46. Nordische Filmtage Lübeck

Die Preisträger der 46. Nordischen Filmtage 2004

Der NDR-Förderpreis,
dotiert mit 12.500 EUR,
für einen nordischen oder baltischen Spielfilm geht an:
“Illusive Tracks / Skenbart” von Peter Dalle.
Begründung der Jury: “Der mit 12.500 EUR dotierte NDR-Förderpreis wird an den schwedischen Film “Illusive Tracks” von Peter Dalle verliehen. Die Entscheidung der Jury war einstimmig und lautet wie folgt: Diese frivole schwarze Komödie ist nicht notwendigerweise das, was sie zu sein scheint. Sie scheint historisierend, sie ist modern. Sie scheint zynisch und ist human. Sie scheint brachial und ist sensibel. Sie bricht keine Tabus, sie spielt mit ihnen. Ein hervorragendes Buch bildet die Grundlage für eine außergewöhnlich gute Besetzung und eine vorzügliche Inszenierung.”

Der Publikumspreis der Lübecker Nachrichten
für einen Spielfilm aus dem Hauptprogramm der Nordischen Filmtage geht an:
“Illusive Tracks / Skenbart” von Peter Dalle

Der Baltische Filmpreis
für einen nordischen Spielfilm geht an:
“Lasset die Kinder / Aftermath / Lad de små børn” von Paprika Steen.
Begründung der Jury: “Der Baltische Filmpreis geht an den dänischen Film “Lasset die Kinder” von Paprika Steen. Für seine kraftvolle und doch sensible Beschreibung unserer einsamen Wege, wenn wir mit dem Verlust eines geliebten Menschen zurechtkommen müssen.”

Der Kinderfilmpreis der Nordischen Filminstitute
für einen Kinder- oder Jugendfilm geht an:
“Die Farbe der Milch / The Colour of Milk / Ikke naken” von Torun Lian.
Begründung der Jury: “Ein dickköpfiges, schlagfertiges Mädchen untersucht die Welt mit einem kritischen Forscherblick. Hinterfragt alles mit einer tiefen Falte auf der Stirn. Versucht selbst die Liebe zu sezieren. Bis jemand es schafft, nicht nur ihren Kopf, sondern auch ihr Herz zu beschäftigen. Eine Liebesgeschichte von zwei Kindern: Zerbrechlich, komisch, sanft und fein, wie der Sand, den Andy Selma über den Arm rieseln lässt. Man behält dieses eigenwillige Mädchen gerne und lang in Erinnerung. Unser Hauptpreis geht an “Die Farbe der Milch” in der Regie von Torun Lian.”

Der Kirchliche Filmpreis,
dotiert mit 2.500 EUR, geht an:
“Uno” von Aksel Hennie.
Begründung der Jury: “Der Film erzählt, wie ein junger Mann den Teufelskreis aus Gewalt und Rache durchbricht, indem er sich der Wertetradition seiner Umgebung verweigert. Mit dieser Entscheidung übernimmt er Verantwortung für sich selbst und für seine Familie. Der Film überzeugt durch die Charaktere des jungen Mannes und seines geistig behinderten Bruders. Der Reifungsprozess der Hauptfigur ist sensibel und zugleich für jeden Zuschauer erkennbar nachgezeichnet.”

Der Dokumentarfilmpreis der Lübecker Gewerkschaften,
dotiert mit 2.500 EUR geht an:
“Rotweinrock und Lammfellmantel / Red Wine Skirt and Lambskin Coat – A Documentary about a Laundry” von Hannah Metten und Jan Gabbert.
Begründung der Jury: “Der Film stellt in eindringlicher Weise dar, dass in einem Arbeitsleben Kontakte, Spaß an der Arbeit und die Wertschätzung durch andere Menschen wichtiger sind als viel Geld zu verdienen. Es ist den Filmemachern gelungen, in ruhigen, fast statischen Einstellungen eine Atmosphäre zu erfassen, die dem flüchtigen Besucher einer Textilreinigung fast immer verborgen bleibt. Mit den Bildern wird eine erstaunliche Nähe zu den beiden Protagonisten und ein positiver Rückblick auf zwanzig Jahre Arbeit erzeugt. Durch den hervorragenden Schnitt wird eine Spannung gehalten, die den Film zu keiner Sekunde langweilig macht. Eine weitere Stärke des Films ist es, ohne großen technischen Aufwand und Wechsel der Drehorte ein Lebensgefühl eines Stadtteils zu vermitteln.”

Der Preis der Kinderjury,
dotiert mit 2.500 EUR,
für einen Kinderfilm (bis 12 Jahren) geht an:
“Rotznasen / Nasty Brats / Møgunger” von Giacomo Campeotto.
Begründung der Jury: “Wir, die Kinderjury, haben insgesamt sechs nominierte Filme angeguckt: “Wasserbombe für den fetten Kater”, “Rotznasen”, “Der Fakir”, “Die Farbe der Milch”, “Die Olsenbande Junior rockt” und “Der kleine graue Traktor”. Freitag war unser anstrengendster Tag, denn wir mussten von früh bis spät Filme angucken, aber trotzdem hat es uns sehr viel Spaß gemacht. Jeden der Filme haben wir danach einzeln besprochen und ausgewertet. Einige Filme waren nicht altersentsprechend – da zu jung, da zu alt. So kamen zwei Filme in die engere Auswahl. Ganz knapp verloren hat “Die Olsenbande Junior rockt” von Arne Lindtner Næss. Besonders gut an diesem Film hat uns gefallen, dass viel Musik gespielt wurde, es spannend war und dass das Ende echt explosiv war. Unser Gewinnerfilm ist lustig, spannend, aktuell, gruselig und hat dennoch ein gutes Ende. Giacomo Campeottos “Rotznasen”. Herzlichen Glückwunsch!”

Der ComLine-Preis
für den besten Kurzfilm im Filmforum Schleswig-Holstein geht an:
“Norden / North” von Britt Dunse.
Begründung der Jury: ““Norden” verbindet viele Kunstformen: die Poesie der Sprache, Formgebung mit Papier, Wechseln zwischen 2D und 3D, Animation aus dem Computer, seine Darsteller. Kontinuierlich wechseln die Perspektiven. Aber der Film schafft es, all das in einen gemeinsamen leichten, lebendigen Rhythmus zu bringen.”

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