
Du Soleil En Hiver / Sonne im Winter, Samuel Collardey, Frankreich 2005, Dokumentarfilm, 18:43 Min, 35 mm.
Begründung: Dieser wundervoll gefilmte Dokumentarfilm offenbart in einer zärtlichen, selbstfremden und respektvollen Art das Entstehen einer Verbindung zwischen zwei liebenswerten Charakteren und hinterlässt einen bleibenden, lebensbejahenden Eindruck.
Skoda-Publikumspreis (1.500 Euro):
Do not erase, Asitha Ameresekere, England 2005, Kurzspielfilm 28:56 Min, Beta.
Lobende Erwähnung
À Bras le Corps, Katell Quillévéré, Frankreich 2005, Kurzspielfilm, 19:00 Min, 35mm.
Electrodoméstica, Kleber Mendonca Filho, Brasilien 2005, Kurzspielfilm, 22:00 Min, 35 mm.
Elukka / Tier, Tatu Pohjavirta, Finnland 2005, Animationsfilm, 27:52 Min, 35 mm.
Cross-Competition Awards
ZDFdokukanal-Preis (1.539 Euro)
Motodrom, Jörg Wagner, Deutschland 2005, Dokumentarfilm, 8:55 Min., 35mm.
Begründung: Mit atemberaubenden Bild- und Toncollagen, präzisen Schwarzweiß-Bildern, einer atemberaubenden Kameraführung und einer sinnhaften Dramaturgie macht der Autor in wenigen Film-Minuten die ganz eigene Welt des Steilwandfahrens für den Zuschauer erfahrbar.
Lobende Erwähnung:
Frischluft – Matchcut, Stephan Müller, Argentinien 2005, Dokumentarfilm, 7:30 Min, DVD.
Arte-Preis (Jurypreis, 6.000 Euro)
Zoo, Salla Tykkä, Finnland 2006, Kurzspilefilm, 12:25 Min, Beta.
Begründung: Wie eine Hommage an die Meister des Suspense: Salla Tykkä führt uns mit einem scheinbar harmlosen Spaziergang in Schwindel erregende Abgründe. Mit großartigen Kameraeinstellungen und einer perfekt-präzisen Struktur ist jedes Bild wie ein Gemälde gearbeitet. Stumme Tierporträts wechseln mit überraschenden Unterwasseraufnahmen, und spiegeln im Gesicht der Protagonistin unerklärliche Geheimnisse. Der Film „Zoo“ ist ein ästhetisches, beunruhigendes Kunstwerk, dessen Bilder uns noch lange verfolgen.
Werkleitz Award 2006
At Night, Richard Penna, England 2006, Experimentalfilm, 10:31 Min, Beta.
Begründung: „At Night“ zeigt verfremdete Bilder von Menschen, die beinahe leblos auf Korridorfluren liegen, und kreiert dabei eine dichte Atmosphäre durch die Mischung einer sensibel beobachtenden Kamera und einer virtuosen Postproduktion. Die Musik von Geir Jenssen unterstützt auf eindringliche Weise die düstere Atmosphäre, die zu einer Reihe unterschiedlicher Assoziationen und Interpretationen führt, die dem Betrachter überlassen bleiben.
NoBudget Wettbewerb
NoBudget Jurypreis (2.000 Euro)
The House by the Wall, Dana Levy, Israel 2005, Experimentalfilm, 5:00 Min, Mini DV
Begründung: Die Filmemacherin Dana Levy bedient sich der Digitaltechnik um Zeit einzufrieren und es gelingt ihr dabei auf eine sehr poetische Art und Weise eine politische Aussage zu machen. Man sieht eine kurze, ästhetische Reise durch ein verlassenes palästinensisches Gebiet. Die sich wiederholenden Bilder, die man aus den Tagesnachrichten kennt, wandeln sich nach und nach zu Klischees. Dennoch geben das langsame Tempo und die Stille des Films Zeit um sich auf Details zu konzentrieren und Raum für persönliche Reflexion.
