„The Day Winston Ngakambe Came to Kiel“: Festivalrenner gewinnt Kurzfilmpreis in Dresden

Der neuneinhalbminütige satirsche Kurzfilm „The Day Winston Ngakambe came to Kiel“ von Jasper Ahrens hat auf dem 16. Filmfest Dresden (13. bis 18. April 2004) den Preis als bester Kurzfilm gewonnen (zusammen mit „Abhaun!“ von Christoph Wermke).

Jasper Ahrens wurde 1970 in Kiel geboren und wechselte nach einem Studium der Literatur und Medienwissenschaften nach Potsdam an die Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Er arbeitet heute freiberuflich als TV-Autor und Werbefilmer.

Sein bissiger Kurzfilm über einen fiktiven afrikanischen Potentaten, der in kolonialem Gehabe an einem deutschen Badestrand an Land geht, um den nackten, wilden Weißen, die nur träge in der Sonne liegen, Hoffnung und Wohlstand zu predigen, wurde vor drei Jahren am Falckensteiner Strand in Kiel gedreht.

Errol Shaker als Winston Ngakambe in Jasper Ahrens‘ Kurzfilm

Die Liste der Festivaleinsätze des 35mm-Films, der auch über die Hamburger Kurzfilmagentur vertrieben wird, ist überaus beachtlich. In Kurzfilmprogrammen der Deutschen Export Union und vermittelt durch das Goethe Institut war er unter anderem in Paris, Mailand, London, Sydney und New York zu sehen. Außerdem lief er auf Festivals in Spanien, Tschechien und sogar in Litauen. Auch im Inland passt der Film offensichtlich in viele Formate, vom Max Ophüls Festival über das Exground Kurzfilmfest Wiesbaden bis zum Kurzfilmfest München und Hamburg.

Coautor des Drehbuchs ist übrigens der Hamburger Ingo Haeb (Jg. 1970), der zusammen mit Till Franzen den von der Kulturellen Filmförderung S.-H. geförderten Kurzfilm „Die große Operation“ (2000) schrieb und ebenfalls das Drehbuch verfasste für die gerade abgedrehte Radio-Bremen-Produktion „86“ über die Anti-AKW-Bewegung in Brokdorf (Regie: Lars Jessen), die ebenso finanzielle Förderung von der Kulturellen Filmförderung und der MSH erhielt und mit der Super-16 Kamera der Filmwerkstatt S.-H. realisiert wurde. (Lorenz Müller)

„The Day Winston Ngakambe came to Kiel“, Regie: Jasper Ahrens, Buch: Jasper Ahrens, Ingo Haeb, Kamera: Dominik Roge, Produktion: Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf Potsdam-Babelsberg, D 2003, 9,5 Min., 35mm.

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