Cinarchea präsentiert Buch über den Archäologie-Film
Das Internationale Archäologie-Film-Kunst-Festival Cinarchea begeht im nächsten Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass gibt das Festival am 16. September, 11 Uhr beim NordwestLotto, Kiel, Andreas-Gayk-Str. 19 eine kleine Vorschau auf das Festival 2004 und präsentiert den zweisprachigen Symposiums-Band “Funde, Filme, falsche Freunde – Der Archäologiefilm im Dienst von Profit und Propaganda” mit den Referaten des Symposiums des 5. Internationalen Archäologie-Film-Kunst-Festival Cinarchea 2002 (deutsch-englisch, 280 S., mit Abb, sw.; erschienen im Kieler Verlag Ludwig, Preis 24,90 EUR).
Der Herausgeber, Dr. Kurt Denzer, über den Symposiums-Band: “Cinarchea verfolgt zwei Ziele: die Erforschung und Pflege unseres kulturellen Erbes im Medium Film publik zu machen und das Verhältnis von Wissenschaft und Medien am Beispiel der Archäologie zu reflektieren. In eklatanter Weise zeigte das NS-Reich, wie die Altertumswissenschaften als politisches Instrument funktionierten; die filmischen Beispiele sind allerdings noch weitgehend unerforscht. Einblick gibt Tom Stern mit Germanen gegen Pharaonen, Thomas Tode und T. Stern untersuchen Die Darstellung der Varussschlacht im Film im letzten Jahrhundert, Ruth Lindner blickt in Antikfilm und Romanitas auf die Zeit Ceaucescus in Rumänien. – Verwicklungen, Zugeständnisse und Zwänge sind heute andere und nicht immer so offensichtlich wie in einer Diktatur, die Strukturen, Interessen und Distributionsformen der Medien machen die Analyse komplizierter und interessanter. Was zeigt oder verbirgt die Leinwand? fragt der estnische Filmhistoriker Lauri Kärk, rekurriert auf die elementare Beschaffenheit des Materials und zitiert Beispiele aus der Zeit der Sowjet-Union. Thomas Balkenhol beschreibt in seinem Referat Ein Dorf, das man sieht, braucht keinen Fremdenführer die Sorgen des Film-Cutters bei TV-Anstalten, die allein dem Wort vertrauen. Über die Rolle von Geschichtsforschung im Film ‘Planet der Affen’ reflektiert Regina Heilmann und berücksichtigt dabei die gesellschaftspolitische Situation der USA und deren Tendenzen einer Gegenaufklärung zur Entstehungszeit des Films, Carole Lazio vergleicht in Same Footage – Different Stories verschiedene Fassungen einer gefilmten Anden-Expedition, Peter Allen untersucht die Filmserie des US-Archäologiemagazins auf Form oder Inhalt?. Patricia Rahemipour führt Einige Aspekte zum Bild des Fremden im Archäologiefilm auf und beklagt permanent wirksame Rollenklischees. Sultana Zorpidou macht sich Gedanken Über die Sichtbarwerdung des Verhältnisses zwischen Archäologie und imperialistischer Politik im populären Spielfilm an so bekannten Titeln wie ‘Stargate’ oder der ‘Indiana Jones’-Trilogie.”
Das Vorwort des Herausgebers des Symposiums-Bandes, Dr. Kurt Denzer, findet sich im Netz unter: www.uni-kiel.de/cinarchea/symposd/_symd.htm.