Lobende Erwähnung
Kalle, Igor Sevcuk, Niederlande 2004, Experimenteller Dokumentarfilm, 20 Min., DVD
Microftalmía, Andrea Robles & Adriana Bravo, Mexiko, 2005, Experimentalfilm, 5:30 Min, Mini DV
The Hyrcynium Wood, Ben Rivers, England 2005, Dokumentarfilm, 3:00 Min, Mini DV.
The Bomb With A Man in His Shoe, Ben Rivers, England 2005, Experimenteller Dokumentarfilm, 18:00 Min, 16 mm.
NoBudget Publikumspreis (1.500 Euro)
Man OS 1 / Extraordinateur, Roland Seidel & Achim Stiermann, Österrreich, 2001-2005, Computeranimation, 13:35 Min., DVD.
Made in Germany
Greenpeace Energy- Publikumspreis (1.500 Euro)
Delivery, Till Nowack, Deutschland 2005, Animationsfilm, 9:00 Min, 35 mm.
Made in Hamburg
Hanse-Short-Jurypreis (1.500 Euro)
Knospen wollen explodieren, Petra Schröder, Deutschland 2005, Kurzspielfilm, 19:52 Min, 35mm.
Begründung: Petra Schröder arrangiert mit hohem handwerklichen Geschick Versatzstücke des Musicals, des Märchenfilms, der Coming-of-Age-Geschichte, des Revuefilms oder des Abenteuergenres und beweist ein sicheres Gespür für die Verschwisterung von Bühnen- und Filmräumen. Herausgekommen ist ein rasanter, bösartiger und herrlich hysterisch überdrehter Film von ungeheurem audiovisuellen Drive, der durch seine hervorragenden Dialoge, die leichthändige Schauspielführung, die treffsichere Musikverwendung und insbesondere durch seine wagemutige Ausstattung vor allem eines macht: großen Spaß.
Lobende Erwähnung
Sat.Land, Martin Heckmann, Deutschland 2006, Experimentalfilm, 10:40 Min., 35 mm.
Drei Grazien, Hanna Nordholt & Fritz Steingrobe, Deutschland 2006, Animationsfilm, 15:10 Min., 35 mm.
Hanse-Short-Publikumspreis (1.500 Euro)
37 ohne Zwiebeln, André Erkau, Deutschland 2006, Kurzspielfilm, 15:00 Min., 35 mm.
Flotter Dreier Wetbewerb
Flotter Dreier Publikumspreis (1.000 Euro)
Safety Procedures, Richard Fenwick, England, 2004, Computeranimation, 2:00 Min, Beta.
Mo&Friese KinderKurzFilmFestival
Friese-Preis (1.250 Euro)
Charlotte’s Red / Charlottes Rot, Colin McIvor, Nordirland, 2004, Kurzspielfilm, 15:00 Min., 35 mm.
Begründung: Der Film war spannend, witzig und hatte auch ein gutes Ende. Es war toll, wie Charlotte ihren Vater am Ende doch noch überzeugen konnte, dass Geld nicht alles ist. Vielleicht hört er ja auch mit dem Bilder klauen auf? Das offenen Ende ist gut, weil man sich Gedanken macht, wie es wohl weiter geht.
Lobende Erwähnung
Ønskebrønnen / Der Wunschbrunnen, Robert Næss, Norwegen 2005, Kurzspielfilm, 15:21 Min, 35 mm.
Mo-Preis (1.250 Euro)
Maré Capoeira, Paola Barretto Leblanc, Brasilien 2005, Kurzspielfilm, 15:00 Min., Mini-DV.
Begründung: Schön, wie der Junge die Geschichte erzählt hat. Die Musik war auch toll! Der Film ist eine Liebesgeschichte aber die Geschichten vom Urgroßvater, Großvater und Vater waren auch ganz interessant. Wir dachten, der Junge gewinnt und dann hat er doch verloren, da waren wir erschüttert. Der Film hat Lust gemacht auch Capoeira zu lernen.
Lobende Erwähnung
Punam, Lucian Muntean, Serbien, 2005, Dokumentarfilm, 27:00 Min., Beta
(nach einer Pressemitteilung des Int. KurzFilmFestivals Hamburg)