51. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen: Die Preisträger

Bei den 51. Interantionalen Kurzfilmtagen Oberhausen wurden am 10. Mai die folgenden Preise vergeben.

1. Preise des internationalen Wettbewerbs

Preise der Internationalen Jury

Der Große Preis der Stadt Oberhausen, dotiert mit 7.500 Euro geht an:

man.road.river
Marcellvs L., Brasilien 2004, 10 min, DV/NTSC, Farbe
Begründung: Ein brillanter und minimalistischer Film, dessen Umgang mit visuellem Material beispielhaft ist und der den maximalen allegorischen Effekt mit einer enigmatischen Dimension erzielt.

Zwei Hauptpreise, dotiert mit jeweils 3.500 Euro, gehen an:

A Tree in Tanjung Malim
Tan Chui Mui, Malaysia 2004, 24,30 min, DVCAM/PAL, Farbe
Begründung: Der Film ist eine einfache Geschichte, die mit viel Gefühl für das Formen von Zeit erzählt wird und so universelle Daseinsbedingungen in den Vordergrund rückt.

Wild Boy
Guy Ben-Ner, Israel 2004, 17 min, DV/NTSC, Farbe
Begründung: Guy Ben-Ner vereint die klassische Geschichte vom „wilden Jungen“ mit der Ästhetik eines selbst gedrehten Familienfilms.

Der ARTE-Preis für einen europäischen Kurzfilm, dotiert mit Euro 2.500, geht an:

Stationary Music
Jayne Parker, Großbritannien 2005, 15 min, Beta SP/PAL, s/w
Begründung: Parkers Arbeit, eine brillante Wiederaufnahme von Wolpes ideenreicher Komposition, ist eine elegante filmische Hommage, die den Zuschauern die Leidenschaft moderner klassischer Musik vermittelt.

Lobende Erwähnungen erhielten:

A vue
Joshua Mosley, USA 2004, 7,30 min, DVCAM/NTSC, Farbe
Begründung: Eine originelle Animation, die im Westen der USA spielt und die klassischen Motive des amerikanischen Films unvertraut erscheinen lässt.

Malenkaya Katerina
Ivan Golovnev, Russland 2004, 24 min, Beta SP/PAL, Farbe
Begründung: Ein traditionelles dokumentarisches Format wird durch dies sensible Video über die Kindheit zum Leben erweckt. So wie die Mutter die Überlebenslektionen an ihre Tochter weitergibt, so gibt der Film die Geschichte der Menschheit weiter.

Preis der Jury des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis geht an:

Pistache
Valérie Pirson, Frankreich 2004, 9 min, Beta SP/PAL, Farbe
Begründung: Der Film ist der innere Monolog einer jungen Frau, die ihren eigenen Weg sucht. Indem sie ihre eigenen Grenzen austestet, versucht sie sich zurechtzufinden zwischen den Erwartungen von außen und ihren eigenen Wünschen und Befindlichkeiten. Für diese schwierige Übergangsphase hat die junge französische Filmemacherin eine ganz eigene und sensible Handschrift entwickelt. Mit Hilfe der Animation findet sie eine Bildsprache, die zugleich skizzenhaft, leicht, selbstironisch und poetisch ist.

Eine lobende Erwähnung erhielt:

Useless Dog
Ken Wardrop, Irland 2004, 5 min, Beta SP/PAL, Farbe
Begründung: Eine lobende Erwähnung spricht die Jury für einen Film aus, der hintergründig und heiter und in der Form vollendet über Nutzen und Nutzlosigkeit philosophiert.

Preis der FIPRESCI (Jury der Internationalen Filmkritik)

Der FIPRESCI-Preis geht an:

The Future Is Behind You
Abigail Child, USA 2004, 18 min, DVCAM/NTSC, s/w
Begründung: Der Preis der internationalen Filmkritik geht an „The Future Is Behind You“ von Abigail Child für sein Infragestellen der Geschichte und dafür, dass die Arbeit uns durch den Spiegel der Zeit führt.

Preis der Ökumenischen Jury

Der mit 1.500 Euro dotierte Preis geht an:

City Paradise
Gaëlle Denis, Großbritannien 2004, 6 min, Beta SP/PAL, Farbe
Begründung: Der Film erzählt auf originelle und anrührende Weise die Geschichte einer wunderbaren Verwandlung. Zusammen mit der Protagonistin tauchen wir ein in eine Atmosphäre der Leichtigkeit, die das Fremdsein überwindet. Die Regisseurin beweist, wie amüsant und unterhaltsam die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen geschehen kann.

