Nordische Filmtage Lübeck 2003

Buffettologen bitte angetreten – die Eröffnungsgala der Nordischen Filmtage Lübeck

Mit einer interessanten Neuerung eröffnete Lübeck seine 45. Nordischen Filmtage (30.10. – 2.11.2003). Diejenigen, die sich gerne in der Öffentlichkeit zeigen mögen, schöne Feiertagsreden von Politikern und anderen lieben, leidenschaftliche Buffettologen sind und denen der Spaß dann auch noch 45 Euro Eintritt wert ist, durften sich dieses Jahr endlich parallel zum Eröffnungsfilm von Lars von der Trier (“Dogville”), beim Filmfest in der Musik- und Kongresshalle verlustieren, ohne von einem längeren Film gestört zu werden. Ein gesellschaftliches Ereignis mit Häppchen pur so zusagen.

Die anderen, für die ein Filmfestival tatsächlich noch etwas mit Filmesehen zu tun hat, waren darüber zufrieden: kein langes Zeremoniell, kein die Geduld strapazierender Ansprachenmarathon wie in den Jahren zuvor, nur eine freundliche Begrüßung von Festivalleiterin Linde Fröhlich, und dann ging es auch schon los mit dem Kinospaß.

Was man später vom Filmfest so hörte (“glamouröse Parteitagsatmosphäre”, so ein Filmemacher), ließ einen doch zufrieden sein, die richtige Wahl getroffen zu haben. Mögen die “Lübecker Nachrichten” und andere in Anlehnung an die Berliner Filmfestspiele wegen dieser Feier von “Lübenale” schwärmen, ohne sich wirklich für Filme zu interessieren. In Berlin würde eine Eröffnungsgala nie parallel zum Eröffnungsfilm stattfinden. (hsch)

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