Kunstpreis des Landes SH ging an die an Autorinnen Dörte Hansen und Zara Zerbe
Die Schriftstellerin Dörte Hansen aus Husum ist mit dem Kunstpreis des Landes ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Daniel Günther überreichte ihr am 22. September 2022 in Kiel die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung. Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis erhielt die Autorin Zara Zerbe aus Kiel.
„Dörte Hansen und Zara Zerbe belegen, auf welche schriftstellerische Vielfalt wir in Schleswig-Holstein stolz blicken können. Hier entstehen Werke, die zeigen, dass Kunst und Kultur den Kreativ-Raum hat, den sie braucht“, sagte Günther. Beiden Autorinnen gelinge es immer wieder aufs Neue, Menschen zu bewegen, zu berühren und zu bereichern: „Ihre Kunst ist ein Spiegel des Zeitgeschehens und vor allem auch ein Lesevergnügen.“
Der Ministerpräsident würdigte Dörte Hansen als „Paradebeispiel einer genauen Beobachterin“: „Ihre Romane ,Altes Land‘ und ,Mittagsstunde‘ sind Beststeller. Geschätzt werden sie von unzähligen Leserinnen und Lesern für ihre Genauigkeit und Zugewandtheit in der Beschreibung der Protagonisten“, sagte er. Der Kunstpreis sei die Anerkennung für ihre herausragenden künstlerischen Leistungen, insbesondere als hervorragende Botschafterin für die Literaturszene in Schleswig-Holstein.
Zara Zerbe hat die Jury durch ihren literarischen Schwerpunkt zwischen Kunst, Wissenschaft und Nachhaltigkeit überzeugt. Sie ist Mitherausgeberin des Literaturmagazins „Der Schnipsel“, schreibt preiswürdige Erzählungen und mischt die Szene der Poetry Slams auf. „Sie überraschen uns literarisch mit Ihrem erfrischenden Blick auf den Alltag“, so der Ministerpräsident.
Zur Verleihung des diesjährigen Kunstpreises des Landes Schleswig-Holstein sagte die kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Uta Röpcke: „Die Literatur von Dörte Hansen hat für Schleswig-Holstein eine besondere Bedeutung, auf die bei der Preisverleihung auch die Literaturkritikerin Iris Radisch hingewiesen hat und die ich teile. Der Fokus und die Perspektive sind bei Dörte Hansen ungewöhnlich und dadurch neu: Sie betrachtet das Land durch ihre eigene Brille, sie ist hier verortet und befreit damit den ländlichen Raum aus der Sprachlosigkeit.
Auf eine vielleicht noch spannendere Wahl fiel der diesjährige mit 5.000 Euro dotierten Kunstförderpreis: Zara Zerbes junges literarisches Schaffen ist beeindruckend, auch weil es sehr interaktiv angelegt ist. Die Lesebühne FederKiel, das Literaturmagazin ,Der Schnipsel’ und das Literaturtelefon. Alles spannende Formate, um jungen Menschen Literatur wieder schmackhaft zu machen und die eine ironische Haltung zur Welt einnehmen, die es angesichts unserer schwierigen Zeiten braucht. Ihr gelingt es, der Dystopie mit viel Witz klug formulierte Utopien entgegenzusetzen und sich damit in ganz anderer Art und Weise als Dörte Hansen aus der Sprachlosigkeit zu befreien.“
Der Kunstpreis des Landes wird seit 1950 verliehen. Geehrt werden alle zwei Jahre Künstlerinnen und Künstler, die in Schleswig-Holstein geboren sind, im Land wirken oder für das Land eine besondere Bedeutung haben. Preisträger sind unter anderem Günter Kunert, Detlef Buck, Sabine Meyer, Klaus Florian Vogt, Klaus Fußmann und Lars Jessen. Der Ministerpräsident verleiht den Preis auf Vorschlag des künstlerischen Beirats unter Vorsitz von Kulturministerin Karin Prien.
(nach Pressemitteilungen der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein und der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen)