Förderentscheidungen der Filmwerkstatt Kiel

Der Förderbeirat der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH trat am 14. Mai 2012 zusammen und vergab in seiner ersten Fördersitzung in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von 110.900 Euro an insgesamt 18 Projekte in den Bereichen Produktion, Projektentwicklung und Präsentation.

Oliver Boczek (16.000 €)

Aus einer Notlüge heraus macht eine Oma ihrem achtjährigen Enkel Glauben, dass er der Kaiser eines fremden Planeten ist. Was am Anfang noch lustig scheint endet tragisch. Denn der Junge, der nur noch mit Krone und Kaisergewand aus dem Haus geht, verliert seine Freunde und ist von dem Gedanken besessen, mit einer Rakete ins All zu fliegen.

Hoferichter & Jacobs GmbH, Berlin (10.000 €)

Der Film begleitet Menschen, deren scheinbar kleine Probleme zu großen Hürden werden. Der Film ist eine Milieustudie einer scheinbaren Randgruppe der deutschen Gesellschaft, die ihren Problemen mit Lebensfreude, Freundschaft und Kampfgeist begegnet.

Friederike Maria Hoppe (9.000 €)

Der Querschnitt der Gesellschaft hockt in einem Wartesaal vor einem Feriencamp, in dem sie Urlaub von der Sachlage der Welt und ihrem persönlichen Leben nehmen wollen. Die gesamte Menschheit ist an einer Generaldepression erkrankt. Die Menschen flüchten sich aus der schmerzenden, überkomplizierten Wirklichkeit in eine heile Gegenwelt, einen Kurort, an dem sie geistig wieder zu Kindern werden dürfen.

Vineta Film, Berlin (8.000 €)

Eine Reise durch Sarmatien – auf alten Landkarten sind dort die großen weißen Flecken östlich der Weichsel eingezeichnet, sie reichen bis hinauf zum Sarmatischen Ozean, zur heutigen Ostsee. Auch heute liegen dort Staaten, die man im Westen kaum kennt. Der Film beschreibt das Leben junger Erwachsener verschiedener Nationalitäten, die sich wegen der Situation in ihren jeweiligen Länder die Frage stellen, ob sie gehen oder bleiben sollen.

Johanna Huth (7.500 €)

Seit seinem sechsten Lebensjahr bedient Günther Link die älteste Fähre Mecklenburgs, mitten im idyllischen Nichts zwischen Parchim und Slate. 68 Jahre lang hat er Menschen übergesetzt, winters wie sommers, manche Frau in den Wehen, manch alten Kranken auf seiner letzten Reise. Längst gibt es eine Brücke über den Fluss, die die Fähre überflüssig macht.

Joon Film, Glücksburg/Berlin (5.000 €)

Ein Film über den rumänischen Schriftsteller Norman Manea. Als Kind wurde er zusammen mit seiner Familie deportiert. Er überlebte das Lager. Heute, über 60 Jahre später, lebt er in Amerika. Der Film versucht durch die Augen und Sprache des Schriftstellers sich dieser Biografie zu nähern und ist gleichzeitig Reflexion über Literatur- und Filmsprache.

Jonas Rothlaender (5.000 €)

Angetrieben von dem Vermächtnis seiner verstorbenen Großmutter begibt sich der Filmemacher Jonas Rothlaender auf eine Reise in die eigene Vergangenheit. Er will die Zerwürfnisse seiner Familie nachspüren. Ist es vielleicht so, dass sich familiäre Konflikte von Generation zu Generation weitervererben, bis einer diesen Teufelskreis durchbricht? Seine Reise führt ihn schließlich bis zu seinen eigenen Wurzeln und endet in Lübeck.

Dennis Störmer (4.800 €)

Ein Film mit einem langen Titel und einem noch längeren Spaziergang mit einem Rollator. Unaufhörlich und fahrlässig provokant, konfrontiert der Film den Zuschauer mit den chaotischen Zuständen unserer Zeit. Dieser mitreißenden Überflutung von Reizen, Kuscheltieren, Facebook, Pädagogik und Kultfiguren ist nicht zu entkommen.

