Porträt “Harry Piel – Der Entfesselte” läuft bei Arte

In der Nacht vom 24. auf den 25. September zeigt Arte um 00.20 Uhr den Piel-Film “Was ist los im Zirkus Beely” aus dem Jahr 1926, wieder einmal eine Arte-Trouvaille der stummen Filmgeschichte, restauriert und mit neuer Komposition unterlegt. Piel-Filme, das sind die unverwechselbaren Filme von und mit Harry Piel, der in den frühen und nicht ganz so frühen Jahren des deutschen Films zum populärsten Sensationsdarsteller wurde.

Im Anschluss an den Spielfilm zeigt Arte um 1.35 Uhr den spielerischen Dokumentarfilm “Harry Piel – Der Entfesselte”, den der Kieler Autor und Regisseur Gerald Koll im Auftrag von ZDF/Arte mit der Perraudin-Filmproduktion realisierte.

Nach der Premiere auf dem Filmfest München im Juni 2004 haben bereits das DokFestival Leipzig und die Nordischen Filmtage Lübeck das Piel-Porträt in ihr Programm aufgenommen. Das Goethe-Institut plant eine Welttournee mit dem Paket aus Spiel- und Dokumentarfilm. Für den November plant das Kommunale Kino Kiel eine Reihe mit Piel-Filmen.

“Harry Piel – Der Entfesselte”

Harry Piel – in den 20er bis 50er Jahren klingt dieser Name nach Sensationen und Abenteuer. 1926 hat der 34-jährige Piel mit “Was ist los im Zirkus Beely” bereits seinen 75. Film vorgestellt, weitere 32 liegen noch vor ihm. Piel ist (laut Zeitschrift Illustrierte Filmwoche) 1927 der beliebteste Schauspieler Deutschlands und unbestritten der produktivste. Er führt Regie, schreibt, produziert und ist sein eigener Hauptdarsteller. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist Piel (1892-1963) von den Leinwänden Deutschlands, auch Europas, nicht wegzudenken. Jeder kennt ihn und seine Sensationsfilme voller Gefahren, Kämpfe, Stürze, wilder Tiere, Todesfahrten mit Automobilen und Zeppelinen. Seine Präsenz ist phänomenal und multimedial: auf Starpostkarten und in Groschenheften; Piel-Büsten (“naturfarben, für nur zwei Mark fünfzig”) zieren manchen Kaminsims.

Das Porträt “Harry Piel – Der Entfesselte” von Gerald Koll gibt sich eine Viertelstunde Zeit für das Phänomen Piel. Aus vielen Piel-Filmen entsteht hier ein Film über Piel: mit Hauptdarsteller Harry Piel, der in seinen Filmen auf alle Fragen des Erzählers (und einer Verehrerin) eine Antwort hat. Erlebbar wird ein Harry Piel, der nicht nur durch seine Filme spricht, sondern auch mit sich selbst.

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