ULR-Medienrat erteilt Zulassung für Kabelpilotprojekt in Norderstedt

Auch in Norderstedt kann jetzt lokales Fernsehen in Kombination mit auf die Region bezogenen Mediendiensten stattfinden. Zu diesem Zweck erteilte der ULR-Medienrat die Zulassung für ein Kabelpilotprojekt auf den Kabelkanälen S 25 und K 47 im Kabelnetz der Firma wilhelm.tel GmbH. Das Norderstedter Projekt ist nach dem Kabelpilotprojekt in Kiel, das im Februar 2002 erfolgreich an den Start ging, die zweite Maßnahme dieser Art, mit der die ULR zukunftsgerichtete Versuche mit lokalem Fernsehen und innovativen Diensten in Schleswig-Holstein auf den Weg bringt.

Für die analoge Kapazität im S 25 erhielten zwei Veranstalter eine Zulassung:

  • Die Firma ON AIR NEW MEDIA GmbH, Norderstedt, sendet täglich in der Zeit von 18.30 bis 21.00 Uhr sowie von 12.30 bis 18.00 Uhr das Fernsehprogramm NOA 4 mit überwiegend lokalen (Stadtnachrichten) sowie weiteren Inhalten.
  • Täglich in der Zeit von 18.00 bis 18.30 Uhr sowie von 12.00 bis 12.30 Uhr strahlt die Firma 24sieben Produktionen TV-Service und Redaktionsgesellschaft mbH, Kiel, auf diesem Sendeplatz ihr Fernsehprogramm R 22 mit überwiegend regionalen-lokalen Inhalten aus.

Für die digitale Kapazität im K 47 gingen die Zulassungen an folgende drei Veranstalter:

  • Die Firma APF AKTUELL Presse-Fernsehen GmbH & Co. KG, Hamburg, kann für ihren 24stündigen informationsorientierten Mediendienst NORDERSTEDT.TV als Text-Bild-Angebot einen Datenstrom von 6 MBit/s nutzen.
  • Die Firma ON AIR NEW MEDIA GmbH, Norderstedt, hat drei Datenströme zu je 4 MBit/s für ein Bildungsprogramm, ein Bildungsarchiv und ein Ereignisprogramm zur Verfügung.
  • Die Firma 24sieben Produktionen TV-Service und Redaktionsgesellschaft mbH, Kiel, kann für Abrufdienste mit lokalen und regionalen Businessangeboten, einem Reise- und Kinoarchiv und einer Gesundheits- und Freizeitdatenbank drei Datenströme à 5 MBit/s nutzen.

Der Vorsitzende des ULR-Medienrats, Ekkehard Wienholtz, begrüßte die Zulassungsentscheidung: „In der Kabelanlage von wilhelm.tel können erstmals in Schleswig-Holstein lokales Fernsehen und innovative neue Angebotsformen unter echten Konvergenzbedingungen erprobt werden. Sie ist der erste echte Informationshighway in Schleswig-Holstein.“ In dem bis 862 MHz ausgebauten und rückkanalfähigen Glasfaser- und Koaxialkabelnetz lassen sich insbesondere auch durch die Möglichkeit der Interaktivität Angebote und Übertragungsformen erproben, wie es sie so im Land noch nicht gibt. Derzeit sind an das Kabelnetz 12.000 Haushalte angeschlossen, deren Zahl sich nach den Plänen der Firma wilhelm.tel GmbH bis Ende 2003 auf 20.000 erhöhen soll. Wienholtz weiter: „Die Praxis wird zeigen, was technisch möglich ist, und welche digitalen Angebote die Zuschauerinnen und Zuschauer tatsächlich nutzen. Grau ist alle Theorie, die ULR macht den Praxistest.“

Die Vergabe der beiden Übertragungskapazitäten an zwei bzw. drei Veranstalter ist das Ergebnis eines vom Direktor der ULR, Gernot Schumann, im Interesse des Erfolgs des Kabelpilotprojekts durchgeführten Einigungsverfahrens, das sich anfänglich als schwierig erwies. Schumann: „Da das Projekt Chancen und Risiken unterschiedlicher audiovisueller Angebote ausloten soll, ist es besser, wenn daran mehrere Anbieter beteiligt sind. Wenn sich eine Kabelanlage für eine ‚brüderliche Einigung‘ anbietet, dann sicher die nach Wilhelm Tell benannte.“ (nach einer Pressemitteilung der ULR)

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