56. Internationale Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2006

Berlinale feiert den TEDDY mit einem Filmprogramm aus 36 Filmen

Eine Besonderheit im weltweiten Filmpreise-Kanon feiert 20. Geburtstag: der TEDDY – Queer Film Award bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin. Als der erste TEDDY 1987 vergeben wurde, gab es nicht einmal eine Preisverleihung. Mini-Teddys aus dem Kaufhaus wurden in Briefumschläge gesteckt und an die damals noch unbekannten Regisseure Pedro Almodóvar nach Spanien und Gus Van Sant in den USA verschickt. Beide haben dies nicht vergessen und sind treue Freunde geblieben. So begann die Erfolgsstory eines Filmpreises, der allen anfänglichen homophoben Anfechtungen zum Trotz über Jahre zu einer der größten Veranstaltungen der Berlinale gewachsen ist.

Der TEDDY entwickelte sich aus den Meetings von Festivalmachern schwul-lesbischer Filmfestivals weltweit, die sich seit der Gründung der Berlinale-Sektion Panorama 1980 (zunächst Info-Schau) in Berlin trafen. Das Ziel des damaligen Panorama-Leiters Manfred Salzgeber war, schwul-lesbisches Filmschaffen aus der Isolation zu holen und für die Filmindustrie und das Publikum unübersehbar zu machen. Diesen Gedanken verfolgte Wieland Speck, seit 1982 Salzgebers “rechte Hand” und heutiger Panorama-Leiter, mit der Gründung des TEDDY – Queer Film Award weiter.

Seitdem sind auf der Berlinale Filme mit schwulem, lesbischem oder transidentischem Inhalt Bestandteil aller Sektionen geworden. Jedes Jahr gehen ca. 40 Filme ins Rennen um die drei TEDDY-Trophäen. Die international besetzte, neunköpfige TEDDY-Jury entscheidet über den besten Kurzfilm, Spielfilm und Dokumentarfilm. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld wird vom ehrenamtlich arbeitenden TEDDY e. V. und seinen Unterstützern aufgebracht.

Prämiert wurden bisher u.a. Derek Jarman, Rosa von Praunheim, Nan Goldin, Constantine Giannaris, Francois Ozon, Greta Schiller und Andrea Weiss, Todd Haynes, Stanley Kwan, Heiner Carow, Lukas Moodysson, Tilda Swinton, Peggy Rajski sowie die späteren Oscar-Preisträger Rob Ebstein und Jeffrey Friedman.

Seit 1997 ist die TEDDY-Trophäe eine Bronzefigur auf einem Berliner Straßenstein, entworfen von dem international bekannten Comiczeichner Ralf König.

Für den Vorsitz der TEDDY-Jury 2006 konnte der Co-Direktor des Toronto International Film Festival, Noah Cowan, gewonnen werden.

Die Berlinale feiert das Jubiläum mit einem TRIBUTE-Programm aus acht Spiel- und acht Dokumentarfilmen sowie allen 20 TEDDY-Kurzfilm-Gewinnern.

Die Verleihung des 20. TEDDY AWARD findet am 17. Februar 2006 statt. Zur weiteren Information stehen die TEDDY-Websites www.teddyaward.org und www.teddyaward.tv zur Verfügung.

(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)

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