Kai Wiesinger erhält PLANET Dokumentarfilmpreis 2005
Beim diesjährigen Treatment-Wettbewerb zum PLANET Dokumentarfilmpreis 2005 überzeugte Kai Wiesinger („Kleine Haie“, „Der bewegte Mann“) eine Expertenjury unter dem Vorsitz von Oscar-Preisträgerin Caroline Link („Nirgendwo in Afrika“) mit seiner Projektidee „Eruv -The Wire“. Der engagierte Schauspieler wechselt für das Projekt nun hinter die Kamera, um den Alltag einer jüdischen Gemeinde in Teaneck, New Jersey, zu porträtieren.
Über 100 junge Filmemacher aus aller Welt hatten sich mit ihren Treatments für den PLANET Dokumentarfilmpreis 2005 beworben, der beim diesjährigen Berlinale Talent Campus für den internationalen Filmnachwuchs ausgeschrieben wurde und in Kooperation mit FOCUS TV verliehen wird.
In seiner Dokumentation mit dem Arbeitstitel „Eruv – The Wire“ wird sich Kai Wiesinger mit den Konflikten zwischen orthodoxen und nicht orthodoxen Juden in Teaneck, New Jersey, auseinandersetzen, wo die Errichtung eines Eruvs (Sabbatgrenze) für Diskussionen sorgt: Immer wieder hört man in Teaneck von einem symbolischen Draht – einem so genannten Eruv – der mehrere Häuserblocks umfassend gespannt worden sein soll. In den letzten Jahren sind mehr und mehr orthodoxe Juden nach Teaneck gezogen, der Draht scheint ein entscheidender Grund dafür zu sein. Hintergrund: Der Eruv wurde bereits vor 2.500 Jahren erfunden, um das öffentliche Leben am Sabbat angenehmer zu gestalten. Er ermöglicht eine Ausweitung des privaten Raums, in dem die strengen Sabbat-Regeln umgangen werden können.
„Der ungewöhnliche, und für unser Verständnis schwer nachvollziehbare Brauch des Eruvs, hat die Jury neugierig gemacht. Wie beeinflusst noch heute der Glaube das Leben und den Alltag der Menschen? Was hat es mit diesem mysteriösen Draht auf sich? Wir sind gespannt auf den Film und auf den Regisseur Kai Wiesinger“, so Jurypräsidentin und Oscar-Preisträgerin Caroline Link in Ihrer Begründung.
Weitere Mitglieder der diesjährigen Expertenjury waren Hartmut Klenke, General Manager der Hamburger Produktionsfirma doc.station, Dr. Wolfgang Herles, Redaktionsleiter und Moderator des ZDF-Kulturmagazins „Aspekte“, der polnische Filmemacher Marcel Lozinski und Luc Bourdon, ehemaliger Direktor des kanadischen Filmfestivals Festival international du nouveau cinéma et de la vidéo de Montréal, sowie Matthias Pfeffer, Chefredakteur von FOCUS TV.
PLANET wird den Film in den kommenden Monaten produzieren. Die Preisverleihung und die Premiere des Films sind im Rahmen des Berlinale Talent Campus im Februar 2005 geplant.
Der PLANET Dokumentarfilmpreis ist eine Initiative von PLANET – dem Dokumentationskanal und seinem Medienpartner FOCUS TV.
(nach einer Pressemitteilung des Senders PLANET)