Zum Abschied von Dr. Gesa Rautenberg aus dem Koki Kiel:
Ein Gruß an Dr. Gesa Rautenberg
Liebe Gesa,
ein Rückblick über eine so lange, erfolgreiche und prägende Arbeit bietet gerade bei dir viele Anknüpfungspunkte und Filmerzählungen. Ich persönlich und vertretend für die Kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein, deren Gründungsmitglied und langjährige Vorsitzende du warst, möchte mich auf die letzen 15 Jahre gemeinsamer Arbeit beziehen. Dein Wirken an dem Ort und für den Ort Koki geschah in so vielfältiger Art und Weise, dass es sich nur schwer in wenigen Worten beschreiben lässt.
Wenn ich geografische Orte wählen würde, so wären sicher auf der einen Seite Grönland und andererseits Italien, das Mittelmeer und die Türkei charakteristisch für das breite Spektrum deiner Interessen, deiner Leidenschaft und deiner Arbeit, und dies gleich in vielerlei Hinsicht.
Lass mich stellvertretend, und wie du weißt auch meinen persönlichen Neigungen folgend, Grönland wählen. Ich sehe dich und Fritz, den Mann an deiner Seite, mit dem Kajak zwischen den Eisbergen paddeln oder über Gletscherspalten turnen, umstrahlt von dem besonderen Licht des Hohen Nordens. Dass andere Menschen und besonders auch Filmschaffende diesem Licht, diesem Ort erlegen waren, hat immer wieder deine filmwissenschaftliche Neugier geweckt und damit auch Einzug ins Programm des Koki gefunden.
Diese Landschaft im Norden bietet viel, aber fordert auch viel von denen, die sie erleben wollen. Der Wunsch Grenzen zu überschreiten, über die Räume hinweg zu kommunizieren, Dinge zu wagen oder gar zu riskieren, hat deine Arbeit mit geprägt und mit der Mischung aus sicherem Gespür, klarem Kopf und Abenteuerlust warst und bist du in einem hohen Masse offen für neue Ideen und Projekte.
Insofern soll dieser kleine persönliche Dank an dich, die Anerkennung deiner Leistungen für die Filmarbeit in diesem Land und darüber hinaus, auch kein Rückblick sein. Jemand wie du, der immer so aktiv und neugierig auf Neues war, geht nicht in den Ruhestand, sondern wechselt zu neuen Projekten. Zu diesem Wechsel wünscht dir die Kulturelle Filmförderung Schleswig-Holstein alles Gute und viel Vergnügen. Letzteres sollte jetzt ja das Hauptkriterium bei der Auswahl neuer Vorhaben sein. Und wenn sich eines der Projekte vielleicht – ganz zufällig – mit dem oben zitierten „Hohen Norden“ beschäftigt, möchte ich dir unsere Unterstützung schon jetzt zusagen. Gute Reise weiterhin!
Bernd-Günther Nahm