Popcorn und Créme de la Créme
Die Kurzfilmnacht der Kulturellen Filmförderung S.-H. war ein voller Erfolg
Nicht nur das Popcorn und der Softdrink, die es frei zur Eintrittskarte gab, dürften die lange Kurzfilmnacht der Kulturellen Filmförderung S.-H. am 10.12. im Kieler CinemaxX mit rund 600 Besuchern fast ausverkauft haben. Noch überwältigt von der Kulisse dankte Bernd-Günther Nahm, Geschäftsführer der Kulturellen Filmförderung, den Partnern „Kieler Nachrichten“ (KN-Movie-Night) und dem CinemaxX für ihr großes Engagement für den anspruchsvollen Film. Auf dem 3,5-stündigen Programm stand die Créme de la Créme von Kurzfilmen aus 15 Jahren Fördertätigkeit der Kulturellen Filmförderung.
Moderator der Kurzfilmnacht: Janek Rieke
Und auch die Filmemacher fehlten nicht … (v.l.): Stefan Prehn („Staplerfahrer Klaus“), Stefan Brönneke („Fuck me? Fuck you!“), Holger Borggrefe („Sherut Taxi“), Janek Rieke (Moderation), Wolfgang Dinslage („Die Katze von Altona“) (Fotos: Lorenz Müller)
Wer letztere aufmerksam verfolgt hatte, hatte die meisten der Kurzstreifen zwar schon einmal gesehen, unter anderem auf dem Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide. Aber Wiedersehen macht bei so witzigen und tiefsinnigen Filmen eben auch Freude. Welche Filme das beste Echo fanden, ließ sich am Applaus nur schwer ablesen, aber sensible Ohren machten bei Kathrin Nowaks atmosphärisch an „Amélie“ erinnerndem „Der Vogelforscher“ und der ironischen Fußballhomage „Die Katze von Altona“ von Wolfgang Dinslage den stürmischsten Beifall aus, dicht gefolgt von dem Erfolgsstreifen „Staplerfahrer Klaus“ (von Stefan Prehn und Jörg Wagner), einer grotesken Wiedergeburt des Lehrfilms am Arbeitsplatz.
Mit „Getürkt“, einem Frühwerk des inzwischen Erfolgsregisseurs Fatih Akin, endete ein amüsanter, von Schauspieler und Regisseur Janek Rieke moderierter Filmabend, der nicht zuletzt auch (Noch-) Nicht-Cineasten zeigte, welches Potenzial im Kurzfilm auch und gerade jenseits großer Hollywood-Produktionen steckt. Dem CinemaxX gebührt Dank, ein Forum für diese sonst zu wenig beachtete Sparte des Filmschaffens geboten zu haben. Nicht nur das Beispiel Akin zeigt, dass auch große Regisseure mal kurzfilmend angefangen haben – und für solche Anfänge der Créme de la Créme ist eine Institution wie die Kulturelle Filmförderung unverzichtbar, denn sie fördert, wie man augenscheinlich auf der Leinwand sehen konnte, alles andere als nur kurzlebiges Popcorn … (gls)