Maja Bahtijarevic (3.600 €)

Mittlerweile sind 20 Jahre vergangen, seit der Jugoslawienkrieg ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte schrieb – doch was nun zählt, ist das Jetzt. Wir begleiten Jugendliche der Länder Ex-Jugoslawiens, die die gleichen Erwartungen an das Leben haben wie wir, doch nicht die gleichen Chancen. Wie hat sich ihre Subkultur entwickelt? Was sind ihre Wünsche, was ihre Frustration?

Ekaterina Fedulova (5.000 €)

Sie ist Doktorin, Dekanin, Mutter, Ehefrau und Tochter. Geboren im sozialistischen Süd-Jemen, findet sie sich nach der Wiedervereinigung in einer Männer dominierten Gesellschaft wieder. Der Islam bestimmt den Alltag. Sie ist eine starke Frau und sie setzt sich durch. Hinter ihrer Offenheit verbergen sich Geheimnisse. Wer ist Mughat Abdo?

itworksmedien, Berlin (4.000 €)

Der Film betrachtet ein Jahrhundert Deutschland durch den Inselfokus in neuer Tiefenschärfe und erzählt die unglaubliche Geschichte eines einmaligen Ausbruchsrefugiums namens Hiddensee.

Joon Film, Glücksburg/Berlin (3.500 €)

Das intime Portrait der Sängerin und Performancekünstlerin Peaches. Auf spielerische Weise wird der Film mit Cut-Up und Collagentechniken die Bewegung, die spezielle Theatralik und Ikonographie des Peaches-Universums einfangen. Eine ständige Kollision von Alltag, Fiktion, Geschichte, Musik und Mythen.

BINGO – TOLETZT ENTSCHEED JÜMMERS DAT GLÜCK

Bildschön Filmproduktion, Hamburg (7.500 €)

Kinotournee der Dokumentation, die bereits auf mehreren Festivals lief, durch Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hamburg und Niedersachsen.

BLITZFILM FESTIVAL 2012 (7.500 €)

Das Blitzfilm Festival hat sich in China zur besucherstärksten Präsentation deutschen Filmschaffens entwickelt. Mit dem Schwerpunkt auf norddeutsche Produktionen wird das Programm im Herbst 2012 wieder auf eine Tour durch 15 Großstädte gehen.

Fredo Wulf (5.500 €)

Erstellung des Werbematerials und einer digitalen Kinoversion für die Präsentation und Tournee des Films.

(5.000 €)

Im „Filmclub Extra“ zeigt der Filmemacher Kai Ehlers im Rahmen des kuratorischen Betriebs des Kunstraum M.1 Hohenlockstedt der Arthur-Boskamp-Stiftung eine Reihe klassischer und neuerer essayistischer und dokumentarischer Filme, die die Frage nach heute noch möglichen und gewünschten Erzähl- und Abbildungsstrategien aufwerfen. Darüber hinaus wird er einige namhafte deutsche Filmemacherinnen und Filmemacher einladen, ihre Werke vorzustellen und sich den Fragen des Publikums zu stellen.

(3.000 €)

Präsentation des Films während einer Festivaltour des Protagonisten und einer 10-tägigen Präsentationstour mit der Regisseurin.

(1.000 €)

Der Film erzählt von Menschen mit und ohne Behinderung, die gemeinsam Theater spielen und sich dabei menschlich immer näher kommen.

Weitere Informationen sowie Vergaberichtlinien und Antragsformulare können angefordert werden bei der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (www.fwhsh.de) oder sie können im Internet als PDF-Datei herunter geladen werden unter: www.fwhsh.de/sites/de_1882.asp und hier.

Kontakt: Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein GmbH, Haßstr. 22, 24103 Kiel, Tel.: 0431/551439, E-Mail: filmwerkstatt@ffhsh.de.

Der nächste Einreichtermin zur Filmförderung in Kiel ist der 15. September 2012.

(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)