7. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide
Preise für „Jetzt fahr’n wir über’n See“ und „Die Katze von Altona“
Mit zwei Preisverleihungen ging am 25. Mai das 7. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide zuende. Mit dem von den Sponsoren Avid Technology und der Flensburger ComLine GmbH gestifteten Dokumentarfilmpreis (ein Avid Xpress DV 3.5 PowerPack im Wert von 2.600 Euro) wurde der Film „Jetzt fahr
wir über’n See. Mütter und Kinder auf dem Kieler Waldhof“ der Kielerin Antje Hubert ausgezeichnet, der bei Augenweide uraufgeführt wurde.
Den Kurzfilmpreis, gestiftet von der Kulturellen Filmförderung S.-H. (eine Woche kostenfreie Nutzung des Avid-Schnittplatzes bzw. einer Kameraausrüstung), sprach die Jury (Dr. Gesa Rautenberg, Kommunales Kino Kiel; Gert Haack, Kultusministerium S.-H.; Lisa Rave, Preisträgerin bei Augenweide 2002) Wolfgang Dinslages „Die Katze von Altona“ zu. Lobend erwähnte sie den Dokumentarfilm „Tot in Lübeck“ von Charlotte Marsau und Katharina Geinitz.
„Den Filmemacherinnen gelingt es, durch menschlich wie künstlerisch sensibles Vorgehen eine eindrucksvolle Nähe zu den Protagonistinnen herzustellen“, urteilte die Jury über Antje Huberts Dokumentation des Lebens von drei geistig behinderten Frauen und ihrer Kinder im Kieler Waldhof. Der Film zeige, „dass das Leben selbst die anrührendsten und wahrhaftigsten Filmgeschichten zu erzählen vermag“.
Glückliche Gewinnerin des Augenweide-Dokumentarfilmpreises: Antje Hubert (Foto: jm)
Wolfgang Dinslages 30-minütiger Kurzfilm „Die Katze von Altona“ „verdichtet die seelischen Nöte und traumatisierenden Schocks eines jungen Heranwachsenden in der männlich dominierten Welt des Fußballs, der er nicht gerecht werden kann, zu einem überzeugenden Entwurf der Selbstfindung und Individualisierung“, so die Jury über diese „formgerechte Neu-Interpretation der Ängste des Tormanns beim Elfmeter, der auf der Suche nach einer selbstbestimmten Identität zwischen den Geschlechterrollen und deren Typisierung changiert“.
Von einer „Ernte, die so reich ist, wie man sie nicht jedes Jahr erwarten kann“, sprach Bernd-Günther Nahm, Geschäftsführer der Kulturellen Filmförderung S.-H., zu Beginn des Festivals. Schleswig-Holsteinisches Filmschaffen „strahlt mit derzeit zwölf Filmen, die auf internationalen Festivals laufen, überregional aus“, so Hellmut Körner, Staatssekretär im Kultusministerium in einem Grußwort – nicht zuletzt Dank der Förderung durch die Kulturelle Filmförderung S.-H. und die MSH, die „neben Kreativität auch eine gute Profilierung für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein voranbringen“. In Zukunft komme es darauf an, kulturelle und wirtschaftliche Filmförderung auch mit Kooperationen über die Landesgrenzen hinweg noch enger zu vernetzen. Trotz eingeschränkter Mittel, lobte Körner das Augenweide-Festival, sei die Filmförderung im Lande „gut genug, um, wie man hier sieht, Qualität zu machen“. (jm)