Eine lobende Erwähnung erhielt:

Border
Laura Waddington, Frankreich/Großbritannien 2004, 27 min, Beta SP/PAL Farbe
Begründung: Abseits der herkömmlichen Berichterstattung konfrontiert uns die Regisseurin mit ungewohnten Bildern einer politischen Tragödie. Sie verleiht, selbst Grenzgängerin zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, den konturlosen Gesichtern ein Profil Menschen im Dunkeln.

Preis der Kinojury

Der Preis der Kinojury, verbunden mit einer Ankaufsoption durch die KurzFilmAgentur Hamburg, geht an:

Darazsak, ludak, körtefa
Csáki László, Ungarn 2004, 5,30 min, 35 mm, s/w
Begründung: Die Kinojury hatte die Aufgabe, einen der Kurzfilme für den Kinoeinsatz als Vorfilm zu empfehlen. Die Jury zeichnet den ungarischen Animationsfilm „Darazsak, ludak, körtefa“ aus, weil es dem Regisseur gelingt, mit einfachen Mitteln seine Geschichte sympathisch zu erzählen. In seiner Reduktion konzentriert sich der Film auf das Wesentliche und kann somit universell als Vorfilm Einsatz finden.

Eine lobende Erwähnung erhielt:

Strange Little Girls
Savina Dellicour, Großbritannien 2004, 17,30 min, 35 mm, Farbe
Begründung: Stellvertretend für die vielen wunderbaren Filme, die wir im Kinder- und Jugendwettbewerb gesehen haben, wollen wir noch eine lobende Erwähnung für den Film „Strange Little Girls“ aussprechen, der aufgrund seiner Länge seltener als Vorfilm Einsatz finden wird, den wir der Kurz Film Agentur Hamburg dennoch für die Aufnahme in das Verleihprogramm empfehlen wollen.

Preis der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

Der mit 500 Euro dotierte Preis geht an:

Mariko’s 30 Pirates
Mariko Tetsuya, Japan 2004, 23,30 min, DV/NTSC, Farbe

2. Preise des Deutschen Wettbewerbs

Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis, gestiftet von der Industrie- und Handelskammer zu Essen, geht an:

Remake
Hangover Ltd. (Christine Groß, Sophie Huber, Ute Schall, Tatjana Turanskyj, Claudia Splitt), Deutschland 2004, 19,30 min, Beta SP/PAL, Farbe
Begründung: Der 1. Preis geht an den Film „Remake“ von Hangover Ltd. (Christine Groß, Sophie Huber, Ute Schall, Tatjana Turansky und Claudia Splitt). Die Inspirationsquelle wird benannt: „Faces“ von John Cassavetes – aber dann geschieht etwas sehr eigenes: Die Frage „Was willst du vom Leben?“ wird mit einer unbändigen Spielfreude und Mut zum Risiko in Szene gesetzt. Auf engstem Raum kreisen vier Temperamente und ihre erotischen Projektionen um den „schönen Matrosen“. Das Ergebnis ist eine atmosphärisch dichte Miniatur zwischen Hysterie und Selbstironie.

3sat-Förderpreis

Der mit mit 2.500 Euro dotierte Preis, für einen Beitrag, der sich durch eine neue Sichtweise auszeichnet (der Preis umfasst darüber hinaus das Angebot, den ausgezeichneten Beitrag zu erwerben und im 3sat-Programm zu präsentieren), geht an:

Cousin Cousine
Maria Mohr, Deutschland 2005, 20 min, DV PAL, Farbe
Begründung: Der 3sat-Förderpreis geht an „Cousin Cousine“ von Maria Mohr. Der Film überzeugt durch seine rhythmische Bild- und Tonmontage, die auf ungewöhnliche Weise dokumentarisches und inszeniertes Material verbindet. Aus autobiographischen Splittern entsteht das poetische Bild einer „verbotenen Liebe“.

Eine lobende Erwähnung erhielt:

Album
Matthias Müller, Deutschland 2004, 24 min, Beta SP/PAL, Farbe und s/w
Begründung: Die Jury möchte den herausragenden Film „Album“ von Matthias Müller ausdrücklich erwähnen, der durch seine künstlerische Souveränität und Geschlossenheit überzeugte.

