NaturVision – die Preisträger

Der Jury von NaturVision, Deutschlands einzigem international ausgerichteten Natur- und Tierfilmfestival ist es alles andere als leicht gefallen, aus den rund 100 Natur- und Tierfilmen, die aus aller Herren Länder eingereicht worden waren, die Sieger in den zehn ausgelobten Kategorien zu ermitteln. 18 Filme hatte die Vorjury für den Wettbewerb des 4. Internationalen Natur- und Tierfilmfestivals NaturVision vom 21. bis 24. Juli ausgewählt. Die drei Juroren der Hauptjury Catherine Le Goff (Arte), Ellen Windemuth (Off the Fence) und Heiner Stadler (Hochschule für Fernsehen und Film, München) verliehen die folgenden Auszeichnungen:

Bester internationaler Beitrag:
„Ameisen – die heimliche Weltmacht“
Regie: Wolfgang Thaler
Begründung: Die Jury würdigt die gelungene Verbindung von exzellenter Kameraarbeit, Dramaturgie, Tonbearbeitung, Musik und nicht zuletzt die Leistung der Regie, der es gelingt, aus einem wissenschaftlichen Thema einen spannenden, unterhaltsamen Film auf originelle Art zu gestalten.

Bester deutscher Film:
„Wölfe in Deutschland“
Regie: Holger Vogt
Begründung: Der Film baut Reportageelemente erfolgreich in das Naturfilmgenre ein, was dem Film eine große Dynamik verleiht. Menschen und Wölfe werden mit großer Sympathie gezeichnet. Wir fühlen mit den Tieren und den Menschen mit. Sehr viel Besseres lässt sich zu einem Dokumentarfilm eigentlich nicht sagen.

Beste Kamera:
„Ameisen – die heimliche Weltmacht“
Regie und Kamera: Wolgang Thaler
Begründung: Dieser Film zeigt auf eine wunderbare Art, dass neben individueller Intelligenz auch eine Form der kollektiven Intelligenz besteht. Diese Vermittlung ist zum großen Teil der Präzision und Phantasie der Kameraarbeit zu verdanken.

Beste Story:
„From Orphan to King“
Regie: Harvey Jones
Begründung: „From Orphan to King“ ist eine starke Geschichte. Aber eine starke Geschichte macht erst dann einen einprägsamen Film, wenn es dem Autor gelingt, Recherche, Archivmaterial und Realität zu einer dramaturgischen Einheit zu verbinden. Diese Geschichte werden wir so schnell nicht vergessen.

Nachwuchspreis:
Die Jury hat sich dazu entschlossen, bei der Auswahl der Filme keinen Nachwuchspreis zu verleihen. Statt Imitation braucht der neue deutsche Tierfilm mehr Inspiration. Dazu gehören der Mut, bei sich zu bleiben, aus eigener Perspektive zu erzählen, neue Wege zu finden, um sich mit technischen und dramaturgischen Mitteln auszudrücken. Die gute Nachricht: das Feld ist weit offen. Und die Jury hofft, dass die jungen Filmemacher diese Entscheidung als eine Einladung betrachten.

Filmpreis Bayern:
„Im Reich der Zwerge“
Regie: Jan Haft
Begründung: Die mutige Kameraführung gepaart mit Humor – so hatten wir Mäuse und Bayern noch nie erlebt. Der Titel des Films löst sein Versprechen ein, und wir werden uns in Zukunft überlegen, ob wir nicht lieber statt einer Mausefalle ein Stück Bergkäse in den Keller legen.

Schönster Film für Kinder:
„BUGS“
Regie: Mike Slee
Begründung: Dieser Film verbindet eine wissenschaftliche Realität und eine Erzählform, die an Märchen erinnert. Obwohl „BUGS“ für Imax 3D gedreht wurde, ergreift er auch das kritischste und anspruchvollste Publikum, sogar wenn er auf herkömmliche Art gezeigt wird.

Schönster Beitrag im Kinderprogramm:
„Löwenzahn – Biber in Bärstadt“
Regie: Marc Andreas Borchert
Begründung: Kindgerechter Humor ist eine Herausforderung nicht nur für Programmmacher im Fernsehen. Diesen Humor mit leichter Hand zu treffen, und gleichzeitig auf spielerische Weise Einblick in Natur und Umwelt zu geben, gelingt dem Beitrag „Biber in Bärstadt“ aus der Reihe „Löwenzahn“ des ZDF ganz besonders gut.

Spezialpreis der Jury:
„Madagascar, la foire aux espèces rares“
Regie: Emmanuel Roblin
Begründung: Es gibt kein Gesetz, das einem Naturfilm verbietet, investigativ zu sein. Neben der heilen Welt des kommerziellen Naturfilms gelingt es dem Film „Madagascar, la foire aux espèces rares“, das schwierige Thema des illegalen Handels mit bedrohten Tierarten spannend zu erzählen.

Preis der Jugendjury:
„From Orphan to King“
Regie: Harvey Jones
Begründung: Der Film „From Orphan to King“ meistert mit Leichtigkeit die schwierige Aufgabe, das Leben des Orang-Utans Kusasi in all seinen Facetten einfühlsam zu erzählen. Dieser Film besticht durch eine Ausgewogenheit aus faszinierenden Bildern, Kommentaren und passender Musik. Die spannend erzählte Geschichte spricht die Emotionen der Zuschauer an.

Publikumspreis:
„Bernhard Grzimek – ein Leben für Tiere“
Regie: Thomas Weidenbach

Unter dem Motto des diesjährigen Spezialthemas „Jung + Wild“ stand während des Festivals unter der Leitung von Silke Kraus und Ralph Thoms nicht nur der Trick- und Animationsfilm, sondern auch die Trendwissenschaft Bionik im Mittelpunkt. Diese sehr praxisbezogene Disziplin orientiert sich am Vorbild der Natur, um innovative technische Lösungen zu finden. Neben einem Filmprogramm, einem spannenden Vortrag von Dr. Rudolf Bannasch, Vorsitzender des BioKon Netzwerkes, und einem Workshop zur Darstellung der Bionik in den Medien präsentierte NaturVision eine Ausstellung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter finanzieller Beteiligung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie mitsamt den führenden Wissenschaftlern, die den aktuellen Stand der Forschung vorstellten. Damit wagte NaturVision einen für ein Filmfestival gänzlich neuen Ansatz, indem es eine Plattform bietet für den Austausch zwischen regionaler Wirtschaft und Wissenschaftlern. NaturVision möchte auch künftig Motor und Katalysator sein, um den Transfer der Grundlagenforschung der Hochschulinstitute in die Produktion mittelständischer Unternehmen zu fördern und bietet zudem Filmschaffenden, die sich bionischen Themen widmen, ein Forum.

Weitere Informationen: NaturVision, Tel.: 08558-9739-0, info@natur-vision.de, www.natur-vision.de.

(nach einer Pressemitteilung der Festivalleitung)

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