Kurzfilmtage Oberhausen: Programm steht

Die Wettbewerbsauswahl der 49. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen (1.-6. Mai 2003) ist abgeschlossen, die Kandidaten in den vier Wettbewerben stehen fest. Das Programm kann unter folgendem direkten Link abgerufen werden: http://www.kurzfilmtage.de/ikf/pages/festival/index.php?id=439&lang_id=1

INTERNATIONALER WETTBEWERB: Zwischen Kinosaal und Museum

Mit 70 (im Vorjahr 79) Filmen ist die Zahl der Filme im Wettbewerb leicht gesunken. Ausgewählt wurden die Arbeiten aus 3.661 Einreichungen (im Vorjahr 3.703). 37 Länder sind im Wettbewerb vertreten (im Vorjahr 42). Wie schon 2002 liegt Großbritannien mit acht Beiträgen an der Spitze, gefolgt von den USA mit sechs und Frankreich mit fünf Beiträgen. Europa ist mit Abstand stärkste Region, gefolgt von Südamerika und Asien. Der deutsche Kurzfilm ist im Internationalen Wettbewerb mit einer Produktion vertreten, „Paralleluniversen“ (Carolin Schmitz/Heike Mutter).

Der Internationale Wettbewerb 2003 setzt zwei Trends fort, die sich in den letzten Jahren schon abzeichneten. Typisch für Oberhausen ist die starke Präsenz kleinerer Filmnationen, wie z.B. in diesem Jahr Albanien, Indien, Kasachstan, Kolumbien, Peru oder Uruguay. Dass die Grenzen zwischen Kurzfilm und Kunst ganz allgemein immer mehr verschwimmen, bezeugen auch im Wettbewerb 2003 FilmemacherInnen wie William Kentridge, Robert Cahen oder Gabriela Golder, die im Grenzbereich zwischen Film und Kunst arbeiten.

Die Internationale Jury:

  • Claudio Caldini, Filmemacher und Videokünstler, Argentinien
  • Connie Lam, Hongkong Arts Center
  • Fanta Regina Nacro, Filmemacherin, Burkina Faso
  • Cecilia Lundqvist, Filmemacherin und Videokünstlerin, Schweden
  • Gulnara Abekeeva, Publizistin und Dozentin, Kasachstan

DEUTSCHER WETTBEWERB: Der Kurzfilm boomt

Im Deutschen Wettbewerb gehen in diesem Jahr 30 Kurzfilme (im Vorjahr 35) ins Rennen. Erstmals wurde die Grenze von 1.000 (im Vorjahr 951) Einreichungen übertroffen. Zwei Trends sind zu beobachten: Der narrative Film, durchaus mit experimentellen Elementen kombiniert, ist wieder stärker vertreten. Und: Der Kurzfilm boomt auch außerhalb der Hochschulen, wie die auffällig vielen freien Produktionen belegen.

Mit dabei sind u.a. in Oberhausen schon bekannte Künstler wie Matthias Müller, Christoph Girardet oder Jochen Kuhn, ebenso gleich beide 3sat-Förderpreisträger 2002, Bin Chuen Choi (außerdem Träger des Deutschen Kurzfilmpreises 2002) und Athanasios Karanikolas mit neuen Arbeiten. Die 2002 erfolgreich eingeführte Programmstruktur, Konzentration des Deutschen Wettbewerbs auf das Festivalwochende, wird auch 2003 beibehalten.

Die Jury des Deutschen Wettbewerbs:

  • Nicolaus Schafhausen, Frankfurter Kunstverein
  • Ralf Rückauer, ZDF/Das kleine Fernsehspiel, Mainz
  • Stefanie Schulte-Strathaus, Freunde der deutschen Kinemathek, Berlin

KINDER- UND JUGENDFILMWETTBEWERB: Für Jugendliche geeignet

37 Filme (im Vorjahr 39) aus 20 Ländern für verschiedene Altersgruppen von fünf bis 16 präsentieren die Kurzfilmtage in diesem Wettbewerb, der sich aus den Einreichungen für den Internationalen und Deutschen Wettbewerb speist. Die Auswahl der möglichen Filme war 2003 größer als je zuvor, darunter auffällig viele für Jugendliche geeignete Filme. Der Spielfilm dominiert in dieser Gruppe, darunter eine Reihe von Arbeiten, die reale Probleme von Teenagern wie Schwangerschaft oder den Umgang mit Homosexualität ansprechen. Bei den Filmen für die mittleren Altersgruppen finden sich auch Dokumentationen, so zum Beispiel „Le combat“ (Schweiz) über den Boxkampf eines Jungen und die Vorbereitung auf den Kampf in der Kabine. Erwartungsgemäß überwiegen in den Programmen für die fünf- bis siebenjährigen Animationsfilme.

Stark vertreten sind Belgien mit gleich sechs Beiträgen und Frankreich mit vier Arbeiten. Im Wettbewerb sind zwei deutsche Produktionen, aber auch Beiträge aus Singapur, Thailand, Panama oder Südkorea.

MUVI-PREIS: Lebendiger denn je

Mit 214 Beiträgen (im Vorjahr 170) wurde beim MuVi-Preis ein neuer Einreichrekord aufgestellt, in den Wettbewerb schafften es 10 Kandidaten. Trotz der Krise der Musikindustrie zeigt sich insbesondere der unabhängige Clip in Deutschland lebendiger denn je. Ein Haupttrend bei der Auswahl 2003 ist die Rückkehr zum Narrativen die Clips werden filmischer.

Unter den Regisseuren finden sich die früheren Preisträger Oliver Husain und Michel Klöfkorn oder Mark Sikora, aber auch z.B. Nachwuchs-Spielfilmregisseur Benjamin Quabeck. Darüber hinaus warten einige Clips mit prominenten Darstellerinnen auf: Charlotte Roche, Julia Hummer und Meret Becker sind in Oberhausen zu sehen. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 5.000 Euro werden 2003 von Diebels gestiftet.

Die MuVi-Jury:

  • Floria Sigismondi, Regisseurin, Kanada
  • Holger Liebs, Autor, Deutschland
  • Thomas Meinecke, Autor und DJ, Deutschland

(nach einer Pressemitteilung der Kurzfilmtage Oberhausen)

Kurzfilmtage Oberhausen und der Irak-Krieg

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