BKM-Förderung gibt Anschub für Digitalisierung des DEFA-Filmerbes

Die Förderung aus Bundesmitteln gibt der DEFA-Stiftung die Möglichkeit, die bereits begonnene Digitalisierung ihres Filmbestandes zu intensivieren und sich vermehrt den DEFA-Dokumentarfilmen und Wochenschauen zu widmen. Vorstand Helmut Morsbach begrüßte die Ankündigung des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, die schrittweise Digitalisierung des Filmerbes voranzutreiben und diese aus seinem Etat zu unterstützen.
Die Umstellung der Medienbranche auf hochauflösende digitale Filmformate stellt Stiftungen, Archive und Museen vor eine nicht nur technische, sondern auch finanzielle Herausforderung. Das deutsche Filmerbe dem Publikum zukünftig digital zugängig zu machen, wird aus eigener Kraft nicht zu leisten sein. Die bisher auf analogem Material vorliegenden Filme müssen in HD-Qualität digitalisiert werden, um den aktuellen Anforderungen von Kino, Video und Fernsehen zu entsprechen.
In den vergangenen Jahren konnten aus wirtschaftlichen Gründen nur erste Schritte bei der Digitalisierung von bekannten DEFA-Klassikern und Kultfilmen unternommen werden. Die Mittel des BKM sollen nun gezielt dazu genutzt werden, um verborgene Schätze aus dem Dokumentarfilmbereich zu heben und dem Publikum zugänglich zu machen. Helmut Morsbach: „Diese Unterstützung ist eine große Chance für uns, den DEFA-Dokumentarfilmbestand stärker in den Vordergrund zu rücken.“
Der DEFA-Filmbestand umfasst neben 750 Spielfilmen, auch 5.800 Dokumentarfilme und Wochenschauen, die einen Einblick in den Alltag der DDR geben und als wichtige Quelle für das Verständnis deutscher Geschichte gelten.
Bei der Berlinale 2012 kündigte Staatsminister Bernd Neumann an, die Murnau-Stiftung (Wiesbaden) und die DEFA-Stiftung (Berlin) mit jeweils 100.000 Euro aus seinem Etat zu fördern. Dies soll zur schrittweisen Digitalisierung von deren umfangreichen Beständen, die Kaiserzeit, Weimarer Republik, Drittes Reich, Nachkriegszeit und DDR-Produktion umfassen, beitragen. Beide Stiftungen erwirtschaften ihre kulturpolitisch und -historisch bedeutende Arbeit aus der Verwertung ihrer Bestände, die heute größtenteils aus analogem Filmmaterial bestehen. Nur durch die Digitalisierung werden diese weiterhin auswertbar und damit für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 hat sich die DEFA-Stiftung für die Zugänglichmachung des DEFA-Filmstocks engagiert und zudem mit der Vergabe von Projektmitteln, Stipendien und Preisgeldern aktiv die gegenwärtige deutsche Filmkunst und Filmkultur gefördert.
(nach einer Pressemitteilung der DEFA-Stiftung)
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