3. Preise des Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs

Der Preis der Kinderjury des Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs, dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet vom Kinderkanal ARD/ZDF, geht an:

Gabriel
Cherie Knott, Janine Burchett, Australien 2004, 10,30 min, 35 mm, Farbe
Begründung: Wir haben uns für den Film „Gabriel“ entschieden, weil der Junge sich über den Tod einer Ameise Gedanken macht; wie das ist im weiteren Leben und wo die Ameise hinkommt. Eine witzige Szene war, als Gabriels Mutter gesagt hat, dass man nach dem Tod in einem schwarzen Auto davongefahren wird. Darauf sagt Gabriel: „Ich möchte eher sterben als du, weil ich nicht Auto fahren kann.“

Eine lobende Erwähnung erhielt:

Bauch Beine Bürzel
Harun Celebi, Deutschland 2004, 5,30 min, DVD, Farbe
Begründung: Der Film „Bauch Beine Bürzel“ hat eine lobende Erwähnung verdient, weil die Animation sehr gut gelungen ist, echt aussah und es eine witzige Story ist.

Der Preis der Jugendjury des Internationalen Kinder- und Jugendfilmwettbewerbs, dotiert mit 1.000 Euro, gestiftet vom Kinderkanal ARD/ZDF, geht an:

Fliegenpflicht für Quadratköpfe
Stephan-Flint Müller, Deutschland 2004, 13,30 min, DVD, Farbe
Begründung: Der 1. Platz aus 20 Filmen, wobei uns die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, geht an „Fliegenpflicht für Quadratköpfe“. Wir haben uns für diesen Film entschieden, weil der Regisseur mit Alltagsgegenständen unter Anderem von der Straße oder der Stadt witzige Perspektiven gezeigt hat. Außerdem fanden wir die ausgesuchte Musik sehr passend.

Lobende Erwähnungen erhielten:

Grey Avenue
Eugene Foo, Malaysia 2003, 5 min, DVD, Farbe
Begründung: „Grey Avenue“ und „Meine Schwester und ich“ haben eine lobende Erwähnung verdient, da sie aus dem gesamten Programm heraus stachen. Mit seiner guten Musik und weil der Regisseur den Film alleine hergestellt hat, hat uns „Grey Avenue“ beeindruckt.

Som min søster
Marianne O. Ulrichsen, Norwegen 2003, 28 min, Beta SP/PAL, Farbe
Begründung: „Meine Schwester und ich“ aus dem Genre Spielfilm hat uns überzeugt, weil die kleine Schwester das Vorbild für die große Schwester wird.

4. 7. MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo

Der erste Preis, dotiert mit 2.500 Euro, geht an:

The Zoo
Zeitguised (Henrik Mauler und Jamie Raap) (Musik: Funkstörung), 1 min, Farbe, 2004
Begründung: Zeitguised nutzt die Technologie, um eine poetische Landschaft zu schaffen, in der Züge tanzen, Boote auf Dächern schwimmen, Flugzeuge sich auflösen. Die rhythmisch perfekten Bilder überraschen immer wieder. Das Video berührt einen irgendwo zwischen Herz und Hirn.

Der zweite Preis, dotiert mit 1.500 Euro, geht an:

Lightning Bolts & Man Hands
Markus Wambsganss (Musik: Hymie’s Basement), 6 min, Farbe, 2004
Begründung: Wambsganss‘ filmische Erzählweise spielt mit unserem klassischen Wissen vom Film. Und doch wird die Geschichte erst am Ende enthüllt. Uns gefiel die einfache Art, in der die Geschichte ohne Zuhilfenahme von Special Effects erzählt wird. Gut komponiert und besetzt, bleibt sie trotz ihrer Einfachheit im Gedächtnis.

Der dritte Preis, dotiert mit 1.000 Euro, geht an:

Rocker
Corine Stübi (Musik: Alter Ego), 2,30 min, Farbe, 2004
Begründung: Stübis Bilderwelt ist ungewöhnlich, provokativ, an der Grenze zwischen gutem und schlechtem Geschmack. Sie ist cool.

Eine lobende Erwähnung erhielt:

Cut
Till Heim (Musik: Bit Meddler), 4 min, Farbe, 2004

Der MuVi Online Publikumspreis, dotiert mit 500 Euro, verliehen in Zusammenarbeit mit dem Musikmagazin INTRO (Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen: 3.566), geht an:

Never
Thomas Kiel/Nico Vogelsang (Musik: Maj Mlakar), 3,30 min, Farbe, 2004 (1.467 Stimmen)

2. Preis:
Zombi
Musik: Kante Regie: Showcase Beat le Mot, Hamburg, 2004 (541 Stimmen)

3. Preis:
bloodsample
Musik: losoul Regie: Fordbrothers, Frankfurt, 2004 (480 Stimmen)

(nach Pressemitteilungen der 51. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen)

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